Die Hospizgruppe St. Franzskus Legden-Asbeck hat viele Bücher zur Trauerbewältigung, auch für Kinder.

© Laura Schulz-Gahmen

Hospizarbeit: Sprechstunden und Friedhofscafé finden wieder statt

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Lange beschränkte sich die Arbeit der Hospizgruppe zuletzt auf Telefonate und Spaziergänge. Jetzt hat die Gruppe der Ehrenamtlichen die Arbeit wieder aufgenommen.

Legden

, 31.05.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

So langsam sinken die Infektionszahlen, die Inzidenzen und die Zahl der Geimpften steigt. Gefühlt jeden Tag gibt es derzeit neue Lockerungen, ob im eigenen Kreis oder im Nachbarkreis. Auch die St. Franziskus Hospizbewegung ist, froh, dass sie wieder aktiv werden kann.

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„So langsam geht es jetzt wieder los“, sagt Roswitha Schlätker, Vorsitzende Hospizgruppe, im Gespräch mit der Redaktion. Im Altenwohnheim besuchen die Mitglieder der Gruppe schon wieder regelmäßig Bewohner. Das geht jetzt auch wieder ohne Tests, „zumindest bei denen, die schon zweimal geimpft wurden“, sagt Roswitha Schlätker.

Angehörige brauchen auch Zeit für sich

Aber nicht nur im Altenwohnhaus St. Josef sind die ehrenamtlichen Helfer der Hospizgruppe wieder unterwegs. Auf Anfrage kommen sie auch nach Hause. Das ist auch wichtig, „damit im Sterbefall Menschen kommen, die die Sterbenden schon kennen und die keine fremden Gesichter haben“, sagt die Vorsitzende der Hospizgruppe.

Im Moment betreuen die Hospizgruppen-Mitarbeiter zwei bis drei Familien. Eine Familie bekommt wöchentlich Besuch. „Damit die Angehörigen auch mal eine Pause haben, zum Einkaufen zum Beispiel oder damit sie einfach mal etwas für sich tun können“, sagt Roswitha Schlätker.

Zuwendung und Ansprache

In der Zeit kümmern sich die Ehrenamtlichen um die Patienten. „Die Menschen brauchen, auch wenn sie nicht mehr so fit sind, auch Zuwendung und Ansprache“, so Schlätker.

In der Zeit der Betreuung lesen die Hospizgruppenmitarbeiter den Patienten vor, sie spielen zusammen Spiele, hören Musik oder reden einfach nur. „Sie brauchen einfach Abwechslung – und das schaffen wir jetzt auch wieder“, freut sich Roswitha Schlätker.

Auch Kinder trauern

Aber auch für Trauerbegleitung sind die Ehrenamtlichen da, wenn Angehörige über den Tot eines geliebten Menschen nicht hinwegkommen. „Wir hatten auch einen Schüler hier in der Trauerbegleitung, dessen Lehrerin war verstorben“, erzählt Roswitha Schlätker. Oft helfe es mit den Kindern, zu malen oder entsprechende Bücher zusammen zu lesen.

Zusammen mit den Eltern und der Hospizgruppe sei der Schüler dann gut durch die Trauerphase gekommen. Insgesamt hat die Hospizgruppe in diesem Jahr bereits drei Kinder begleitet. Aber auch Kinderärzte und Therapeuten können hilfreich sein bei der Bewältigung von Trauer.

Neues Raumkonzept in Begegnungsstätte

In der neu gestalteten Begegnungsstätte der Hospizgruppe finden ab dem 1. Juni auch wieder Sprechstunden statt. Natürlich unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen. Sprechstunde ist jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr in der Hauptstraße 28 in Legden.

Für die Begegnungsstätte wurde ein neues Raumkonzept entworfen, neue Schränke und eine Teeküche gibt es jetzt. Auch neue Farbe kam an die Wände. Folgen soll noch die Wandgestaltung und eine Fensterfolie. Die St. Franziskus Hospizgruppe Legden-Asbeck freut sich über die finanzielle und tatkräftige Unterstützung einiger Betriebe aus Legden.

Friedhofscafé

Telefonisch konnten während des Lockdowns Beratungsgespräche durchgeführt werden. Auch Einzelgespräche bei Spaziergängen waren möglich. Ab dem 5. Juni soll regelmäßig wieder an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr das Friedhofscafé stattfinden. Und ab dem 16. Juni auch wieder an jedem dritten Samstag im Monat. „Jetzt jedoch leider noch ohne Kaffee“, so Schlätker.

Auch möchte die Hospizgruppe im September wieder der Trauerspaziergang anbieten.

Wer Informationen oder konkrete Hilfe benötigt, der kann sich telefonisch unter (0160) 4520030 bei Renate Barenbrügge melden. Sie ist Koordinatorin der St.- Franziskus-Hospizgruppe Legden-Asbeck.

Roswitha Schlätker würde sich wünschen, dass „dass einfach mal jemand reinkommt und mal fragt, was wir hier so machen.“ Ein Gespräch könne schon Hilfe und Kraft für die nächste Zeit geben.