
© Jörg Heckenkamp
Zu Hause bei Dietmar Panske: Frühstück mit Müsli und dem zweiten Gleis
Kandidaten-Porträt mit Videos
Dietmar Panske will sein Direktmandat im Düsseldorfer Landtag verteidigen. Dafür stärkt er sich morgens mit einem gesunden Frühstück. Wir haben ihm beim Start in den Tag über die Schulter geschaut.
Vor fünf Jahren hat Dietmar Panske bei der Landtagswahl den Wahlkreis Coesfeld II für die CDU direkt geholt. Deutlich. Knapp 50 Prozent. Das möchte er am 15. Mai 2022 „mindestens genau so“ wiederholen. Dazu bedarf es einiger Anstrengungen im Wahlkampf. Und was rüstet besser für einen anstrengenden Tag als ein gutes Frühstück? Also haben wir uns bei Dietmar Panske zum Frühstück eingeladen.
Morgens an einem Werktag. Das Haus des 55-Jährigen in einer gutbürgerlichen Wohngegend in Ascheberg ist nicht schwer zu finden. Draußen parkt sein Wahlkampf-Mobil. Ein Mini-Transporter, mit seinem übergroßen Konterfei und dem Spruch: „Politik mit klarer Kante“. Mal sehen, ob er auch gleich klare Kante redet.
Familie Panske bewohnt ein schönes Eigenheim. Sehr gepflegt. Die weißen Fensterläden lassen das zweistöckige Gebäude mit dem ausgebauten Dach aus der Häuserfront hervorstechen. Ein Wohlfühlhaus. Nicht nur von außen. Auch innen. Man erkennt die Liebe der Bewohner zu ihrem Heim. „Das ist das Haus der Eltern meiner Frau“, sagt Panske. Die Eltern sind gestorben, nun wohnen die Panskes hier alleine.
Neben Dietmar (55) und Petra (56) sind das Henry (20) und Celine (23). Während Henry, der in einem Ascheberger Betrieb seine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert, noch daheim wohnt, lebt die Tochter momentan im Ruhrgebiet. „Im Rahmen ihres Psychologie-Studiums arbeitet sie in einer Klinik in Oberhausen“, erzählt Vater Dietmar.

Der Kandidat und Sohn Henry (20) am Frühstückstisch. © Jörg Heckenkamp
Jetzt aber zum Frühstück. Mit hochgeschlagenen Hemdmanschetten, schwarzem, geflochtenem Herren-Armband, der oberste Hemdknopf geöffnet, sitzt er entspannt am Tresen mit seiner Frau. „Wir stehen zwischen 5.30 und 5.45 Uhr auf. Um 7.20 Uhr bin ich meist in Drensteinfurt am Bahnhof.“ Dann fährt der Landtagsabgeordnete über Münster oder Hamm in die Landeshauptstadt. Rund zwei Stunden ist er unterwegs.
Ascheberg hat doch auch einen Bahnhof, wende ich ein. „Da fährt der Zug aber nur jede Stunde“, sagt Panske. Schon sind wir beim Thema zweites Gleis. Obwohl er im Landtag dem Innenausschuss angehört, zeigt er sich hier als absoluter Verkehrsexperte. Zwischen Müsli und Apfel-Schnitzen sinnieren wir, ob wir den Bau eines zweiten Gleises noch erleben („Im Berufsleben bestimmt nicht mehr.“). Er glaubt aber generell an eine Realisierbarkeit.
Beim Thema Gleisausbau für Ascheberg und Co. zeigt sich Panskes zweites politisches Schwerpunktthema. „Ich bin gerne in der Kommunalpolitik.“ Denn trotz seines ausfüllenden Abgeordneten-Daseins in Düsseldorf ist der Offizier der Bundeswehr weiter im Ascheberger Gemeinderat vertreten.
Die Nähe zu seiner Gemeinde, zu seinem Wahlkreis ist ihm wichtig. Das betont er mehrfach. „Ich habe mich in dieser Legislaturperiode für meinen Wahlkreis eingesetzt. Und ich kann im Brustton der Überzeugung sagen, dass ich gute Arbeit geleistet habe.“ So wie Panske das sagt, kann man ihm das Eigenlob abnehmen.
Panske will Vereinfachung der Ladesystem für E-Autos
Über den Umweg seines elektrisch betriebenen Wahlkampf-Autos landen wir bei der Lade-Infrastruktur im Kreis Coesfeld. „Da bin ich mittlerweile Experte“, sagt er mit leicht ironischem Unterton. Denn Experte müsse man schon sein, bei all den verschiedenen Lade-Systemen. „Wenn ich länger mit dem Auto auf Wahlkampf-Tour bin, muss ich mir die Route und die Lade-Möglichkeit genau vorher zusammenstellen.“ Das muss einfacher werden, meint Panske.
Bei seinen politischen Zielen für die künftige Legislaturperiode - er geht selbstverständlich davon aus, das Direktmandat erneut zu holen - steht Kommunalpolitik mit auf seiner Agenda. Das Mitglied des Innenausschusses möchte in Düsseldorf auch Kommunalpolitik vertreten. „Vor fünf Jahren hat das einfach nicht gepasst. Hoffentlich klappt das jetzt.“
Petra und Dietmar Panskes Frühstück neigt sich dem Ende zu. Zwischendurch war Sohn Henry da und hat mitgegessen. Müsli für alle. („Aber ohne Rosinen oder Mandeln, nur mit Obst“, sagt Vater Dietmar). Dazu geschnittenes Obst und Möhren- und Paprika-Schnitze. Drei Eier, ziemlich hart gekocht. Die Familie isst am Tresen direkt neben der Küche.
„Aber nur werktags“, sagt Dietmar Panske. „Am Wochenende frühstücken wir in aller Ruhe und ausgiebig am Tisch.“ Was nicht immer funktioniert, gerade in Wahlkampfzeiten. Aber vor allem den Sonntag versucht sich der CDU-Politiker frei zu halten. „Das ist Familienzeit.“ Meist gehen er und seine Frau sonntagsmorgens erst ins Fitness-Studio, um danach mit den Kindern zu frühstücken.
Ehepaar Panske arbeitet in Vollzeit
Das Ehepaar Panske räumt den Tresen ab. Petra Panske macht sich für die Arbeit fertig. Sie muss nach Münster, leitet dort das Tourismus-Büro. „Mittlerweile wieder in Vollzeit“, sagt die 56-Jährige. Die Kinder sind zwar erwachsen, aber die Eheleute beide in Vollzeit, er als Abgeordneter mit ausgedehnten Arbeitszeiten. Wie funktioniert das? „Wir haben auch früher schon Zeiten gehabt, in denen wir entfernt voneinander tätig waren“, sagt Petra Panske. Jetzt, wo die Kinder groß seien, sei das eigentlich kein Problem mehr.
Ob sie es bereue, dass ihr Mann vor fünf Jahren in die Landespolitik gegangen ist? „Nein, das auf keinen Fall.“ Aber? „Was da genau auf uns zukommt, das konnte ich mir damals allerdings nicht vorstellen. Aber bereuen“, sie betont es noch einmal, „bereuen tue ich es nicht“.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
