Pater Zito brachte gute Botschaften mit
Stiftung „Bom Conselho – Kirchhellen“
Endlich Regen! Sieben Jahre lang haben die Mitarbeiter und Bewohner der Stiftung „Bom Conselho – Kirchhellen“ dafür gebetet und während des Gottesdienstes in der Karwoche fiel er endlich vom Himmel. Die Zisternen und Seen liefen voll, auf den Feldern wuchsen die Pflanzen, die Ernte war reichlich. Mit diesen guten Nachrichten im Gepäck kam Pater Zito diesmal nach Kirchhellen.

Ramon (2.v.r.) kennt jeden Bewohner und Mitarbeiter der Stiftung. Denn sie ist sein Zuhause. Auch Hedwig und Werner Koller erkennen viele Menschen auf den Fotos, die Pater Zito (r.) mitgebracht hat, wieder.
Der Präsident der Stiftung berichtete dem Ehepaar Hedwig und Werner Koller von der guten Entwicklung der letzten Zeit. Der ausbleibende Regen hatte die Stiftung in den vergangenen Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Die 64 alten und behinderten Menschen, denen die Stiftung ein Zuhause bietet, mussten aus ihrem Heim in der Stadt in das Fortbildungshaus ziehen, weil die Wasserversorgung dort noch funktionierte. „Zehn Monate lang haben sie dort gewohnt“, weiß Werner Koller.
Neuer Traktor gewünscht
Durch die Dürre hatten die Verantwortlichen die Bewirtschaftung der Farmen verändert (wir berichteten). Von den 150 Kühen, die es bis zum Ausbruch der Dürre gab, sind nur noch wenige geblieben, die Fleisch und Milch für die Farm liefern. Schweine, Hühner und Schafe kamen dazu. „Und das läuft gut. Es müssen keine Eier, keine Milch und kein Fleisch mehr gekauft werden“, sagt Werner Koller.
Rund 40 Prozent der laufenden Kosten können die Farmen derzeit selbst decken. Die anderen 60 Prozent werden über die Rente, die der dort im Altenheim lebenden Menschen finanziert, über freiwillige Spenden und über sechs Veranstaltungen im Jahr, wie Feste, zu denen die Bürger der Gemeinde eingeladen werden.
Gebrauchter Traktor
„Die Kirchhellener Spenden werden für die laufenden Kosten nicht genutzt. Sie sind nur für Investitionen da“, sagt Koller. Mit dem Geld soll in nächste Zeit ein Traktor angeschafft werden. „Hoffentlich mit der Unterstützung vom Hilfswerk Misereor.“ Denn auch so ein gebrauchter Traktor kostet über 30 000 Euro. Und ein tiefer Brunnen soll gebohrt werden. „Damit wir endlich von diesem blöden Wasser unabhängig werden“, hofft Koller.
Die Stiftung ist ein Hoffnungsort nicht nur für die alten und kranken Menschen, die in Brasilien von der Gesellschaft oft vergessen werden. Auch für den Jungen Ramon und seine Mutter ist sie ein Zuhause. Ramons Vater Junio war eines von 42 Straßenkindern, das einst von der Stiftung betreut wurde. „Er war ein sehr anständiger Junge“, erinnert sich Werner Koller. Als er 18 Jahre wurde, ging er jedoch weg und schon bald erwartete ein junges Mädchen, noch keine 15 Jahre alt, ein Kind von ihm. Junio kam mit seiner Familie zurück, fand Arbeit in der Stiftung.
Verantwortung für Ramon
Doch dann wurde er in einem Streit erstochen, die Frau floh mit dem kleinen Ramon. Pater Zito suchte sie auf. „Denn wir hatten entschieden, Verantwortung für diesen kleinen Jungen und seine Mutter zu übernehmen“, sagt Werner Koller. Seine Mutter machte in der Stiftung eine Ausbildung und ist heute eine der 34 Angestellten. „Ramon ist ein Kind der Stiftung sowie sein Vaters eines war“, sagt Werner Koller über den heute elfjährigen „Sonnenschein“. Gemeinsam mit Pater Zito war Ramon nun für zwei Wochen in Kirchhellen.
Der Anlass war die Goldhochzeit der Kollers. „Auch auf unserer Silberhochzeit war Pater Zito schon da“, erinnert sich Hedwig Koller. Neben der Feier blieb noch viel Zeit für Unternehmungen. „Wir waren im Zoo und im Kölner Dom“, erzählt Hedwig. Und Ramon fuhr mit dem E-Bike herum. Wie er das fand? Der Elfjährige grinst und zeigt den Daumen nach oben. Super also. Genau wie die Situation derzeit in seiner Heimat „Bom Conselho – Kirchhellen“.
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