
© Anne Winter-Weckenbrock
Auch als Bürgermeister möchte Gerd Heuser bürgernah bleiben
Kommunalwahl
Gerd Heuser tritt als unabhängiger Kandidat am 13. September um das Bürgermeisteramt in Legden an. Ein zweites Mal. Er hat schon eine klare Vorstellung, was er als erstes anpacken würde.
Den Platz mitten im Herzen Legdens, vor dem Taubenturm, hat sich Gerd Heuser als Treffpunkt für das Gespräch mit der Redaktion ausgesucht. Ein Legdener radelt vorbei, grüßt, dreht noch einmal um und nutzt die Gelegenheit: „Ich habe noch mal eine Frage, Gerd. Was ist mit dem Bürgersteig bei uns an der Straße?“
„Das ist doch schön. Das ist das, was Legden ausmacht, dass man nah dran ist“, sagt der 51-Jährige. Er ist schon lange für die UWG Legden im Gemeinderat aktiv – und dass er von Einwohnern angesprochen wird, ist für ihn ein Zeichen, dass sein Engagement wahrgenommen und anerkannt wird.
Bürgernähe ist ihm wichtig, er möchte, dass die Einwohner mit ihren Anliegen ernst genommen werden. Zum zweiten Mal tritt der 51-Jährige um das Amt des Chefsessels im Legdener Rathaus an. Vor fünf Jahren holte Gerd Heuser 43 Prozent: „Das war ein Vertrauensvorschuss“, kommentiert er heute.
„Das ist auch eine Meinung, die zählt“
Er strebt Veränderungen an für den Fall, dass die Mehrheit der Legdener und Asbecker ihn zum Bürgermeister wählt: „Ein großes Anliegen ist es mir, ein Jugendparlament einzuführen“, betont Gerd Heuser. „Das ist auch eine Meinung, die zählt“, lenkt er den Blick auf die Wünsche und Interessengebiete der jungen Leute. Ihm schwebt vor, dass die Jugendlichen ab 14 in einem Parlament ihre Anliegen vortragen, dafür argumentieren, Bedenken und Gegenargumente zur Kenntnis nehmen, ein Votum finden. Dieses solle dann mitgenommen werden in die Kommunalpolitik.
Bei den Kommunalwahlen sind Jugendliche ab 16 schließlich auch wahlberechtigt. In der UWG, in der sich Gerd Heuser engagiert, gibt es ein 16-jähriges Mitglied, „und unser jüngster Direktkandidat ist 22. Das ist doch ein Zeichen“, sagt der 51-Jährige nicht ohne Stolz.
Die Unabhängigkeit von Parteiräson ist Gerd Heuser wichtig
Die Unabhängigkeit von Parteiräson ist ihm wichtig – als Kommunalpolitiker und als Bürgermeisterkandidat. „Ich habe einen Wahlkreis für die UWG. Aber alles, was die Bürgermeisterkandidatur betrifft, wird von mir persönlich finanziert“, hebt er hervor. „Man muss nicht alles von Landes- oder Bundesebene runterbrechen lassen, wenn es nicht passt“, sieht er als Unabhängiger mehr Flexibilität für eine Politik vor Ort für den Ort.
Mit dem Wahlkampf ist Gerd Heuser seit einigen Tagen so richtig angefangen, was die Online-Präsenz angeht. Auch über diese Kanäle möchte er erfahren, was die Menschen bewegt, welche Fragen sie haben. Schon im letzten Wahlkampf hatte er sehr viel Resonanz bekommen, blickt Gerd Heuser zurück.
Bei Eltern der Schüler nachhören, „wo der Schuh drückt“
Dies würde er auch als Verwaltungschef so handhaben wollen: „Angebote machen, die Leute miteinbeziehen.“ Ein Beispiel: Die Eltern der Kinder, die in Legden und Asbeck zur Schule gehen. Da sollte die Gemeinde zum Beispiel in Elternversammlungen öfter hören, wo der Schuh drückt, meint Gerd Heuser.
Er will „das Geld sinnvoll ausgeben: keine neuen Immobilien“, sagt er bestimmt. Er hält es nicht für richtig, dass zum Beispiel für die Herrichtung der Außenanlagen an der Brigidenschule-Erweiterung genauso viel Geld ausgegeben werde wie für die Anschaffung von Laptops.
In Corona-Zeiten gelte es, sich auch als Gemeinde Gedanken zu machen über die Betriebe vor Ort – und wie konkret geholfen werden kann. Schnelle, verlässliche Entscheidungen treffen und Planungssicherheit schaffen wäre das Eine, aber man könne als Kommune auch Anschub leisten, vielleicht einmal die Hälfte der Miete übernehmen oder auch Start-Up-Unternehmen räumlich zusammenbringen. Größtes Augenmerk sei aber auch auf die Weiterentwicklung des Industrieparks an der A31 zu legen: „Einnahmen bekommen wir nur durch Wirtschaftsbetriebe.“
Was würde er als erstes angehen, wenn er Bürgermeister wird? „Nichts fürs Image, aber es ist essentiell“, weiß Gerd Heuser: Er würde den Hochwasserschutz vorantreiben. „Weil es sein muss.“