Bei einer Infoveranstaltung direkt am Feld wurde über die Donau-Silphie informiert.

© Julian Schäpertöns

Energie mit Pflanzen gewinnen: Kirchhellener Landwirt geht neue Wege

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Das Projekt des Kirchhellener Landwirtes Johannes Miermann hat Vorbildfunktion: Er möchte eine Staude als Alternative zum Mais für die Energiegewinnung nutzen.

Kirchhellen

, 19.08.2020, 10:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Donau-Silphie ist keine gewöhnliche Pflanze. Die gelbblühende Staude kann als Alternative zum Mais für die Strom- und Gasgewinnung genutzt werden. Vor drei Jahren hat die Familie Miermann auf drei Hektar diese Pflanze in Kirchhellen gesät. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann in diesem Jahr eine beachtliche Ernte eingefahren werden.

Seit 2011 produziert der Hof Miermann mit seiner Biogasanlage am Scheideweg Gas und Strom und versorgt damit das Hallenbad, das Schulzentrum, die Feuerwehrwache oder das Krankenhaus.

Immer auf der Suche nach Alternativen gewesen

Neben Schweinegülle, Pferde- und Rindermist und Grassillage wird Mais benötigt, um Biogas zu produzieren. „Seit Beginn haben wir uns nach Alternativen für den Mais umgeschaut“, erzählt Johannes Miermann. Denn der Einsatz von Nahrungsmitteln zur Energiegewinnung ist umstritten.

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Fündig geworden sind sie bei der sogenannten Donau-Silphie. Zwar ist die Aussaat dieser Pflanze um einiges teurer als Mais – allerdings ist die Silphie auch viel langlebiger. Eine Staude hält zwischen 10 und 15 Jahren. Außerdem ist der Arbeitsaufwand viel geringer.

2019 schon größere Menge geerntet

Im Mai 2018 wurden zwei Silphie-Felder gesät. Nachdem im ersten Jahr aufgrund der Trockenheit die Silphie sehr gelitten hatte, konnte 2019 erstmals eine größere Menge geerntet werden. In diesem Jahr ist der Ertrag nochmal um einiges höher. Noch in dieser Woche soll geerntet werden.

Silphie-Produktmanagerin Alexandra Kipp hielt nach einem ordentlichen Regenschauer einen Vortrag über die besondere Staude.

Silphie-Produktmanagerin Alexandra Kipp hielt nach einem ordentlichen Regenschauer einen Vortrag über die besondere Staude. © Julian Schäpertöns

Neben der Verarbeitung zu Biogas bietet die Silphie noch weitere Vorteile. So wird momentan daran gearbeitet, aus der Faser Papier herzustellen. Auf der ökologischen Seite freuen sich Bienen über die gelbe Blütenpracht. Allein im Umkreis gibt es um die 15 Bienenvölker. Und nebenbei fördert sie noch den Gewässerschutz, indem sie Nährstoffauswaschungen verringert.

Miermann informierte andere Landwirte

Von den Vorzügen der Pflanze konnten sich Landwirte nun selbst überzeugen. Der Saatguthersteller vom Energiepark Hahnennest lud am Montagabend (17. August) zum Grillabend am Feld an der Löwenfeldstraße in Kirchhellen und informierte aus erster Hand. Bei Getränken und Bratwurst konnten sich die Landwirte untereinander austauschen und den Kirchhellener Johannes Miermann über seine Erfahrung mit der Silphie befragen.

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