Fracking: Offene Fragen nach Infoabend in Herbern
Neuer Gesetzentwurf
„Wir stochern im Nebel“, sagte Aschebergs Bürgermeister Bert Risthaus am Dienstagabend auf der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative für sauberes Trinkwasser (Bist), die sich gegen Fracking ausspricht. Was heißt der Gesetzentwurf des Bundeskabinetts für Herbern?

Bürgermeister Dr. Bert Risthaus (r.) brachte sich in den Infoabend der BIST ein.
Die Bürgerinitiative will Bundestagsabgeordnete anschreiben, den Betriebsplan von Hamm-Gas abwarten und daraus Konsequenzen ziehen.
Wilfried Voss von der Bist fragt sich, was der Gesetzentwurf, der Fracking zunächst probeweise erlauben soll, für ihn heißt. Auch der Jurist Risthaus gab zu, die 52 Seiten nicht im Detail nachvollziehen zu können – es sei nicht sein Fachgebiet.
Tektomechanik statt Fracking
Deswegen will die Initiative einen Bundesabgeordneten anschreiben und fragen, welche Konsequenzen das Vorhaben für Herbern konkret hat. Hamm-Gas spricht nämlich nicht von Fracking, sondern von Tektomechanik. Dies sei ein rein "analytisches Verfahren" mit konventionellen Fördermethoden. Das heißt: Keine Chemikalien und Wasser werden in den Boden gepumpt, sondern, wenn ein Loch gebohrt ist, entweicht das Gas.
Keine Experten
Keiner der Anwesenden aber ist Experte, die Bauern haben Angst, dass das Trinkwasser doch verseucht wird.
Wenigstens eine positive Nachricht gab es von Ludger Wobbe aus dem Umweltausschuss des Kreistages: Der Kreistag habe einstimmig beschlossen, die Anregung der Bürgerinitiativen in das laufende Gesetzgebungsverfahren einzubringen.