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Gerd Heuser tritt noch einmal an und will Bürgermeister von Legden werden
Kommunalwahl
Mit Gerd Heuser steht der dritte Kandidat für die Bürgermeisterwahl fest. Er tritt wie vor fünf Jahren für die UWG an. Mit einem bürgernahen Angebot will er die Legdener für sich gewinnen.
Mehr als 20 Jahre ist Gerd Heuser in der Politik unterwegs. Jetzt tritt er an im Kampf um den Chefsessel im Rathaus. „Ich habe konkrete Ideen und Visionen, wie ich die Gemeinde entwickeln will“, sagt der Legdener.
Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag stellte UWG-Vorsitzender Bruno König Gerd Heuser als Bürgermeister-Kandidaten vor, die Versammlung folgte dem Vorschlag ohne Gegenstimmen. Vor fünf Jahren trat Gerd Heuser gegen den Amtsinhaber Friedhelm Kleweken an und holt 43 Prozent der Stimmen. „Die Leute haben mir damals etwas zugetraut“, sagt er im Gespräch. Mit fast den gleichen Themen will er jetzt wieder um Stimmen werben.
Sein Vorhaben für die nächsten Monate: „Zuhören, zuhören, zuhören.“ Der 51-Jährige erzählt von seiner Facebook-Seite, auf der er beim vergangenen Wahlkampf täglich bis zu 100 Fragen beantwortet habe. Auch jetzt will er die sozialen Medien nutzen, um zu erfahren, was die Legdener von ihrem neuen Bürgermeister wollen.
Begeisterung bei Jugendlichen für Politik wecken
„Die Politik muss bürgernäher werden“, sagt Gerd Heuser und denkt da erst einmal an die Jugendlichen. Wenn er wie jetzt in der Firmvorbereitung mit jungen Menschen zusammentrifft, erlebt er sie als Menschen, die schon ein großes Verantwortungsgefühl haben. Mitgestalten aber können sie selten, so sagt er, selbst Vater von drei Kindern. Das wolle er ändern und Begeisterung für demokratische Politik wecken. Erste Ideen hat er dazu bereits entwickelt.
Er denkt aber auch an ein attraktiveres Angebot im Bereich der Offenen Ganztagsschule. Hier könnten Vereine eingebunden werden, Kinder und Eltern genauer nach ihren Wünschen gefragt werden. „Es geht auch darum, jungen Menschen, die in keinem Verein sind, Freizeitbildung zu bieten.“
Wila muss gestärkt werden
Ein zweites Thema ist die Wirtschaft. Gerd Heuser: „Die Wirtschaft muss mehr Chefsache werden.“ Das heiße nicht, dass man alles selber machen müsse, aber „die Richtung vorgeben und dann anderen etwas zutrauen.“ Konkret müsse die Wirtschaftsinitiative Legden-Asbeck (Wila) wieder belebt werden. Heuser glaubt, dass er mit dem Blick von außen da neue Akzente setzen könne.
„Gestalten ist schön, aber man muss verantwortungsvoll gestalten.“ Auch das sagt Gerd Heuser. Als Bürgermeister würde er Sparpotenziale nutzen. „Es ist die Frage, ob Projekte immer teuer sein müssen“, sagt er. Die UWG hat in der Vergangenheit schon Kritik zum Beispiel am Dahliengarten geübt – nicht am Dahliengarten selbst, aber an den immensen Kosten dafür, so Heuser. Ein gutes Beispiel, wie es auch gehen kann, sieht er in dem Bike-Park in der Nachbargemeinde Heek.
Gemeinde Legden muss Entschuldung suchen
„Wir müssen aktiv nach Wegen der Entschuldung suchen“, sagt der UWG-Fraktionsvorsitzende und erinnert daran, dass trotz guter Ertragslage für den Haushalt 2020 auf Rücklagen zurückgegriffen werden müsse. „Mit den Folgen des Coronavirus werden wir diese Ertragslage nicht halten können“, prophezeit Heuser.
Wichtiger als neue Projekte sind Gerd Heuser zum Beispiel Sanierungsarbeiten. Er denkt an das Kanalsystem, an Straßen und Gebäude. Auch der Hochwasserschutz ist für ihn ein wichtiges Thema. Durch die Versiegelung von Flächen durch die Baugebiete Roggenkamp und Up’n Berge komme noch mehr Wasser vor dem Dorf in den Mühlenbach: „Das muss für das Dorf zumutbar bleiben“, sagt er.
Als neues Projekt auf der anderen Seite müsse der Um- oder Neubau des Rathauses schnell angegangen werden.
Asbeck soll attraktiv für Familien sein
Für den „Wahl-Asbecker“ ist es wichtig, dass Asbeck attraktiv für junge Familien ist. Dazu gehören zum einen noch mehr Bauplätze als bislang angedacht. Zum anderen ist es für Gerd Heuser wichtig, den Schulstandort Asbeck zu erhalten. Damit dies gelingt, müsse er attraktiver werden. Bislang wird dort beispielsweise nur die Betreuung „Von 8 bis 1“ angeboten. Wer einen OGS-Platz braucht, muss nach Legden fahren.
Gerd Heuser sieht sich qualifiziert für das Amt des Bürgermeisters. Personalentwicklung und Strukturentwicklung von Betrieben – das ist seine Aufgabe als „Leiter Bildung Genossenschaften“ beim Genossenschaftsverband in Hannover. Neben der jahrelangen Führungseignung nennt er aber auch seine „Motivation schaffende Art, Mitarbeitern Perspektiven zu bieten“.
„Geschmäckle“ vermeiden
Und natürlich kennt der „bodenständige Legdener“ sein Dorf, in dem er auch in Vereinen engagiert ist, unter anderem als Vorsitzender des Heimatvereins Legden. Diesen Posten, so betont er, würde er bei einer erfolgreichen Wahl abgeben. „Ich möchte neutral bleiben gegenüber den Fraktionen und gegenüber den Vereinen“, sagt er, dass er „Geschmäckle“ vermeiden wolle – durchaus ein Seitenhieb zum amtierenden Bürgermeister, der lange SuS-Vorsitzender war. „Distanz und Unabhängigkeit“, das ist Gerd Heuser in diesem Zusammenhang wichtig. Und ja: Das politische Klima hat für ihn auch Verbesserungspotenzial.
Mit dem CDU-Kandidaten Bernhard Laukötter und dem unabhängigen Kandidaten Dieter Berkemeier hat Gerd Heuser zwei Konkurrenten. Drei Kandidaten – das gab es in der Amtszeit von Friedhelm Kleweken noch nie. Gerd Heuser sagt: „Es wird ein herausfordernder Wahlkampf.“ Und ergänzt: „Ich werde ein bürgernahes Angebot machen.“