Starke Stimme. Sandra  Batkowski bei ihrem umjubelten Auftritt in der Benediktus-Kirche Herbern.

© Claudia Hurek

Jubel, Beifall und Pfiffe in der Benediktus-Kirche Herbern

rnKonzert „Auf anderen Wegen“

Darf in einer Kirche gejubelt, geklatscht und auf zwei Fingern gepfiffen werden? Selbstverständlich! Wenn zwei Vollblutmusiker einen begeisternden Auszug aus ihrem musikalischen Können zeigen.

Herbern

, 15.11.2021, 12:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Doch die Sängerin Sandra Batkowski konnte auch anders. Leise und gefühlvolle Töne schlug sie an bei „First day of my live“, „Before you go“ oder auch bei „Auf anderen Wegen“. Um dann „Ozean“ so stimmgewaltig in ihrer ganz eigenen Version zu singen, dass ihr das Publikum nach dem Verklingen des letzten Tons tosenden Applaus schenkte.

Erstmalig im Jahr 2019 entlockte der gebürtige Herberner Kirchenmusiker Thomas Kraß der altehrwürdigen Fleiter-Orgel in der St. Benedikt Kirche ungewohnte Töne. Begleitet von der Gesangspädagogin Sandra Batkowski, klangen in der vollbesetzen Kirche Pop- und Rocksongs, die bei den Besuchern durchweg auf positive Resonanz stießen.

Sandra Batkowski und Thomas Kraß zeigten in der Kirche St. Benedikt das Orgelmusik und Popmusik sich nicht ausschließen.

Sandra Batkowski und Thomas Kraß zeigten in der Kirche St. Benedikt das Orgelmusik und Popmusik sich nicht ausschließen. © Claudia Hurek

Eine geplante Wiederholung im Jahr 2020 fiel der Pandemie zum Opfer; sehr zum Bedauern der Vollblutmusiker und der Menschen in Herbern. Am vergangenen Freitag war es aber endlich so weit. Unter dem Motto „Auf anderen Wegen“ kamen die Besucher ab 20 Uhr in einen besonderen Hörgenuss. Der langanhaltende Applaus sowie Zugaben gaben den beiden Musikern Recht, erneut in der Herberner Kirche aufzutreten. Neben Liedern von Andreas Bourani oder Mark Forster gehörten auch zwei eigene Lieder zum etwas anderen Abend in der Kirche.

Für Sandra Batkowski, selbstständige Gesangspädagogin ist dieser Auftritt in Herbern der erste seit einer langen musikabstinenten Zeit. „Erst Corona, dann ‚Berufsverbot‘ für Musiker, wenig Unterstützung vom Land, Hilfsangebote, die an vielen Musikern vorbeigegangen sind; das war nicht einfach“, so die Musikerin, die gemeinsam mit Thomas Kraß mit dem Projekt Only in between unterwegs ist. „Ich musste alle meine Chöre, mit denen ich in drei Bundesländern unterwegs war, aufgeben. Jetzt wieder singen zu können und zu dürfen, ist ein sehr schönes Gefühl.“

Das Publikum in der Herberner Kirche war begeistert von dem Konzert unter dem Titel „Auf anderen Wegen“.

Das Publikum in der Herberner Kirche war begeistert von dem Konzert unter dem Titel „Auf anderen Wegen“. © Claudia Hurek

Das Motto für den Abend „Auf anderen Wegen“ stand schon vor Corona fest und passt inzwischen wie die sogenannte Faust aufs Auge zur momentanen Situation. „Es geht um Abschied, Erinnerung und Neuanfang; Wo bekommt man neue Chancen, wenn man andere Wege geht.“

Auf einer Leinwand waren für die Besucher die Lieder, bei englischen Texten auch die Übersetzung zu lesen. Mit „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ bewies Batkowski, dass sie nicht nur deutsch und englisch singen kann, sondern sogar auch schwedisch.

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Beide Musiker sind sowohl gemeinsam als auch getrennt mit verschiedenen Musikprojekten unterwegs. Ob nun bei Auftritten mit viel Publikum oder bei sogenannten „Wohnzimmerkonzerten“ im kleinen privaten Kreis; Musik ist einfach ihr Leben.

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