
© Nitsche (Archiv) / Montage Püschner
Haus Bultmann und Eschenplatz: Erste Verträge für ein Grundstück werden vorbereitet
Neubauten in Ascheberg
Auf dem Gelände des ehemaligen Hauses Bultmann klafft eine Lücke, auch am Eschenplatz ist noch Raum für einen Neubau. Wir haben bei der Gemeinde nach dem Stand der Projekte gefragt.
Der Ascheberger Ortskern wird bis 2028 grundlegend umgestaltet. Und dabei hat das beauftragte Planungsbüro auch zwei Grundstücke für potenzielle Neubauten ausgewiesen: Eines befindet sich neben dem ehemaligen Getränkemarkt Hölscher auf dem Eschenplatz, das andere ist das Gelände des Hauses Bultmann, das abgerissen worden ist. Die Gemeinde tut einiges, um den Ortskern aufzuwerten - so wurde zuletzt ein Hof- und Fassadenprogramm beschlossen, mit dem private Grundbesitzer im Ortskern Haus und Hof ansehnlich herrichten sollen.
Und was ist mit den prominenten Baulücken? Ende Juni 2021 hatte es von der Gemeinde auf Anfrage geheißen, dass es noch keine Nachnutzungsideen gebe, erklärte Klaus van Roje, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen. Die Antwort auf die Nachfrage Ende März diesen Jahres sieht da schon ganz anders aus: „Es ist noch nichts entschieden, wir sind in Verhandlungen“, so van Roje. Zumindest wenn es um das Gelände auf dem Eschenplatz geht.

Für die Fläche der ehemaligen Gaststätte Bultmann sind die Pläne noch offen. Das Architekturbüro Lohaus - Carl - Köhlmos hatte in zwei Entwürfen einmal ein Gebäude (l.) und einmal Parkfläche (r.) vorgesehen. © Lohaus - Carl - Köhlmos
Haus Bultmann: „Wir verfolgen hier verschiedene Ansätze“
„Da gibt es verschiedene Ansätze. Vor der Vertragsunterzeichnung stehen wir noch nicht, aber erste Verträge werden schon vorbereitet.“ Ob diese dann zur Unterzeichnung kämen, müsse man abwarten. Was das ehemalige Haus Bultmann angeht, habe es über die Jahre immer mal wieder Gespräche mit Interessenten gegeben, zuletzt ein bis zwei pro Jahr. „Ganz am Anfang, vor 12 Jahren, haben wir ein Exposé gemacht, das auf der Homepage war. Da gab es wenige Anfragen“, so van Roje. Und man habe das Gelände nicht aktiv weiter vermarktet. „Wir verfolgen hier verschiedene Ansätze weiter. Zur Nutzungsart kann man noch nichts sagen“, so van Roje.
Auch wenn weiterhin offen ist, was auf den Arealen entstehen könnte, ist klar: Laute und mit der Umgebung unvereinbare Geschäfte oder Dienstleistungen wird es nicht geben. Zumindest am Eschenplatz: Baurechtlich so genannte Kerngebiete (MK) dienen „vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur“ (§ 9 BauNVO). Somit sind neben Geschäftsgebäuden oder einer Arztpraxis auch etwa Einzelhandel oder Gastronomie denkbar, um einige Beispiele zu nennen. Über dem ersten Stock wäre sogar Wohnraum denkbar.

Das Gelände des Hauses Bultmann, hier mit der Nummer 16 im Flächennutzungsplan ausgewiesen, ist wegen seines unförmigen Zuschnitts keine leicht zu vermarktende Fläche. © Gemeinde Ascheberg
Das Haus Bultmann ist als „Gemischte Baufläche“ ausgewiesen. „Den Flächennutzungsplan könnten wir je nach Nutzung anpassen“, erklärte der damalige Stadtplaner und Klimaschutzmanager Martin Wolf im Sommer 2021. Natürlich müsse es sich aber um eine Nutzung handeln, die nicht stört und sich in das Gebiet mit Blick auf den umliegenden Wohnungsbau einfüge. „Es ist ja auch ein Zuschnitt, der nicht ganz einfach ist.“ Denn das Grundstück hat eine eigenwillige Form und läuft in südliche Richtung spitz zu. Dementsprechend müsse auch der Investor mit dem überschaubaren und nicht ganz gerade geschnittenen Grundstück auskommen.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
