Bereits am 1. März hat die Bezirksregierung die betroffenen Stellen über Änderungen im Regionalplan informiert. Auch auf dem Gemeindegebiet Legden sind einige neue Flächen für Neubau-, Gewerbe- und Windenergiegebiete markiert. Über einige der potenziellen Flächen berichteten wir bereits im Juni.
Das Datum, bis zu dem Bürger, die Verwaltung oder Organisationen eine Stellungnahme zu den Plänen abgeben können, rückt immer näher. Noch bis zum 30. September liegt der Regionalplan öffentlich aus und nur bis dahin können Bedenken geäußert werden.
Die Wirtschaftsinitiative Legden Asbeck (Wila) lädt alle Interessierten am Montag, 14. August, zu einer Infoveranstaltung zu den geplanten Änderungen im Regionalplan ein. Die Vorsitzende des Regionalrates Mechthild Schulze Hessing wird den Legdener Planentwurf vorstellen und erläutern. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Diskussionen erwünscht
Die Veranstaltung findet ab 19.30 Uhr im Haus Weßling statt. „Wir möchten den Legdenern und Asbeckern die Möglichkeit der Diskussion und Beteiligung am Verfahren geben“, erläutert Kathrin Mennekes, die Geschäftsführerin der Wila im Telefonat mit der Redaktion.
Auch der Ausschuss für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt wird sich in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Dienstag, 15. August, unter dem Tagesordnungspunkt 4 mit den geplanten Änderungen am Regionalplan befassen. Zum öffentlichen Teil der Sitzung, die am Dienstag, 15. August, um 18 Uhr im Dormitorium in Asbeck stattfindet, sind Interessierte eingeladen.
Den Unterlagen zu dieser Sitzung, die im Ratsinformationssystem der Gemeindeverwaltung einseh- und abrufbar sind, liegt ein Vorschlag für eine Stellungnahme zu den Regionalplanänderungen seitens der Gemeinde bei. Das Flächenkontingent für den allgemeinen Siedlungsbereich wird als zu gering angesehen, ist dort zu lesen.
Rückgang des Wachstums
In Gesprächen wurde seitens der Gemeinde bereits darauf hingewiesen, dass die aufgestellten Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung angezweifelt werden. Laut Experten soll diese nicht nur stark zurückgehen, sondern sogar in den negativen Bereich wechseln.
Das kann nicht nachvollzogen werden, heißt es in der Stellungnahme weiter. Die Verwaltung geht von einem weiteren Wachstum Legdens aus. Das hängt laut Stellungnahme der Verwaltung mit der familienfreundlichen Infrastruktur und der guten Arbeitsmarktsituation vor Ort zusammen.
Neue Gewerbefläche
Zudem schlägt die Verwaltung der Bezirksregierung noch eine ganz neue weitere Fläche für ein Gewerbegebiet vor. Links neben der Asbecker Straße/K29 in Fahrtrichtung Asbeck könnte ein weiterer Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich entstehen. Dafür könnte auf Flächen im Industriepark A31 verzichtet werden, ist dem Vorschlag zu entnehmen.

In Legden sind neben drei Arealen im Außenbereich, die als mögliche Windenergiegebiete markiert sind, an vier Stellen neue Wohnbaugebiete und an sieben Stellen Industrie- und Gewerbegebiete denkbar. Teilweise handelt es sich dabei auch um Erweiterungen.
Bald zwei interkommunale Gebiete
Im Legdener Süden ist laut der Planung ein interkommunales Gewerbegebiet mit Rosendahl-Holtwick möglich. Das interkommunale Gewerbegebiet mit der Stadt Ahaus an der A31 könnte laut der Planungen auch auf die gegenüberliegende Seite der Bundesstraße 474 erweitert werden.
Weitere Markierungen für mögliche Gewerbegebiete sind auf der Karte auch hinter dem Gelände der Firma Bogenstahl an der neuen Mühle und gegenüber der Reithalle zu finden. Außerdem könnten sich die Verantwortlichen ein ganz neues Gewerbegebiet in Richtung Stadtlohn, direkt an der Bahntrasse vorstellen. Insgesamt 105 Hektar an Gewerbeflächen markiert.
Wohnträume auf 30 Hektar
Etwa 30 Hektar sind im Entwurf als potenzielle Fläche für Neubaugebiete eingezeichnet. Bauwillige Legdener könnten ihren Traum vom Eigenheim bald an mehreren Stellen verwirklichen. Die Baugebiete Up‘n Berge und Roggenkamp könnten in östliche Richtung wachsen.
Aber auch im Norden zwischen dem Mückenmarkt, der Kardinal-von-Galen-Straße und dem Mühlenbach könnten zukünftig Wohnhäuser entstehen. Die letzte der vier vorstellbaren Flächen für Wohnbebauung ist gleichzeitig auch die größte. Es beginnt südlich der Stadtlohner Straße und streckt sich entlang des südwestlichen Ortsrandes bis zur B 474.
Zu beachten ist, dass in den Planungen der Bezirksregierung immer deutlich mehr Flächen markiert werden, als tatsächlich benötigt. In der Regel kann man davon ausgehen, dass etwa ein Drittel der Fläche im Laufe der kommenden 20 Jahre zu dem gemacht wird, wie es heute geplant ist.
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