
© SWF Projektbau
Im Baugebiet Schultenkamp sind weitere 133 Wohneinheiten geplant
Kirchhellen wächst
Im Baugebiet Schultenkamp steht der fünfte Abschnitt bevor. 133 weitere Wohneinheiten sollen entstehen, überwiegend in Einfamilienhäusern. Manchen Politikern macht das inzwischen Angst.
Das Neubaugebiet Schultenkamp wächst weiter. Die Bezirksvertretung brachte am Dienstag den Bebauungsplan für den 5. Bauabschnitt auf den parlamentarischen Weg, der einige Änderungen gegenüber der ursprünglichen Planung enthält.
So soll es nach dem Willen der Dinslakener SWF Projektbau, die inzwischen die Grundstücke im Bereich zwischen der Rentforter Straße, der Pater-Gahlen-Straße und der Straße Dorfheide gekauft hat, 18 Wohneinheiten weniger geben als einst vorgesehen.
Größere Vielfalt an Haustypen
Von den 133 Wohneinheiten sollen 60 in Doppelhaushälften, 57 in Reihenhäusern und 16 in Mehrfamilienhäusern entstehen. Waren ursprünglich vorwiegend zweigeschossige Häuser mit Satteldach geplant, wünscht sich der Bauträger jetzt eine größere Vielfalt von Haustypen, die er in kleinen Quartieren gleicher Typen bündeln will. Fassaden und Dachformen sollen dabei jeweils abgestimmt sein.
Flachdächer und Garagendächer sollen begrünt werden, ein Nahwärmekonzept den Verzicht auf viele Einzelheizungen ermöglichen.
Grüne kritisieren zu wenig „erschwingliches Bauen“
Trotz der reduzierten Häuserzahl und dem damit verbundenen Verzicht auf mehrere Erschließungsstraßen stießen die Pläne nicht bei allen Bezirksvertretern auf unbedingte Gegenliebe. Vor allem die Grünen monierten, dass es am Schultenkamp immer mehr kostspielige Haustypen gebe und immer weniger „erschwingliche“ Reihenhäuser.
Stadtplaner Oliver Schüttler äußerte Verständnis für die Bedenken, verwies jedoch auf die Regelungskräfte des Marktes. Der Bauträger plane dort, was Kunden nachfragten. Der Bebauungsplan habe noch nie eine Festlegung auf Reihenhäuser enthalten.
SPD sorgt sich um den dörflichen Charakter Kirchhellens
Der SPD sind die Bautätigkeit und ihr Ausmaß vor allem angesichts der Verkehrssituation offenbar nicht mehr ganz geheuer. „Wir müssen behutsam vorgehen“, appellierte ihr Sprecher Willi Stratmann. „Wir wollen ja nicht so groß werden wir Berlin, sondern unseren dörflichen Charakter erhalten.“ Dieses Argument ärgerte FDP-Sprecher Oliver Mies: „Nach zwölf Jahren fällt Ihnen ein, dass das Baugebiet vielleicht ein bisschen zu groß geraten ist?“ Am Ende billigten CDU, SPD und FDP die Pläne, Grüne und ÖDP stimmten dagegen.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz wird sich am 17. Juni mit dem Thema befassen. Da der gesamte Bebauungsplan für das Neubaugebiet Schultenkamp bereits seit 2006 Rechtskraft besitzt und die Änderungen als geringfügig gelten, ist von der Verwaltung nun lediglich ein vereinfachtes Verfahren vorgesehen, bei dem weder eine Umweltprüfung noch ein Umweltbericht erforderlich sind.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
