
© Valerie Misz
Der Kirchhellener Landschaftsgärtner Ramon Gorzny ist Hobby-Landwirt mit Leib und Seele. Auf seinem Hof hat er unter anderem sechs Ziegen. Ihre Milch kann man kaufen.
Alles begann mit zwei Hühnern, die der Kirchhellener geschenkt bekommen hat. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Tiere und Nutzflächen hinzu. Einen Teil hat er gepachtet, manche Flächen gehören einem Kegelbruder. Neben seinem Vollzeitjob als Landschaftsgärtner gibt es einiges zu tun auf dem Hof. Mit Hilfe seiner Partnerin kümmert er sich um die Schweine, Hühner, Enten und Ziegen.
Ein Gewächshaus prall gefüllt mit Nutzpflanzen wie Tomaten und Kartoffeln soll den beiden den Weg zur Selbstversorgung ebnen. Beide sehen die Arbeit auf dem Land als Ausgleich für den Alltag im Berufsleben. „Mein Tag beginnt morgens um 5 Uhr. Eigentlich hat man nie frei, aber ich brenne für die Arbeit hier auf dem Hof“, erzählt der Hobby-Landwirt.
Zu den Ziegen hat Ramon Gorzny ein ganz besonderes Verhältnis. Vor drei Jahren hat er sie von einer Dame übernommen, die zu krank wurde, um sich weiter um sie kümmern. Ursprünglich waren sie dazu gedacht mit den Schafen mitzulaufen und die Wiese auszuputzen. „Die Ziegen fressen dann alles, was die Schafe stehen lassen – Brennnesseln und Disteln zum Beispiel. Aber auf Grund der Wolfsituation hier im Umkreis musste ich die Schafe leider abgeben“, bedauert er.
Ziegen können bis Ende August gemolken werden
Noch bis ungefähr Ende August können die Ziegen gemolken werden. Aktuell geben sie sechs bis sieben Liter Milch täglich, die der Landwirt per Hand melkt. Die frische Ziegenmilch bietet er zum Verkauf an: Zwei Euro kostet der Liter und kann nach Absprache abgeholt werden (0173/5207521). „Ziegenmilch ist sehr mild und schmeckt eigentlich sehr ähnlich wie Kuhmilch. Den einzigartigen Geschmack bekommt sie erst, wenn die Milch weiterverarbeitet wird“, erklärt Ramon Gorzny.
Ziegenmilch kann genutzt werden, um beispielsweise Käse oder Ayran herzustellen. „Wir experimentieren aktuell noch mit der Herstellung von Ziegenkäse. Ich würde gerne das Handwerk richtig erlenen, bevor wir ihn hier zum Verkauf anbieten. Bis dahin testen unsere Nachbarn und Freunde die Ergebnisse. Für Frischkäse muss man aber kein Profi sein, das können auch Laien ausprobieren. Dazu braucht es nur Ziegenmilch und den Saft frischer Zitronen, die dann im richtigen Verhältnis auf 83 Grad erhitzt werden.“
In Zukunft will er die Herde vergrößern. „Damit möchte ich nicht nur einen Zweig für Produkte aus Ziegenmilch schaffen. Wenn die Pandemie vorbei ist, würde ich es Kindern gerne ermöglichen vorbeizukommen. Die Ziegen sind sehr zahm. Die Kinder könnten sogar eigenständig melken, um ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo Milch herkommt“, erzählt der Ziegen-Fan.