
Die Ascheberger sorgen sich einem Gerücht nach um ihr Bier auf der Jacobi-Kirmes. © Archivfoto Claudia Hurek
Kein Bier auf der Jacobi-Kirmes? Das ist dran am Dorf-Gerücht in Ascheberg
Jacobi-Kirmes in Ascheberg
Durch die Ascheberger Ortsteile wandert das Gerücht, dass die Personalknappheit in der Gastronomie dazu führe, dass es keinen Bierstand auf der Kirmes geben werde. Wir haben mit den Gastwirten gesprochen.
Zwei Jahre musste die Jacobi-Kirmes in Ascheberg ausfallen. Für eingefleischte Kirmesfans ein hartes Los. Umso größer war in diesem Jahr die Erleichterung, als klar war: Dieses Jahr wird es wieder was. Die Karussells im Dorfkern werden sich dieses Jahr wieder drehen. Doch derzeit wabert in Ascheberg das Gerücht herum, es könnte kein Bier auf der Jacobi-Kirmes geben - zu wenig Personal. Wir haben bei den Gastwirten nachgefragt, was an diesem Gerücht dran ist.
Franz-Josef Schütte betreibt nicht nur die Gaststätte Eickholt in Davensberg, sondern auch das Jagdschlösschen in Ascheberg. Auf die Frage, ob er genug Personal für die Almhütte und den angrenzenden Bierstand auf dem Parkplatz neben dem Einrichtungsgeschäft Erkmann hat, antwortet er mit einem ganz klaren „Ja“. „Wir haben Leute satt. Wir haben so viele, wie ich noch nie hatte“, so der Gastwirt.
Deshalb sei es auch möglich, die Gaststätte in Davensberg während der Kirmes offen zu halten. Erst am Sonntag hätten sich zwei weitere Interessierte gemeldet, die während der Kirmes arbeiten wollten, so Schütte. Überwiegend habe er Personal, das sowieso in den Gaststätten angestellt sei. „Dann gibt es 5 oder 6, die immer mal einspringen, wie jetzt bei der Kirmes.“ Und das Bier sei auch schon da und liege kühl.
Gastwirte in Ascheberg sehen der Jacobi-Kirmes entspannt entgegen
Auch beim Ascheberg Marketing, das mit einem Stand am Katharinenplatz vertreten sein wird, gibt es keine Anzeichen von Personalknappheit. „Wir arbeiten hier mit einem Dienstleister zusammen“, erklärt Martin Bußkamp. Und der stelle das Personal. „Da ist uns zugesichert worden, dass das läuft.“ Und im Zweifelsfall würden er selbst oder die Mitglieder des Ascheberg Marketing-Vereins einspringen. Nur eigenes Personal aus der VHS oder der Touristinfo für drei Tage abstellen, das gehe natürlich nicht.

Die Jacobi-Kirmes findet in diesem Jahr nach zwei Jahren Pause wieder wie gewohnt statt. © Archivfoto Claudia Hurek
Markus Rother vom Gasthof Brüggemann-Rother steht auf der Jacobikirmes immer im sogenannten Bermuda-Dreieck neben dem Pizzastand und der Weinlaube der Kolpingfamilie. Auch er habe genug Personal, sagt der Gastwirt. Auch, wenn er von Branchenkollegen wisse, die kein Personal für die Kirmes abstellen können. Die Gaststätte lasse er wie immer über die Kirmestage zu. „Die Ascheberger sind alle auf der Kirmes“, so Rother. Deshalb setze er neben Bekannten vor allem auf sein Stammpersonal auf dem Bierwagen.
Auch die Landfleischerei Schürmann aus Lüdinghausen ist auf der Jacobikirmes vertreten. Pommes und Würstchen gibt es auf dem Kirchplatz in der Nähe der ehemaligen Gaststätte Burghof. Und Personal sei für die Kirmes auch vorhanden. „Wir haben unsere Leute zusammen, da müsste sich schon jemand ein Bein brechen oder Corona haben. Im Moment sind wir gut bestückt“, sagt Heike Schürmann, die das Geschäft zusammen mit ihrem Mann Klaus Schürmann führt. Sollte doch unverhoffter Dinge jemand für die Kirmes ausfallen, dann könne es auch sein, dass die Kunden dann mal einen Moment warten müssten. Sie lassen das Geschäft um die Kirmes für eine Woche zu. „Dann können die die Überstunden abfeiern“, so Schürmann.
„Kann nicht von Mitarbeitern verlangen, dass die Urlaub opfern“
Ansonsten sei das Thema Personal im Fleischereigeschäft „eine Katastrophe“. Schon seit einem Jahr suche der Betrieb eine Fleischereifachverkaufskraft. „Die aber keine sein muss“, ergänzt Schürmann. Ein bisschen Ahnung in der Branche reiche. Und Quereinsteiger seien auch willkommen.
Heike und ihr Mann Klemens Schürmann würden nun schauen, wie es mit dem Betrieb laufe. Im Zweifel könne es sein, dass man doch mal eine Woche zumache. „Ich kann ja nicht von den Mitarbeitern verlangen, dass die noch ihren Urlaub opfern.“ Obwohl das Personal für die Kirmes gesichert ist, können sich Interessierte gerne weiterhin bei dem Betrieb unter Tel. (0171) 6465091 bei Klaus Schürmann melden.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
