Berthold Kortbus hat die 240 Kilometer bis Dernau im Ahrtal zu Fuß gemeistert. Dafür belohnte er sich selbst mit einem Glas Wein aus der Region.

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Berthold Kortbus ist im Ahrtal angekommen – mit vielen Spenden im Gepäck

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Der Legdener Berthold Kortbus ist 240 Kilometer bis Dernau gelaufen. Mit der Spendensumme ist er am Ende mehr als zufrieden – und auch ein weiteres Ziel hat er erreicht.

Legden

, 10.10.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Ziel ist erreicht – oder besser gesagt die Ziele. Denn Berthold Kortbus hatte zwar geografisch nur einen Ort im Fokus, mit seinem Spendenlauf wollte er aber noch viel mehr schaffen. Am Samstagnachmittag ist der Legdener nach sieben Tagen und 240 Kilometern zu Fuß in Dernau im Ahrtal angekommen.

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Dabei hatte er etwas Verspätung. Eigentlich wollte er um 12 Uhr dabei sein, wenn der stellvertretende Bürgermeister ein neues Zelt für die Kinderbetreuung einweiht. „Aber ich habe die Steigungen im Ahrtal wohl etwas unterschätzt“, sagt Berthold Kortbus im Gespräch mit der Redaktion und lacht. Die letzte Etappe am Samstag führte nämlich mehrmals bergauf und wieder bergab und war somit anstrengender als gedacht.

Neben den Spenden war es für Berthold Kortbus genauso wichtig, wieder Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren.

Neben den Spenden war es für Berthold Kortbus genauso wichtig, wieder Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren. © Privat

Seine Frau, die am Samstag mit dem Auto nach Dernau gefahren war, kam ihm auf den letzten Kilometern entgegen. „So sind wir noch sieben Kilometer zusammen gelaufen“, sagt Berhold Kortbus. Der Weg führte durch die Weinberge. „Da ich eh schon zu spät war, haben wir uns entschieden, erst einmal Pause zu machen und einen Wein zu trinken.“

Schon hier wurde der Legdener von mehreren Personen erkannt. Viel Lob bekam er für seine Hilfsaktion. Einige wollten sogar ein Foto mit ihm machen.

Zieleinlauf mit Verspätung, aber vielen Spenden

So kam Berthold Kortbus erst am späten Nachmittag in Dernau an. Die Spenden hat er bereits symbolisch übergeben. „Zurzeit sind es knapp über 6000 Euro“, sagt er. Das ist deutlich mehr als die 2000 bis 4000 Euro, mit denen er gerechnet hat. Und noch immer kommen Überweisungen dazu. „Viele wollten wohl erst einmal abwarten, ob ich überhaupt überkomme.“

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Für Berthold Kortbus ist aber ein anderer Aspekt fast noch wichtiger. „Die Aktion sollte auch dafür sorgen, dass das Thema wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt. Das ist nicht wie bei uns nach einem Hochwasser mit zehn Zentimetern Wasser im Keller. Hier ist nicht nach drei Wochen wieder alles gut. Hier wird immer noch ganz viel Hilfe benötigt“, sagt Berthold Kortbus.

240 Kilometer bis Dernau zu Fuß

Genau deswegen hat er sich am Sonntag vor einer Woche auf den Weg gemacht. Ausgestattet mit Wanderstiefeln und einem großen Rucksack wollte er die 240 Kilometer bis Dernau zu Fuß meistern. Seinen Plan, im Zelt zu übernachten, musste er jedoch schnell über Bord schmeißen. Wegen der kalten und nassen Nächte hat er sich am Ende doch lieber für Hotels entschieden.

Begleitet wurde er auf verschiedenen Etappen seines Weges von Mitstreitern aus Legden und Umgebung. Viele seiner zahlreichen Kontakte haben gespendet. Somit hat Berthold Kortbus am Ende der Woche alle seine Ziele erreicht: Dernau, Spenden und Aufmerksamkeit.

„Ich bin total stolz darauf, dass ich angekommen bin. Die Spendensumme passt und die Leute reden wieder über das Thema“, zieht der Legdener Resümee. Noch am Samstagabend hat er sich mit dem Auto wieder auf den Rückweg gemacht. Doch es wird sicher nicht sein letzter Hilfsbesuch im Ahrtal gewesen sein.