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Traditionskneipe „Wöller Storwe“ öffnet unter neuer Leitung
Kneipenkultur
Knapp drei Jahre lang war die Kneipe am Prozessionsweg in Grafenwald geschlossen. Noch vor wenigen Monaten war die Zukunft ungewiss. Jetzt öffnet die Eckkneipe mit Wirtin Corinna Sogemeier neu.
Im August sprach Inhaber Peter Scheidgen noch von der ungewissen Zukunft der Wöller Storwe. Seit 1966 befindet sich die Traditionsgaststätte in Familienbesitz. In der Vergangenheit hat es bereits einige Pächterwechsel gegeben, bis die Familie 2010 dann selbst das Lokal führte. Letztlich wollten sie die Arbeit aber abgeben. Knapp drei Jahre stand die vollausgestattete Kneipe nun leer. Problem sei unter anderem gewesen, jemanden zu finden, der tief in Kirchhellen und Grafenwald verwurzelt ist.
Das Kirchhellener Unternehmerpaar Niels und Corinna Sogemeier wurde durch einen Zeitungsartikel aufmerksam. „Wir spielten bereits seit einem Jahr mit dem Gedanken, eine eigene Gastronomie zu eröffnen“, erinnert sich Neuwirtin Corinna Sogemeier. Da sie den Charme und das Flair dieser typischen Eckkneipe beibehalten wollten und durch ihr Veranstaltungsunternehmen die nötige Erfahrung haben, passte die Übernahme wie die Faust aufs Auge.

Knapp drei Jahre stand die vollausgestattete Kneipe leer. Inhaber Peter Scheidgen gab die Hoffnung nicht auf, jemanden zu finden, der die Traditionen fortführt. © Valerie Misz
Grafenwälder Tradition bleibt erhalten
Ein Großteil der alten Ausstattung ist vorhanden geblieben, wie die typischen Delfter Fliesen und Porzellan-Stücke, die die Theke zieren. Lediglich kleinere Veränderungen, wie etwa an der Technik, wurden vorgenommen, um das Lokal Ressourcen schonend und Energie sparend aufzuwerten. Urig, ländlich und familiär ist das Ambiente der Wöller Storwe. „Genau dieses Flair wollten wir beibehalten“, bestätigt die Wirtin.

Während im Winter lediglich einige Stehtische im Außenbereich stehen, wird im Sommer ein kleiner Biergarten geöffnet. Durch das Fenster kann Wirtin Corinna Sogemeier ihre Gäste direkt versorgen. © Valerie Misz
Nur drei Monate sind von der Idee bis zum ersten Bier, das über die Theke ging, vergangen. Schon seit Anfang Oktober hätten die Sogemeiers eröffnen können, aber die Schanklizenz ließ auf sich warten. „Als wir die Lizenz vergangenen Freitag um 12.51 Uhr erhalten haben, mussten wir einfach noch am gleichen Tag öffnen. Dieses Wochenende war wie ein Probelauf für uns und unsere Mitarbeiter“, sagt Corinna Sogemeier. Ab Donnerstag (18. November) startet dann das offizielle Eröffnungswochenende.
Starke Zusammenarbeit mit regionalen Partnern
Donnerstags bis samstags ab 17 Uhr bis mindestens 22 Uhr können Gäste, die sich an die 2G-Regel halten, direkt in der Grafenwälder Mitte frisch gezapftes Bier trinken. Sonntags öffnet die Storwe ab 10.30 Uhr.
Die Getränkeauswahl ist vielseitig, denn das Ehepaar arbeitet eng mit regionalen Anbietern wie der Obst- und Kornbrennerei Böckenhoff zusammen. So gibt es die Böckenhoff-Produkte auch in der Kneipe zu kaufen. „Bei Bedarf können auch Brände oder Liköre der Brennerei bestellt und innerhalb von zwei Tagen abgeholt werden“, erklärt Niels Sogemeier.
In Zukunft soll es unternehmensübergreifend mit ihren eigenen Planwagen besondere Aktionen geben. So wäre eine geführte Planwagenfahrt direkt ab der Wöller Storwe zur Besichtigung der eben genannten Brennerei denkbar. Die Wöller Storwe soll künftig auch Knobel- und Skatclubs ein neues Zuhause geben. „Geschlossene Gesellschaften sind außerdem willkommen“, ergänzt die Wirtin. Ein kleiner Biergarten rundet das Angebot ab.
Aufgewachsen in Kirchhellen, gibt es für mich nichts Schöneres, als über meine Heimat zu schreiben, über Dinge, die Menschen bewegen und hinter die Kulissen zu blicken; ganz nach dem Motto: „Mittendrin, statt nur dabei!“
