Das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Coesfeld wirbt verstärkt für die Blutspende. In ganz NRW wurde 2021 deutlich weniger Blut gespendet. Man stände kurz davor, auf eiserne Reserven zurückzugreifen, warnt Christoph Schlütermann aus dem Vorstand des DRK Coesfeld. © Marion Schnier

Blutspende-Termine

DRK zu Blutreserven: „Wir sind an der Grenze zum eisernen Vorrat“

In Herbern und Nordkirchen gibt es im Januar wieder Termine zur Blutspende. Das DRK wirbt für die Aktion. Denn der Bedarf an neuen Blutreserven ist derzeit groß - und es drohen fatale Folgen.

von Andrea Wellerdiek

Herbern, Nordkirchen, Südkirchen

, 13.01.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Blutspenden sind in ganz Nordrhein-Westfalen 2021 deutlich zurückgegangen. Über weite Strecken des Jahres sei etwa 15 bis 20 Prozent weniger Blut gespendet worden als benötigt, erklärte jüngst ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) West der Deutschen Presse-Agentur. Von rückläufigen Zahlen kann auch das DRK Kreis Coesfeld berichten. Zwar fällt der Rückgang mit fünf Prozent nicht so drastisch wie in ganz NRW aus. Die Lage sei dennoch dramatisch, wie Christoph Schlütermann aus dem Vorstand des DRK des Kreises Coesfeld erklärt.

Mit Blick auf den gesamten Vorrat an Blutreserven in den regionalen Blutspendediensten sagt er: „Wir haben Sorge, dass der Vorrat sich neigt und die Reserven schmelzen. Wir sind an der Grenze zum eisernen Vorrat, an den man normalerweise nie gehen muss.“ Man stände vor der Gefahr, dass Operationen abgesagt werden müssten, wenn es nicht genügend Blutreserven gibt.

Warnung vor echter Not-Lage

Wenn sich die Situation weiter so entwickelt, stände man vor einer echten Not-Lage, warnt Schlütermann. Vor allem bei seltenen Blutgruppen könnten Menschenleben auf dem Spiel stehen, wenn es nicht genügend Blutreserven für die Versorgung bei Operationen gebe. Nicht in allen Fällen könnte man im Zweifel auf künstliche Präparate zurückgreifen. Deshalb wirbt das DRK derzeit verstärkt bei Personen mit seltener Blutgruppe um eine Spende.

Schon seit Beginn der Corona-Krise gab es verschiedene Hürden für die Blutspende. Da war etwa der Lockdown, währenddessen gar keine Termine stattfinden konnten. Als das Blutspenden dann zur kritischen Infrastruktur gezählt wurde und Termine wieder erlaubt waren, sei eine große Unsicherheit bei den Spendern spürbar gewesen, berichtet Schlütermann weiter.

Die Sorge, ob man bei einer Corona-Infektion das Virus durch eine Blutspende weitertragen kann, konnte man aber aus dem Weg räumen. Später musste aufgeklärt werden, dass auch eine Impfung kein Hindernis für die Blutspende ist. Schon am Tag nach dem Piks gegen das Coronavirus könnte man sich erneut piksen lassen - für die Blutspende. „Vorausgesetzt, man hat keine Nebenwirkungen von der Corona-Impfung. Generell sollte man nicht mit Symptomen zur Blutspende kommen“, so Schlütermann weiter.

Wer innerhalb der vergangenen vier Wochen mit dem Coronavirus infiziert oder daran erkrankt war, sollte die Blutspende-Termine jedoch nicht aufsuchen. Das gilt auch für Personen, die in den vergangenen zwei Wochen Kontakt mit einer infizierten Person hatten und/oder unter Quarantäne stehen. Personen, die innerhalb der vergangenen vier Wochen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten oder andere Anzeichen einer Atemwegserkrankung hatten, sollten ebenso kein Blut spenden.

Nächste Blutspende-Termine in Herbern und Nordkirchen

Die nächste Möglichkeit für eine Blutspende in Herbern (Jochen-Klepper-Haus, Ostlandstraße 9a) gibt es am 24. und 25. Januar von jeweils 16.30 bis 20.30 Uhr. In Nordkirchen (Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule, Am Gorbach 4) kann man Blutspenden am 18. Januar von 16.30 bis 20.30 Uhr, in Südkirchen (Elisabeth-Ernst-Grundschule, Hauptstraße 9) am 20. Januar von 16.30 bis 20.30 Uhr.

Eine vorherige Online-Anmeldung über www.blutspende.jetzt ist wünschenswert, damit es nicht zu langen Wartezeiten kommt. Sie ist aber nicht verpflichtend.

Vor Ort gelten Hygieneregeln wie das Händedesinfizieren sowie das Einhalten von Sicherheitsabständen. Zutritt haben demnach nur Personen, die geimpft, genesen oder getestet sind. Das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht. Bei Bedarf bekommt man ein Exemplar von den Mitarbeitern vor Ort. Kinder können aufgrund der Corona-Lage derzeit das Spendelokal nicht betreten, teilt das DRK mit.

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