
Die beiden langjährigen Freundinnen und Künstlerinnen Sabine Stiegemann und Heike Heinen gestalten mit Karl Rübner echte Unikate.
Kirchhellener Künstler öffnen ihre Ateliers zur Kunstroute 2022
Kultur
Anfang September ist es wieder soweit und Kunstschaffende aus Bottrop, Raesfeld, Schermbeck und Dorsten zeigen Arbeiten. Auch einige Kirchhellener Künstler öffnen den Kunstliebenden ihre Türen.
Nachdem vor zwei Jahren Pandemie-bedingt gänzlich auf die beliebte Kunstroute verzichtet werden musste, geht es nun schon im zweiten Jahr in Folge in die auf zwei Wochenenden verlängerte Kulturveranstaltung. Dazu entschloss man sich vergangenes Jahr, um den Besucherstrom zu entzerren. Dabei können sich die teilnehmenden Künstler entscheiden, ob sie nur an einem oder gleich beiden Wochenenden (3. und 4. sowie 10. und 11. September) mitwirken möchten.
Lediglich am ersten Wochenende mit dabei ist der bekannte Bottroper Künstler Reinhard Wieczorek mit seinem Atelier an der Boschstraße 13b in Grafenwald. Zu sehen gibt es dort eine vielseitige Auswahl seiner beeindruckenden Malereien. Direkt an der Grenze zu Gladbeck, Lehmstich 36, finden Interessierte das Atelier von Gilda Bräuer. Mit Zeichnungen und Collagen überzeugt sie.
Ein Zusammenspiel von Kunst und Natur
Erstmals seit neun Jahren wieder mit von der Partie sind Sabine Stiegemann und Heike Heinen, die zusammen mit Karl Rübner ihre Betonskulpturen und Metall- bzw. Rostkunstwerke im Künstlergarten im Wildbruch 13 präsentieren. Schon seit mehr als 20 Jahren arbeiten die beiden Frauen gemeinsam mit dem ungewöhnlichen Material Beton. Autodidaktisch erlernte Rüber in den vergangenen Jahren verschiedenste handwerkliche und künstlerische Techniken, mit denen er manchmal sogar Autoteile und spannende Materialien vom Schrottplatz verarbeitet.
„Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und probieren verschiedenste Dinge aus. Manchmal gibt auch die Beschaffenheit der Materialien den Weg vor“, erklärt Karl Rübner. Zu entdecken gibt es im weitläufigen Grün hinter dem Wohnhaus ein wahres Paradies, in dem Kunst und Natur miteinander verschmelzen. Zwei Ateliers und jede Menge Skulpturen können an den beiden Veranstaltungswochenenden in Kirchhellen-Overhagen bestaunt werden.

Der romantische Garten hinter Claudia Brüggemeiers Atelier dient auch als Treffpunkt und Workshop-Platz für Kunstbegeisterte. © Valerie Misz
Mit dabei ist auch wieder das Atelier M24 an der Münsterstraße 24 von Claudia Brüggemeier. Gemeinsam mit vier weiteren befreundeten Künstlern stellt sie hauptsächlich im wunderschönen, weitläufigen Garten hinter dem Atelier aus. Zu sehen gibt es an beiden Wochenenden Acryl- und Kartenkunst von Claudia Beer, experimentelle Malereien von Susanne Bons, Gisela Wenzels Zeichnungen und Aquarelle, Fotografien von Bernd Stappert sowie Brüggemeiers eigene Pastell-Werke.
Dem Künstler über die Schulter schauen
„Wir alle arbeiten mit ganz unterschiedlichen Techniken und Materialien. Während der Kunstroute wollen wir den Interessenten außerdem die Möglichkeit geben, uns live bei der kreativen Arbeit über die Schulter zu sehen“, sagt Claudia Brüggemeier. Seit 2015 wirkt sie regelmäßig an der Veranstaltung mit. „Da die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist, wollen wir uns auf den Außenbereich beschränken“, betont sie und hofft gleichzeitig, dass das Wetter mitspielt.
Aufgewachsen in Kirchhellen, gibt es für mich nichts Schöneres, als über meine Heimat zu schreiben, über Dinge, die Menschen bewegen und hinter die Kulissen zu blicken; ganz nach dem Motto: „Mittendrin, statt nur dabei!“
