Der Tod gehört im Leben dazu. Nachdenklich macht er häufig erst dann, wenn der Name, den man in Zeitungsartikeln entdeckt, kein Unbekannter ist. Schlimmer noch: Wenn das Geburtsdatum der Verstorbenen den eigenen Jahrgang oder den der eigenen Kinder unterschreitet. Bei diesen fünf Herren nahm ganz Kirchhellen Anteil.
Niemals vergessen
Nach langer Krankheit ist Rudolf Königshausen am 2. Mai im engsten Familienkreis verstorben. Als aktives Mitglied in der Brezelgesellschaft und im Heimatverein, Vorstandsmitglied beim TSV Feldhausen und VfB Kirchhellen sowie als Mitbegründer des Brauhauses engagierte sich der Feldhausener Zeit seines Lebens für das Gemeinwohl im Dorf.
Der Familienname ist in Kirchhellen nicht unbekannt: Nach seiner Ausbildung zum Landwirt übernahm Königshausen bereits im Alter von 24 Jahren den elterlichen Hof, der seit 1222 im Familienbesitz ist.

Ein Teil der Kirchhellener Historie ist leider im Alter von 79 Jahren am 2. Mai verstorben. Winfried Fockenberg war Kirchhellens erster Bezirksvorsteher und hat dabei zu Lebzeiten nicht nur für seinen Heimatort einiges getan. Winfried Fockenberg war insgesamt 15 Jahre lang Bürgermeister und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Bottrop.

Am 18. November erlag Heimatdichter Kurt Guske, der im Dorf als „Oppa Kurt“ bekannt war und sich selbst gerne den „Oppa“ nannte, mit 80 Jahren seiner Erkrankung.
Kurt Guske hinterlässt eine Ehefrau, vier Kinder und acht Enkel. Immer gerne im Dorf gesehen, hat er nicht nur ein bewegtes Leben hinter sich, sondern auch immer einen gereimten Vers auf den Lippen gehabt.

Ein Weihnachtsgedicht des Heimatdichters Kurt Guske
Der Weihnachtsbaum
Da steht er nun mit seinen zwei Spitzen,
im Wohnzimmer, wo wir gern sitzen.
Herausgeputzt und liebevoll geschmückt,
unser Weihnachtsbaum, wir sind entzückt.
So lange stand er in unserem Garten,
behütet, gepflegt schien er zu warten,
auf den Einsatz in der Heiligen Nacht,
hell zu erstrahlen in schönster Pracht.
Sein Wuchs kerzengerade, die Zweige perfekt,
so manch' Getier ihn als Heimstatt entdeckt.
Eichhörnchen turnten in seinen Zweigen,
Vögel zwitscherten im bunten Reigen.
Aber heute, da war es um ihn geschehen,
dem Garten sagte er: „Auf Wiedersehen,
Adieu, liebe Sonne, Regen und Wind,
werd ein Symbol, für ein heiliges Kind.
Es war schon immer mein größter Traum,
betrachtet zu werden als Weihnachtsbaum.“
Die Brezelgesellschaft Kirchhellen trauert um ihren ehemaligen König Johannes „Hans“ Schweitzer, der am 22. November im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Hans IV. Schweitzer (geboren am 30.4.1946) regierte das Kirchhellener Brezeldorf von 1999 bis 2002 gemeinsam mit seiner Brezelkönigin Dorothee I. Brauckmann. „Hans Schweitzer hinterlässt eine große Lücke in der Brezelgesellschaft Kirchhellen“, sagen seine langjährigen Wegbegleiter.

Erschütternder Verlust
Am meisten mitgenommen hat Kirchhellen und Grafenwald sicherlich die Nachricht vom plötzlichen Tod des Jungen VfL-Spielers Sebastian Wolpers im Alter von gerade einmal 22 Jahren. Sein Leben endete auf tragische Weise, nachdem er bei einem Mannschaftstraining zusammenbrach.
Der junge Mann hinterlässt eine Familie, viele Freunde und Mannschaftskollegen. Viele Gedanken und Gespräche lassen ihn in Erinnerungen weiterleben. Die erste Zeit nach dem Verlust verbrachte der Grafenwälder Verein gemeinsam in Trauer. Nicht nur Menschen, die Sebastian kannten, werden ihn sicherlich niemals vergessen. Er ist auch ein Mahnmal für all jene, die vergessen, wie vergänglich das Leben ist.