
© Julian Schäpertöns (A)
Martinsumzüge in Kirchhellen stehen auf der Kippe
Martinsumzüge
Viele der Veranstalter von Martinsumzügen in Kirchhellen sind sich noch nicht sicher, ob sie die Züge ziehen lassen werden. Grundsätzlich hat das Land NRW dafür jedoch grünes Licht gegeben.
Noch sind sich die meisten Veranstalter von Martinsumzügen in Kirchhellen nicht sicher, ob sie Sankt Martin in diesem Jahr ziehen lassen werden. Tendenzen gibt es jedoch - und die fallen recht unterschiedlich aus.
Erst kürzlich hatte die NRW-Landesregierung die traditionellen Martinszüge für „grundsätzlich zulässig“ erklärt. Als Bedingung dafür nannte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, dass sich das Infektionsgeschehen bis dahin nicht maßgeblich verschlechtert. Zudem müssen die Veranstalter ein Hygienekonzept vorlegen. Mindestabstände sollten bei den Zügen eingehalten werden - das gilt jedoch nicht für Familien, feste Zehnergruppen und Kindergartengruppen. Für große Umzüge sei es denkbar, so die Landesregierung, auf ein Martinsfeuer nach dem Umzug zu verzichten, um eine größere Menschenansammlung zu vermeiden.
Der Kirchbauverein Ekel hätte in diesem Jahr zum 53. Mal seinen Martinsumzug für die Kinder des Kindergartens Ekel sowie alle Kinder aus Ekel und Hardinghausen veranstaltet. Doch Franz Josef Stratmann, Schriftführer des Vereins, hat keine gute Nachrichten für die Kinder: „Unsere Tendenz geht hin zu einer Absage - ich würde sagen, zu 95 Prozent wird der Umzug nicht stattfinden.“
Zu hoch seien wahrscheinlich die Auflagen und auch die Abstände seien schwer einzuhalten - vor allem mit den vielen kleinen Kindern. „150 oder mehr Menschen kommen da oft zusammen und da wird es vor allem am Hof Steinbrock wirklich knapp“, sagt Stratmann. Man trage als Veranstalter ja auch eine gewisse Verantwortung. „Wenn es einen Corona-Fall gibt, wäre ja gleich der ganze Kindergarten betroffen“, so der Schriftführer. Auf jeden Fall werde der Verein aber die Stutenkerle als Spende in den Kindergarten geben.
Kolpingsfamilie Kirchhellen denkt positiv
Noch unentschlossen, ob ihr Martinszug stattfindet, ist die Kolpingsfamilie Kirchhellen. Aktuell befinde man sich noch in der Planung, ob und wie man einen Zug veranstalten könne, sagt Michael Schrameyer, Schriftführer der Kolpingsfamilie. Er denkt jedoch eher positiv: „Die Tendenz geht dahin, einen solchen Zug durchzuführen, in welcher Form und in welchem Umfang wird aber noch diskutiert.“
Ähnlich sieht es beim Schützenverein Grafenwald aus. „Wir würden den Umzug sehr gerne durchführen und sind gerade in der Prüfung, wie wir ihn unter Corona-Bedingungen stattfinden lassen können“, sagt Schriftführer Willi Hülskemper. Man sei dabei in enger Abstimmung mit der Stadt und schaue sich aktuell nach einer geeigneten Örtlichkeit um. Denkbar seien auch eine Reduzierung der Gästeanzahl sowie eventuell eine Trennung der Eltern und Kinder während des Zuges. Bis zum 18. September soll die Entscheidung getroffen werden.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
