100 Kinder besuchen die Offene Ganztagsschule in Legden.

100 Kinder besuchen die Offene Ganztagsschule in Legden. © Markus Gehring

Betreuung für Schulkinder: In Legden und Asbeck heiß begehrt und knapp

rnKritik Betroffener

Berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass die Kinder während ihrer Arbeitszeit gut versorgt sind. Angebote in Legden und Asbeck sind allerdings nicht für alle da. Daran gibt es Kritik.

Legden

, 23.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bürgermeister Dieter Berkemeier und Ratsmitglieder sahen sich in der jüngsten Sitzung des Legdener Gemeinderates auch mit einer Thematik konfrontiert, die einigen Eltern heftig unter den Nägeln brennt. In der Einwohnerfragestunde sprachen Betroffene von „Engpässen bei der Übermittagsbetreuung“ und wollten in Erfahrung bringen, wie die Zukunft aussehen wird.

Wohl wissend, dass es einen Rechtsanspruch erst ab 2026 geben wird, aber auch wie virulent die Lage ist: „Wer auch nur halbtags arbeitet, kann einfach nicht um 11.45 Uhr an der Schule sein.“

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Ganz offensichtlich andere Informationen hatte der Bürgermeister zur aktuellen Situation bei der Offenen Ganztagsschule (OGS) und auch beim Betreuungsangebot „Schule von 1 bis 13“: „Ja, es gibt mehr Anmeldungen als Plätze, aber Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind, haben einen Platz bekommen.“

Kopfschütteln im Zuhörerbereich. Auch bei den Zahlen war man sich nicht einig. Die Betroffenen sprachen von 30 Absagen bei der Betreuung 8-13, der Bürgermeister von 20. Für ihn sind es aber zwei Probleme, an denen es überhaupt hakt, die er in der Sitzung nannte: „Räumlichkeiten und Personal“.

Neue Zahlen beim Faktencheck

Faktencheck am Freitag: Der Bürgermeister hatte nochmal nachgehört und legte auf Nachfrage der Redaktion die aktuellen Zahlen vor. Bei der OGS gab es 7 Absagen. Die alle aber nicht bei Berufstätigkeit beider Elternteile. Für 26 Kinder gab es keinen Platz bei „Schule von 8 bis 13“. Darunter auch solche von berufstätigen Eltern.

Dort habe das Kolping-Bildungswerk als Träger den Eltern einen OGS-Platz angeboten, was aber nicht angenommen worden sei, so der Bürgermeister. Gleichwohl sei man auch in der Sache weiter im Gespräch. Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerks, bestätigte die zurzeit „extrem hohe Nachfrage“. Man verstehe sich aber als Dienstleister, der eine Betreuung und dafür ein vernünftiges pädagogisches Konzept anbiete. Und: „Was die Kommune sagt, wenn für Räume und Personal gesorgt ist, machen wir.“

Das größte Problem: Personalmangel

Genau das aber ist, wie der Bürgermeister am Freitag sagte, das zentrale Problem: Personalmangel! Im Grunde bestehe der personelle Bedarf ja in der Zeit von 11.30 bis 13.30 Uhr, also für zwei Stunden. Dafür geeignete Mitarbeiter zu bekommen, sei einfach unglaublich schwer. Schließlich sei bei der Besetzung auch ein pädagogischer Hintergrund wünschenswert.

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Außerdem habe man natürlich großes Interesse daran, eine grundsätzliche Problemlösung zu finden, und stehe ständig in Gesprächen. Untätig sei man auch bisher in der Sache nicht gewesen, betont Bürgermeister Berkemeier: „Wir haben schließlich auch eine vierte OGS-Gruppe anbieten können.“

Aktuell werden in allen OGS-Gruppen rund 100 Kinder betreut. 50 Plätze gibt es bei „Schule von 8-13“ in Legden, 30 in Asbeck. Trotz des offensichtlichen Bedarfs werde das Projekt aber nicht mehr weiter gefördert.