Dieter und Bärbel Werner, Inhaber des Klosterstübchens in Kirchhellen, wollen sich gebührend von ihren Gästen verabschieden.

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Traditionskneipe in Kirchhellen möchte ein letztes Mal öffnen

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Die Traditionskneipe in Kirchhellen - das Klosterstübchen - wird bald Geschichte sein. Doch um richtig Abschied feiern zu können, verschieben die Betreiber die geplante Schließung.

von Valerie Misz

Kirchhellen

, 31.05.2021, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Klosterstübchen hat einen ganz besonderen Stellenwert in Kirchhellen. Die Inhaber Bärbel und Dieter Werner sehnen sich nach einer Öffnung. Seit November 2020 musste die Kultkneipe aufgrund der Pandemie geschlossen bleiben. Seitdem kämpfen die Wirte um ihr wirtschaftliches Überleben.

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Das Klosterstübchen war immer ein zuverlässiger Anlaufpunkt für die Kirchhellener, ob zur Fußball-Bundesliga, nach Spielen des heimischen Fußballvereins, für Treffen der Kegelclubs oder das klassische Feierabendbier. Doch damit wird bald Schluss sein. Die beiden Inhaber haben entschieden, dass sie in ihre wohlverdiente Rente gehen wollen.

„Aber nicht ohne einen großen Abschied“, sagt Dieter Werner. Eigentlich wollten er und seine Frau Ende des Jahres die Kneipe schließen - doch dann kam Corona. „So wollen wir uns nicht von unseren Stammgästen verabschieden. Wir haben beschlossen, noch ein Jahr dranzuhängen“, so Werner.

Ehepaar führt Kirchhellener Kneipe seit zwölf Jahren

Er ist in Kirchhellen aufgewachsen. Die Kneipenkultur war immer ein Teil seines Lebens. In seinen Kindheitsjahren führte seine Tante eine Gaststätte in Kirchhellen. Die Liebe zu seinem Heimatdorf ist sehr groß und tief verwurzelt. Seit gut zwölf Jahren führen er und seine Frau Bärbel das Klosterstübchen an der Hauptstraße.

„Wir haben in all den Jahren so viel Schönes und Positives erlebt. Auch in diesen schweren Zeiten war unser Publikum immer verständnisvoll“, erzählt die Gastwirtin. In der Kneipe herrscht normalerweise eine sehr intime und familiäre Atmosphäre. Mit den aktuellen Bestimmungen würde dies sehr vermisst werden.

Betreiber wollen vor Öffnung erst vollen Impfschutz haben

Der Außenbereich des Klosterstübchens ist zu klein, als dass es sich lohnen würde zu öffnen. Der Fortbestand ist noch bis Ende Juni durch Hilfsgelder gesichert. Mit einer Öffnung ist unabhängig davon vor Juli nicht zu rechnen, denn das Ehepaar möchte erst den vollen Impfschutz erhalten, um sich und ihre Gäste zu schützen.

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Eine zweite Schließung würde aber eine Herausforderung werden, der sie sich nicht stellen wollen. „Wir mussten das letzte Mal literweise Getränke wegschütten. Am Ende haben wir die Getränke an Familie und Freunde verschenkt“, bedauert Bärbel Werner. Sie und ihr Mann machen sich Sorgen um die Zukunft der Kneipe. Wenn kein Nachmieter gefunden wird, endet der Rest der Kneipenkultur in Kirchhellen-Mitte.