
© Gasthaus Eickholt/Schulz
Wohnmobil-Dinner bei Gasthaus Eickholt boomt: „Das hätte ich nie gedacht“
Wohnmobil-Dinner in Davensberg
Das Wohnmobil-Dinner, bei dem man bestellte Speisen im eigenen Camper statt im Restaurant verzehrt, gibt es seit Dezember beim Gasthaus Eickholt in Davensberg. Die Resonanz überrascht die Chefin.
Ein Dinner im Wohnmobil soll einen Restaurantbesuch im Lockdown ersetzen? Erst sei sie skeptisch gewesen, ob diese Idee funktionieren könnte. Doch jetzt ist Ulrike Schütte vom Gasthaus Eickholt in Davensberg überzeugt. „Wir haben eigentlich spät damit angefangen. Und erst habe ich gedacht, dass wir da nicht mitmachen. Aber jetzt bin ich überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass es so gut ankommt.“
Die Resonanz auf das Wohnmobil-Dinner, das es hier seit Dezember 2020 gibt, ist riesig. Die vergangenen Samstage seien immer ausgebucht gewesen, erzählt Schütte, die über Freunde von der Aktion erfahren hat.
In der Spitze bis zu 24 Wohnmobile haben auf den Parkplätzen des Restaurants geparkt, um sich ein Essen bringen zu lassen, das man am Tisch im eigenen Wohnmobil verspeist. Mittlerweile kämen am Wochenende so viele Gäste mit ihren Fahrzeugen zum Gasthaus Eickholt, dass immer ein Mitarbeiter auf den Parkplätzen den Einweiser mimt.
Vor allem Gäste aus der Region
Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber wünschenswert, sagt Schütte. „Dann können wir besser planen, wie die Wohnmobile gestellt werden können. Wenn der Parkplatz um 19 Uhr schon voll ist und jemand dann mit einem größeren Wohnmobil kommt, können wir entsprechend Platz freihalten.“
90 Prozent der Gäste kämen aus dem Münsterland zum Wohnmobil-Dinner. Vereinzelt werden aber auch immer mal wieder Fahrzeuge mit Kennzeichen aus dem Ruhrgebiet gesichtet, erzählt Schütte. Es sind aber auch einige Gäste dabei, die man von vergangenen Restaurantbesuchen kennt. Auch aus der Gemeinde selbst kämen immer wieder Wohnmobile vorbei.
Ganze Familie bucht Wohnmobil-Dinner im Wechsel
Eine Familie hat sogar das ganze Wochenende das Wohnmobil-Dinner zelebriert, erzählt Ulrike Schütte. Zunächst habe der Vater am Freitag das Wohnmobil auf den Parkplatz gestellt, um selbst ein Dinner zu bestellen. Am Samstag und Sonntag fuhren dann nacheinander Sohn und Tochter mit Anhang im eigenen Pkw vor, um das Fahrzeug des Vaters selbst für das Wohnmobil-Dinner zu nutzen.
Kreativ seien auch andere Besucher gewesen, die mit dem Bulli anreisten oder ein Essen aus einem umgebauten, alten Transporter - inklusive Tisch und Heizstrahler - bestellten.

Vor allem samstags sind zuletzt viele Wohnmobilisten zum Gasthaus Eickholt gekommen. © Gasthaus Eickholt/Schulz
Die Gäste können Gerichte von der Außer-Haus-Karte wählen. Das Essen wird dann unter Einhaltung der Hygieneregeln bis zur Wohnmobiltür auf einem Tablett geliefert. Das Betreten des Wohnmobils ist für das Personal tabu. Am Tisch im Wohnmobil können die Gäste ihr Essen genießen. „Das funktioniert sehr gut. Die Gäste sitzen alle schön artig in ihren Campern“, erzählt Ulrike Schütte, die gemeinsam mit ihrem Mann Franz-Josef das Gasthaus Eickholt betreibt. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben sich über das Wohnmobil-Dinner vor Ort informiert und das Angebot genehmigt.
Ulrike Schütte selbst hat auf diese Weise zum ersten Mal die Welt der Wohnmobilisten kennengelernt. „Ich hatte überhaupt keinen Bezug dazu. Aber jetzt ist das schon sehr interessant. Da sind echt riesige Schiffe dabei oder einige Retro-Camper“, erzählt Schütte. Auch wenn das alles sehr reizvoll sei, werde sie sich aber kein Wohnmobil zulegen. Tipps zum Kauf eines Fahrzeuges gab es wohl dennoch von einigen Gästen.

Verschiedene Gerichte von der Außer-Haus-Karte wie etwa Grünkohl können die Gäste bestellen. © Gasthaus Eickholt/Schulz
Das Wohnmobil-Dinner, es ist für Ulrike Schütte und ihr Team eine erfrischende Ablenkung in der Corona-Krise. Sie glaubt aber, dass es ein temporäres Angebot während des Lockdowns bleiben wird. „Wenn wir den Biergarten wieder öffnen dürfen, dann werden wir wohl kein Essen mehr zu Wohnmobilen bringen“, sagt Ulrike Schütte.
Noch aber werden sie das Wohnmobil-Dinner bis auf Weiteres zu den Öffnungszeiten (freitags bis sonntags,16.30 bis 20 Uhr) anbieten. Ein Highlight wird für viele wohl das Valentinstags-Dinner sein. Beim „Wochenende im Zeichen der Liebe“ vom 12. bis 14. Februar (16.30 bis 20 Uhr) kann man ein Vier-Gänge-Menü im Camper buchen. Das kostet 36,50 Euro pro Person mit einem Glas Prosecco. Der Samstag allerdings ist bereits ausgebucht.