Maria Stentrup wird am 25. Februar 2022 100 Jahre alt. Leider ist sie seit einiger Zeit bettlägerig.

© Familie Stentrup

Maria Stentrup (100) aus Herbern war noch mit 95 Jahren im Büro aktiv

rn110. Geburtstag Maria Stentrup

Der 25. Februar 1922 war ein nasskalter Samstag, als Maria Stentrup das Licht der Welt erblickte. Heute feiert sie ihren 100. Geburtstag. Sie ist wahrscheinlich die älteste Herbernerin.

Herbern

, 25.02.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Maria Stentrup, geborene Oestermann, kann am heutigen Freitag, 25. Februar 2022, auf 100 ereignisreiche Jahre zurückblicken. Vier Kinder, sieben Enkel sowie acht Urenkel gratulieren zum Wiegenfest. Gemeinsam mit Sohn Josef und Schwiegertochter Barbara lebt sie in einem Haushalt auf dem Gelände der Kfz- Reparaturwerkstatt Stentrup an der Altenhammstraße.

„Leider ist unsere Mutter seit einiger Zeit nicht fit und kann das Bett nicht mehr verlassen“, so Barbara Stentrup, die sich gemeinsam mit dem Pflegedienst Vorspohl um die Schwiegermutter kümmert. „Auch Dr. Lohmann ist immer zur Stelle und sieht einmal wöchentlich nach dem Rechten.“

Aufgewachsen ist die 100-Jährige in der Bauernschaft

Aufgewachsen ist die Jubilarin in der Bauernschaft Hülsberge, wo sie gemeinsam mit der älteren Schwester und den Eltern in einem Wohnhaus mit angeschlossenen Stallungen ihre Kinder- und Jugendzeit verbrachte. Neben den Pferden Flora und Else komplettierten Schweine und Kühe die elterliche Landwirtschaft.

Den gut drei Kilometer langen Weg zur Volksschule in Herbern legte sie bei Wind und Wetter in mit Stroh ausgestopften Holzschuhen zurück. Bevor Sie ihren Ehemann Hans kennenlernte, arbeitete Maria Stentrup einige Jahre als Hauswirtschafterin.

Maria Stentrup heiratete 1952

Am ehemaligen Standort der Herberner Fundgrube an der Münsterstraße, inzwischen ist das Gebäude abgerissen, befand sich die ehemalige Schmiede von Marias Ehemann Hans, den sie 1952 geheiratet hat und der bereits im Jahr 1998 verstorben ist. „Mein Schwiegervater reparierte dort Landmaschinen und beschlug Pferde mit neuen Hufeisen. Schwiegermutter zog nicht nur die Kinder groß, sondern erledigte alle Büroarbeiten. Rechnungen wurden damals noch per Hand geschrieben, was sehr zeitaufwendig war. Es machte ihr im hohen Alter von 95 Jahren immer noch sehr viel Spaß, im Büro mitzuhelfen“, erzählt die Schwiegertochter.

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1959 zog man dann von der Münsterstraße zum Gelände am Benediktus Kirchplatz zwischen Altenhamm- und Südstraße. 15 Jahre später, in der Karnevalssession 1973, waren Maria und Hans Stentrup das Prinzenpaar der Domhöfer.

Wenig Zeit für Reisen oder Hobbys

Für Reisen oder Hobbys blieb leider zu wenig Zeit. „Schwiegervater hat nur mal Kegelausflüge mitgemacht; für Schwiegermutter war der Garten ihr kleiner Urlaub. Dort erntete sie Gemüse und pflegte mit viel Herz die Blumenbeete. Sie liebte zudem noch das Sticken, plattdeutsche Bücher sowie den gelegentlichen Schwatz mit den Nachbarn übern Gartenzaun“, erzählt Barbara Stentrup. „Das immer mit Vorliebe auf Plattdeutsch.“

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In der Küche steht immer noch der alte Kohleherd, auf dem Maria Stentrup viele Jahrzehnte das Mittagessen zubereitet und das eigene Obst und Gemüse eingekocht hat. Sohn Josef schwärmt heute noch von „Omas Hühnerfrikassee“, das niemand anders so kocht, wie seine Mutter. „Mein Lieblingsgericht waren die eingelegten Schnibbelgurken“, sagt Barbara. Heute dient der altehrwürdige Herd, auf dem jahrzehntelang viele köstliche Erinnerungen entstanden sind, nur noch zum Heizen.

Im letzten Jahr erkrankte Maria Stentrup zudem an Corona. Dank der Impfung hat sie die Infektion nach mehreren Wochen gut überstanden. Barbara Stentrup: „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit unserer Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma ihren besonderen Ehrentag verbringen zu können.“

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