Kirchhellen trauert um ehemaligen Bezirksvorsteher Winfried Fockenberg verstorben

Kirchhellen trauert um ehemaligen Bezirksvorsteher Winfried Fockenberg
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Winfried Fockenberg wurde im Jahr 1945 in Kirchhellen geboren. Nach seinem Abitur studierte er Rechtswissenschaften und ging anschließend für sein Referendariat zum Bundesvorstand der Katholischen Jugend (BDKJ). Schon seit 1965 war er Mitglied der CDU. In Kirchhellen war er zunächst in der Kolpingsfamilie aktiv und wurde schon im Alter von 23 Jahren zu ihrem „Senior“, also Leiter, ernannt.

„Hier erwarb er sich schnell den Ruf, auf Menschen zugehen zu können“, erinnert sich sein langjähriger Wegbegleiter Ferdinand Butenweg. „Er baute zu allen ein persönliches Verhältnis auf. Sein rednerisches Talent und seine humorvolle Art führten dazu, dass ihm immer alle gerne zuhörten.“

So sei es ihm ebenfalls zu verdanken, dass die Kirchhellener Kolpingsfamilie ihre heutige Stärke erreichen konnte.

Nur ein Jahr später folgte das Amt als Kolping-Diözesansenior im Bistum Münster, dann wurde er Zentralsenior auf Bundesebene. Außerdem war er in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) aktiv. Auch die Bottroper CDU-Vorsitzende Anette Bunse betont: „Er war ein begnadeter Redner.“

Kein Wunder also, dass er in der Politik Karriere machte.

Winfried Fockenberg war insgesamt 15 Jahre lang Bürgermeister und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Bottrop.
Winfried Fockenberg war insgesamt 15 Jahre lang Bürgermeister und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Bottrop. © Privat

Nach der kommunalen Neugliederung, dem Zusammenschluss der Stadt Bottrop und der Gemeinde Kirchhellen, wurde Winfried Fockenberg im Jahr 1975 zu Kirchhellens erstem Bezirksvorsteher gewählt.

Als frisch gebackenes Mitglied des Rates folgte im Jahr darauf das Amt als ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Bottrop, das er bis 1991 behielt.

Soziale Gerechtigkeit im Fokus

Für seine kommunalpolitischen Verdienste erhielt er im Jahr 1988 die Plakette der Stadt Bottrop. Nach der Wiedervereinigung war der Kirchhellener von 1990 bis 1994 Mitglied des ersten gesamtdeutschen Bundestages. „Seine Art war besonders“, beschreibt die CDU-Chefin. „Er konnte zuhören und einem das Gefühl geben, dass man verstanden worden ist. Er war das stets freundlich zugewandte Gesicht der CDU.“

Zu seinem politischen Betätigungsfeld gehörten besonders die Bereiche Jugend, Sport und Soziales. Laut Ferdinand Butenweg war es aber die „soziale Gerechtigkeit“, der er sich ausgesprochen verpflichtete fühlte. Bis 2004 war er noch im Rat der Stadt tätig, bevor sich Fockenberg aus der Öffentlichkeit zurückzog. „Seine Persönlichkeit und sein Wirken für Bottrop werden uns unvergessen bleiben“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Seit 2005 engagierte er sich in der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. Bis 2011 war er Mitglied des Vorstands auf Versichertenseite, bis er alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung wurde.

„Seine Frohnatur und der Umgang mit allen Menschen, mit denen er zu tun hatte, wird stets in Erinnerung bleiben“, so Butenweg. Anette Bunse ergänzt: „Ich bin stolz auf unseren ehemaligen Bundestagsabgeordneten und seine Zugehörigkeit zum Sozialflügel unserer Partei.“