Beim Ausbildungscampus in Legden ging es auch ums Ausprobieren. Lena Kauling beginnt im nächsten August ihre Ausbildung in einer Zimmerei. Markus Gerwing zeigte ihr Kniffe in der Bearbeitung von Schiefer.

Beim Ausbildungscampus in Legden ging es auch ums Ausprobieren. Lena Kauling beginnt im nächsten August ihre Ausbildung in einer Zimmerei. Markus Gerwing zeigte ihr Kniffe in der Bearbeitung von Schiefer. © Sven Asmuss

Ausprobieren und persönliche Kontakte knüpfen rund ums Jugendhaus Pool

rnAusbildungscampus in Legden

Unternehmen und potenzielle Azubis zusammenbringen – das ist die Idee des Ausbildungscampus, der am Freitagnachmittag erstmals in Legden stattfand. Mit Erfolg, eine Wiederholung ist in Planung.

Legden

, 12.08.2022, 17:09 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist ein stetes Kommen und Gehen an diesem Freitagnachmittag am Jugendhaus Pool in Legden. Schülerinnen und Schüler der Klassen neun und zehn der Paulus-van-Husen-Schule bevölkern das Gelände, auf dem der erste Legdener Ausbildungscampus stattfindet.

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„Dafür, dass wir das zum ersten Mal machen, finde ich es sehr gelungen", sagt Bürgermeister Dieter Berkemeier schon bei der Begrüßung. Die Paulus-van-Husen-Schule, das Jugendhaus Pool, die Kolpingsfamilie und Verantwortliche des Projekts „Hey Lena“ haben die Veranstaltung organisiert. „Wenn man bedenkt, dass es die ersten Gespräche kurz vor den Ferien gab, dann ist das, was hier steht, bemerkenswert", freut sich Schulleiter Knut Kasche darüber, dass so viele Unternehmen spontan ihre Teilnahme zugesagt haben.

Rund 30 Unternehmen stellen sich vor

Rund 30 Unternehmen sind es, die ihre Stände rund um das Jugendhaus aufgebaut haben und über ihre Ausbildungsberufe informieren. Im Hintergrund läuft leise Musik, es herrscht eine entspannte Atmosphäre. Mittendrin hat die Zimmerei und Dachdeckerei von Markus Gerwing ihren Stand aufgeschlagen. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Christian Droppelmann stellt der Firmeninhaber die Gewerke vor.

Julian Terbeck (r.) interessiert sich für einen technischen Beruf und informiert sich am Stand von Marantec bei Elias Betz.

Julian Terbeck (r.) interessiert sich für einen technischen Beruf und informiert sich am Stand von Marantec bei Elias Betz. © Sven Asmuss

!Für uns ist es wichtig, den persönlichen Kontakt herzustellen und Interesse bei den Schülern zu wecken", erklärt Christian Droppelmann. Der Vier-Mann-Betrieb würde gern einen Auszubildenden einstellen, hat aber – wie viele andere Unternehmen auch – Probleme, geeignete Bewerber zu finden.

Zusätzliche Attraktionen locken an die Stände

Viele der Unternehmen haben neben den reinen Infos zu den Ausbildungsmöglichkeiten zusätzliche Attraktionen mitgebracht, um die Kontaktaufnahme etwas zu erleichtern. Die Jugendlichen können mit einem Rasenmähertraktor einen Slalom-Parcours bewältigen, sich beim Mauern versuchen, mit einem Minibagger arbeiten oder auf Zeit einen Nagel in einen dicken Holzbalken treiben.

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Dabei und auch beim Herausarbeiten eines Herzens aus einer Schiefertafel macht Lena Kauling eine gute Figur. Mädchen und Handwerk? Ja, das funktioniert. Sehr gut sogar. Das Talent hat sie von ihrem Papa, ebenfalls Zimmerer, in die Wiege gelegt bekommen. Sie selbst hat schon für den nächsten Sommer einen Ausbildungsvertrag unterschrieben und wird auch das Zimmerer-Handwerk erlernen. Dennoch tummelt sie sich auf dem Ausbildungscampus und findet die Veranstaltung richtig gut. „Man hat hier die Möglichkeit, sich über eine Vielzahl an Berufen zu informieren und erste Kontakte zu knüpfen. Das macht im weiteren Verlauf der Bewerbung vieles einfacher", sagt sie.

Viele Möglichkeiten im Angebot

In die technische Richtung soll es bei Julian Terbeck gehen. Der Neuntklässler startet erst im August 2024 in seine Ausbildung, nutzt aber auch die Möglichkeit, auf dem Ausbildungscampus Infos zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Interesse weckt bei ihm die Firma Marantec. Antriebs- und Steuertechnik wird in dem 120 Mitarbeiter zählenden Betrieb gefertigt.

Zur Eröffnung des Ausbildungscampus hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Paulus van Husen-Schule vor der Bühne versammelt.

Zur Eröffnung des Ausbildungscampus hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Paulus-van-Husen-Schule vor der Bühne versammelt. © Sven Asmuss

„Wir suchen in mehreren Bereichen Auszubildende", berichtet Elias Betz, der als Azubi im dritten Lehrjahr den Stand mitbetreut. „Ich finde den Ausbildungscampus richtig klasse. Der direkte Kontakt zu möglichen Bewerbern ist wichtig. Aber auch diejenigen, die noch ohne konkreten Berufswunsch hier herkommen, finden Inspiration", so Betz. Der direkte Kontakt ist auch Julian Terbeck wichtig.

„Jetzt habe ich schon einmal Leute kennengelernt und Gesichter gesehen. Das würde beim Start in der Firma helfen", so Julian Terbeck, der vor Ort auch die Möglichkeit eines Praktikums angeboten bekommt.

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Fakt ist: Der erste Ausbildungscampus ist gut angenommen worden, von allen Seiten. „Wir wollen die Veranstaltung etablieren. Es wird auf jeden Fall eine Neuauflage geben", macht Thomas Hackenfort von „Hey Lena“ deutlich.