Der Förderbescheid der Bezirksregierung liegt seit Dezember auf dem Tisch: 33.000 Euro werden damit aus Leader-Mitteln für eine neue Küche im Pfarrheim bewilligt. Und das nicht nur für die „nackte“ Möblierung sondern für den an das Projekt gekoppelten inhaltlichen Aspekt.
Dafür steht die „Vesper - die Legdener Co-Cooking-Community“ und die Idee dahinter: gemeinsam kochen und miteinander ins Gespräch kommen. Die Küche soll nämlich mehr sein als nur eine Kochmöglichkeit, sondern von ihr soll auch der Impuls ausgehen für verschiedenste Aktivitäten, um so das Pfarrheim aufzuwerten.
Realisierbar wird das durch die Leader-Förderung, aber auch einen 35-prozentigen Eigenanteil aus Eigenleistung und finanziellem Anteil, den die Antragstellerin, die Kirchengemeinde St. Brigida, übernehmen muss. Nachdem die Förderung klar ist, kann es jetzt in die Umsetzungsphase gehen. Soweit, so gut!
Echte „Gemeinschafts-Küche“

Wie es aber überhaupt dazu kommen konnte, und warum der Weg bis zur Antragstellung so lang war, erklärt sich erst durch einen Blick auf die Anfänge. Bevor nämlich die Idee einer neuen „Gemeinschafts-Küche“ Konturen bekam, gibt es schon eine längere Diskussion und den Wunsch, das Pfarrheim attraktiver zu gestalten.
Für die Gruppen, die es bislang schon nutzen, aber auch für solche von außen. Und da kommt Dr. Thomas Hackenfort ins Spiel, der sich als erfahrener Akteur auf unterschiedlichen Plattformen (Beispiel Hey-Lena!) auch mit verschiedenen Fördertöpfen und deren Antragstellung auskennt und seine Hilfe anbietet. Ehrenamtlich.
In mehreren Workshops werden dann zusammen mit ihm und den potenziellen künftigen Nutzern, Vertretern aus bestehenden und neuen Gruppen wie Landjugend, Senioren- und Frauengemeinschaft, Kirchengemeinde, Wünsche und Bedarfe erfragt. Das Ziel: Ein Jahresprogramm mit gemeinsamen Aktivitäten rund ums Kochen und Backen und darüber auch das Kennenlernen neuer Angebote. Einheimischer wie auswärtiger.
Projekt auf der Kippe
Völlig unerwartet kommt das Projekt ins Wanken, droht sogar zu kippen. Dass für ein Volumen von über 10.000 Euro formal drei Angebote - also für jedes einzelne Gewerk - vorgelegt werden muss, ist das eine, es gibt aber noch ein ganz anderes Problem. Thomas Hackenfort: „Kaum eine Firma wollte ein Angebot machen.“ Erst durch die Berichterstattung der Münsterland Zeitung gibt es dann doch noch Bewegung.
Nach Sichtung der Angebote kann im September der formal korrekte Antrag auf Leader-Förderung gestellt werden. Für den liegt nun seit Jahresende der Bewilligungsbescheid vor. Und inzwischen ist sogar ein weiterer Schritt getan: „Die Aufträge wurden bereits vergeben“, bestätigt Daniel Schoppen von der Zentralrendantur Ahaus-Vreden. Ganz viel Zeit bis zur Umsetzung bleibt allerdings nicht.
Wichtige Eigenleistung
Die Vorgabe des Förderbescheids: Die Maßnahme muss bis zum 30. Juni dieses Jahres umgesetzt sein. Bis die Küche dann tatsächlich steht, ist aber noch einiges zu tun. Nicht nur, dass die Küchenmöbel geliefert werden und die Handwerker ihre Aufgaben im festgelegten Zeitfenster erledigen müssen. Auch der Altbestand, die 40 Jahre alte Küche, muss abgebaut und entsorgt, eventuell auftretende Probleme müssten beseitigt werden.
Womit auch das Thema Eigenanteil wieder wichtig wird. Der Beschluss des Kirchenvorstands für die finanzielle Beteiligung in Höhe von 10 Prozent liegt bereits vor, für die Eigenleistung wird jede „handfeste“ Mithilfe gebraucht. Von der KLJB soll es bereits positive Signale geben. Weitere sind erwünscht. Dr. Thomas Hackenfort geht davon aus, dass es in Kürze ein Treffen mit allen Interessenten geben wird, bei dem weitere Details besprochen werden.
Karin Doedt und Bruno König vermitteln zwischen Zerstrittenen: Verwaltung sucht Schiedsleute
Schlachthof Legden schließt Ende März: Tönnies-Gruppe hält Entscheidung für unumgänglich