Amprion baut neue Strommasten Hauptstromachse geht auch durch Legden

Amprion baut neue Strommasten: Hauptstromachse geht auch durch Legden
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Verkehrsteilnehmer, die in den vergangenen Wochen die Kreisstraße 33 von Legden in Richtung Stadtlohn befuhren, konnten sehen, wie ein großer Autokran bei der Montage von neuen Strommasten eingesetzt wurde.

Die Firma Amprion baut schon seit zwei Jahren an seiner Gleichstromverbindung A-Nord, die auch durch Legden führt. Diese soll zukünftig eine der Hauptschlagadern im Strom-Übertragungsnetz darstellen.

„Darüber wird dann der in den Offshoreanlagen an und in der Nordsee produzierte Strom, in die Mitte und den Süden Deutschland transportiert“, erklärt der zuständige Pressesprecher der Firma Amprion, Hendrik Jostes der Redaktion am Telefon. Ein Teil der Leitung führt auch über und unter Legden hindurch.

Teil des Projekts ist unter anderem eine 180 Kilometer langen 380-Kilovolt-Leitung zwischen dem Offshore-Konverter in Dörpen-West in Niedersachsen und der Umspannanlage Niederrhein in Wesel. An drei Stellen verlegt die Amprion die Leitung aufgrund der Nähe zu Wohngebäuden unter die Erde. Alle drei liegen im Kreis Borken.

In Raesfeld und Borken verlaufen bereits Kabel unter der Erde.

In Legden wurde dafür erstmals ein zwei Kilometer langer Energietunnel gebaut. Eine 110 Tonnen schwere, sieben Meter lange und fast vier Meter hohe Bohrmaschine, die auf den Namen Maibritt getauft wurde (Münsterland Zeitung berichtete), hat diesen Tunnel im April 2021 gebohrt.

Im Januar 2022 wurde mit dem Ausbau des 15 Kilometer langen Freileitungsabschnitts zwischen Nordvelen und Legden begonnen. Die Stromleitung führt über die Trasse der vorhandenen 220-Kilovolt-Leitung. Diese wurde jedoch komplett demontiert. Die für die 380-Kilovolt-Leitung notwendigen Masten können zwischen 350 und 450 Metern auseinander stehen. Weshalb deutlich weniger Masten benötigt werden.

„Die alten Masten waren für die neue Beseilung statisch nicht ausgelegt, weshalb sie nicht einfach wiederverwendet werden konnten“, erklärt Hendrik Jostes. Die neuen Masten haben fertig montiert eine Höhe von 60 bis 80 Metern und sind circa 22 Meter breit. Die höheren Masten werden nur an einzelnen Punkten, an denen Bäume oder Straßenüberquerungen dieses erforderlich machen, aufgestellt, kann man auf der Internetseite der Amprion lesen.

Dreiteiliger Aufbau

Im Beikelort hat die Firma Powerlines in den vergangenen Wochen mehrere der neuen Masten vormontiert. „Der Bau einer Mastanlage gliedert sich in drei Teile“, so Jostes. Begonnen werde mit dem Fundament. Die Arbeiten dafür benötigen je nach Wetterlage und Größe des Fundaments vier bis acht Wochen. Die Montage des Mastes selbst dauere etwa eine bis eineinhalb Wochen. Abschließend würden dann die Leiterseile gezogen, was pro Abschnitt zwei bis drei Wochen in Anspruch nimmt.

„An den Masten werden sogenannte Vierer-Bündel montiert“, so Jostes weiter. In jedem davon hängen vier Seile mit einem Durchmesser von 32 Millimetern, die zueinander einen Abstand von 40 Zentimetern haben.

Die vollständige Inbetriebnahme des Stromnetzes ist für das Jahr 2027 geplant, so Hendrik Jostes. „Die Bauarbeiten verlaufen bisher planmäßig“, bestätigt er.

Im Frühjahr wird für die Beseilung einiger Masten die Autobahn 31 gesperrt werden.

  • Sobald der Redaktion weitere Informationen dazu vorliegen informieren wir weiter.

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