
© Bockel
Einzelhändler in Ascheberg dürfen öffnen und erwarten mehr auswärtige Kunden
Einzelhandel in Corona-Krise
Zum Shoppen nach Herbern fahren? Die Einzelhändler der Gemeinde dürfen aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte ab Donnerstag wieder ihre Türen öffnen. Sie erwarten deutlich mehr auswärtige Kunden.
Zum Shoppen ins kleine Herbern? Weil sich im Kreis Coesfeld die Inzidenzwerte auf einem anhaltend niedrigen Niveau bewegen, gibt es Lockerungen der strengen Corona-Regeln. So dürfen auch in der Gemeinde Ascheberg ab Donnerstag (11. März) wieder die Einzelhändler öffnen. Die Kunden können ohne vorherigen Termin shoppen. Die Geschäftsleute in Ascheberg und Herbern erwarten teilweise deutlich mehr auswärtige Kunden, die nach Herbern oder Ascheberg zum Einkaufen kommen.
In Ruhe bummeln, ohne auf die Uhr zu schauen - das ist ab Donnerstag wieder im Modehaus Siebeneck in Ascheberg möglich. „Es ist gut, dass das Termin-Geschäft beendet ist. Manche Kunden hatten sich unter Druck gesetzt gefühlt, etwas zu kaufen oder hatten den Eindruck, unter Zeitdruck zu stehen“, erklärt Inhaberin Katharina Grove (38).
Stöbern ohne Zeitdruck
Ohne die vorherige Terminvereinbarung sei das Einkaufen und gemütliche Bummeln „vom Gefühl her einfacher, weil niemand auf die Uhr gucken muss. Jeder kann so lange schauen und stöbern, wie er möchte“. Das gilt jedoch zeitgleich nur für neun Kunden.
Beim Betreten des Modehauses muss jeder Kunde einen Einkaufskorb mitnehmen, um die begrenzte Besucherzahl kontrollieren zu können. Grove erwartet höchstens zu Zeiten des Feierabends, dass Kunden warten müssen, bis sie ins Geschäft dürfen. Im vergangenen Jahr war die begrenzte Besucherzahl mit 18 beziehungsweise 34 Kunden noch deutlich höher. Nun gilt ein Kunde pro 40 Quadratmetern Ladenfläche.
Inhaberin Katharina Grove, die in der Vergangenheit vor allem Stammgäste aus der Gemeinde und vereinzelt auswärtige Kunden - etwa aus Drensteinfurt - bedient hat, rechnet nun nicht mit einem „großen Kauf-Tourismus“ von Kunden außerhalb des Kreises Coesfeld.
Kunden von außerhalb in Herbern erwartet
Anders sieht das Anne Bockel. In ihrem gleichnamigen Geschäft für Wohnaccessoires in Herbern erwartet sie deutlich mehr Kunden von außerhalb. „Sie warten darauf, wieder bummeln zu dürfen“, sagt Bockel und berichtet von ihren Eindrücken, die sie seit dem Beginn des Termin-Geschäfts am Montag gemacht hat.
Sie habe Anfragen von Kunden aus Kamen, Lünen oder Bockum-Hövel bekommen, die Dekorationsartikel shoppen möchten. Auch als sie einen Verkauf über das Fenster angeboten hatte, seien viele Kunden gezielt nach Herbern gefahren. Der Verkauf über das Fenster, der natürlich nicht mit dem Schlendern durch das Geschäft zu vergleichen sei, sei gut angekommen.
„Diese Dankbarkeit der Kunden war spürbar. Das hat mich getragen und mir Mut gemacht. Es war eine wirklich komische, aber auch dankbare Zeit. Man merkt, dass viele Kunden auch darauf bedacht sind, den Einzelhandel zu unterstützen“, erklärt Anne Bockel. Nun freut sie sich auf das schöne Gefühl, ab Donnerstag wieder Kunden in ihrem Laden zu haben.
Auch hier gilt allerdings eine begrenzte Anzahl an Kunden, die mit den Körben am Eingang geregelt werde. Jeder Kunde muss sich zudem die Hände am Eingang desinfizieren, erklärt Bockel. Sie wird die Anzahl an Kunden auf einige wenige gleichzeitig beschränken, obwohl ihr Geschäft und der angrenzende Bereich mit den Landtechnik-Waren Platz für mehr als 20 Kunden bieten würde.
Neue Öffnungszeiten bei Schreibwaren Angelkort
Auf Nummer sicher gehen möchte auch Benedikt Angelkort vom gleichnamigen Schreibwarengeschäft in Herbern. Er begrenzt die Kundenanzahl auf insgesamt 8 - wovon 2 Personen für den Post-Schalter eingerechnet werden. So könnte man einen besseren Überblick haben. „Wir zählen durch und sprechen die Kunden an, wenn es zu viele gleichzeitig sind“, sagt Angelkort.

Bei Bücher und Schreibwaren Angelkort in Herbern gilt ab Donnerstag (11. März) eine begrenzte Anzahl an Kunden. © Claudia Hurek
Für wartende Kunden hat er einen Bereich vor dem Eingang so eingerichtet, dass man durch das Fenster beobachten kann, ob die begrenzte Kundenzahl bereits erreicht wurde. Während das Geschäft im Lockdown vormittags geschlossen blieb, wird Angelkort ab Montag (15. März) die Öffnungszeiten ändern. Dann ist auch das Schreibwarengeschäft wieder von montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr zusätzlich geöffnet.
Bei Juwelier Miggelt in Herbern bleibt hingegen „alles wie immer“, wie Inhaber Georg Miggelt sagt. Auch während des Lockdowns blieb die Werkstatt bereits geöffnet. Nun könnte man darüber hinaus jeweils einen Kunden auch im Geschäft empfangen. Dafür braucht man ab Donnerstag keinen Termin mehr.