Stadt kauft Gebäude: Flüchtlinge ziehen bald ein

Ehemalige Metzgerei Berger

Die Gemeinde hat das leer stehende Gebäude der Metzgerei Berger an der Südstraße gekauft. Der Verwendungszweck ist keine Überraschung: das Gebäude soll Flüchtlinge beherbergen. Trotzdem rückt bei der Unterbringung der Flüchtlinge ein Szenario näher, das die Stadt eigentlich verhindern möchte.

HERBERN

, 24.10.2015, 06:23 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Gemeinde hat die ehemalige Metzgerei Berger an der Südstraße gekauft.

Die Gemeinde hat die ehemalige Metzgerei Berger an der Südstraße gekauft.

„Es stimmt, wir haben das Gebäude gekauft“, sagte Bürgermeister Dr. Bert Risthaus am Freitag.  Es biete Platz für 20 bis 25 Menschen, je nachdem, ob es sich um Familien oder Einzelpersonen handelt.

Der Kauf, so der Bürgermeister, sei im Rekordtempo erfolgt: „Von der Idee in der vergangenen Woche bis jetzt zum Kauf vergingen nur fünf bis sechs Tage.“ Die Gemeinde habe dadurch wieder etwas Luft bei der Unterbringung der Asylbewerber.

Geringe Renovierungsarbeiten

Sozial-Fachbereitsleiter Helmut Sunderhaus konnte einige Details zu dem Gebäude liefern. „Die eine Wohnung ist noch relativ gut in Schuss.“ Ansonsten stünden Umbau- und Renovierungsarbeiten mit einem geschätzten Aufwand von rund 15.000 Euro an. „Etwa für Elektrikarbeiten und für den Einbau eines zweiten Bades mit Dusche“, so Sunderhaus. Am Freitag habe er noch die Nachbarn der ehemaligen Metzgerei Berger über den Ankauf und die Pläne der Gemeinde informiert.

Er rechnet damit, dass Anfang November die ersten Menschen in das Haus an der Südstraße einziehen könnten.

Dezentrale Unterbringung

Momentan gelinge es der Gemeinde Ascheberg noch, die zugewiesenen Flüchtlinge dezentral in kleineren Einheiten unterzubringen. Das hat auch mit dem Zuweisungsstopp seit zwei Wochen zu tun.

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Nachdem die Gemeinde einen Brandbrief an die Bezirksregierung geschickt hatte, kamen keine neuen Personen. Doch Risthaus gibt sich keinen Illusionen hin: „Die Bezirksregierung setzt die Zuweisung wohl nur während der juristischen Prüfung aus.“ Sollte die für Ascheberg negativ ausfallen, könnten auf einen Schlag viele Menschen zugewiesen werden.

Dann rückt ein Szenario näher, „das uns wahrhaftig keine Freude macht“, so Risthaus: nämlich die Nutzung einer Sporthalle als Flüchtlingsunterkunft.

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