
© Manuela Hollstegge
Umziehen oder an gleicher Stelle weiter? Am Neubau der Wache scheiden sich die Geister
Feuerwehr
Der Zustand der Feuerwache ist nicht diskutabel. Sie muss dringend saniert werden, am besten gleich komplett neugebaut. Nur bei der Frage, wo die neue Wache hin soll, herrscht Uneinigkeit.
Seit über 50 Jahren steht die Feuerwache in Kirchhellen an der Schulstraße. Dementsprechend in die Jahre gekommen ist der Bau. Er muss dringend saniert werden, da sind sich Stadtverwaltung, Bottroper Feuerwehr und die verschiedenen Parteien in der Bezirksvertretung einig.
Feuerwache ist dringend sanierungsbedürftig
„Die Kirchhellener Wache ist grundsätzlich sanierungsbedürftig“, meint Feuerwehrpressesprecher Michael Duckheim, und Willi Stratmann, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins beschreibt die Mannschaftsräume als „eine Zumutung“. Doch vor allem der mangelnde Platz in der Wache, die sowohl die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen als auch die Ortswache beherbergt, stelle ein Problem dar.
Um dieses zu lösen, müsse in Kirchhellen groß angepackt werden: „Einfache Sanierungsarbeiten reichen da nicht aus. Für eine längerfristige Lösung muss ein Neubau her“, meint Duckheim. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da, unter allen Beteiligten herrscht in dieser Tatsache weiterhin Einstimmigkeit.
„Feuerwache soll im Ortskern bleiben“
Anders sieht es jedoch im Hinblick darauf aus, wo die neue Wache entstehen soll. Denn hier hat der SPD-Ortsverband Kirchhellen eine eindeutige Meinung: Die Feuerwache soll da bleiben, wo sie ist. Die Kirchhellener sind ihre Feuerwache an diesem Ort gewohnt, sie gehört einfach zum Ortsbild dazu“, sagt Willi Stratmann.
Diesem Wunsch steht die Feuerwehr Bottrop eher skeptisch gegenüber. „An sich haben wir nichts gegen den alten Standort, nur würde ein kompletter Neubau während des laufenden Betriebs eine sehr stressige Zeit für die ansässigen Feuerwehrleute bedeuten“, stellt Duckheim die Position der Feuerwehr dar.
Platz sei immer noch problematisch
Zudem gibt der Pressesprecher zu bedenken, dass bei einem Neubau auf derselben Fläche die Platzproblematik nicht zwangsläufig gelöst sei. Der Platz des Grundstücks sei begrenzt, eine Erweiterung der Wache könne daher nur in die Höhe erfolgen. „Ich kenne mich zwar in der Materie nicht besonders aus, glaube aber, dass es dort auch Vorgaben gibt, wie hoch so ein Gebäude innerhalb der Ortschaft sein darf“, sagt Duckheim.
Daher würde sich die Stadt zurzeit nach alternativen Bauplätzen in Kirchhellen umsehen. „Das ist verständlich“, meint Stratmann. „Es gibt hier genug freie Flächen. Nur sollte man in Betracht ziehen, dass mit dem Bau einer Wache an anderer Stelle die nähere Umgebung etwa durch Lärm stark eingeschränkt wird. Daher fordert die SPD, bevor eine Sanierung der alten Feuerwache endgültig zu den Akten gelegt wird, die potenziellen Kosten für beide Varianten offenzulegen.“
Stadt nimmt Stellung
Die Stadt Bottrop hat mittlerweile zu den Forderungen der SPD Stellung bezogen. Sie betont ausdrücklich, dass es keine verwaltungsseitige Entscheidung gegen den bisherigen Standort in der Dorfmitte gebe. „Es gehöre vielmehr zur Vorbereitung einer geordneten politischen Beratung, beispielsweise die finanziellen Auswirkungen einer Sanierung am bisherigen Standort mit Kosten an eventuellen neuen Orten zu vergleichen“, heißt es in der Erklärung der Stadt.
Sobald diese Fakten vorlägen, so die Verwaltung, werde selbstverständlich ausreichend Zeit und Gelegenheit zur Beratung und abschließenden politischen Entscheidung sein. In Sachen Sanierung der Feuerwache ist somit das letzte Kapitel noch nicht geschrieben.
Geboren in Dorsten, nach kurzem studienbedingten Besuch im Rheinland jetzt wieder in der Region. Hat Literatur- und Theaterwissenschaften studiert, findet aber, dass sich die wirklich interessanten Geschichten auf der Straße und nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.
