In den vergangenen Wochen und Monaten ist die Zahl der Diebstähle von Kupfer und Bronze im Kreis Coesfeld gestiegen. Das teilt die zuständige Polizei-Behörde auf Anfrage dieser Redaktion mit. Dabei seien auch Fälle in Herbern beziehungsweise in Ascheberg angezeigt worden.
„Am meisten werden Kupferfallrohre gestohlen. Diese sind mit einfachen Muffen an den Gebäuden befestigt und können recht problemlos entfernt werden,“ heißt es aus der Pressestelle der Polizei Coesfeld. Einige Diebe führt es aber auch etwa auf Friedhöfe: Laut Polizei hat es Diebstähle von sakralen Gegenständen, Grableuchten oder Buchstaben gegeben, die von Grabsteinen und Gräbern entwendet wurden.
„Die Taten finden dort meistens in den Nachtstunden statt. Zu dieser Zeit herrscht wenig bis gar kein Publikumsverkehr, sodass es auch keine Tatzeugen gibt. Weiterhin machen die Diebstähle wenig Lärm, sodass auch so keine Aufmerksamkeit erregt wird,“ so die Polizei weiter. Eine Möglichkeit, Grabschmuck zu sichern: Eine Verbindung zu schwer zu entfernenden Gegenständen herstellen, die nicht so einfach zu lösen sind. Konkrete Fallzahlen kann die Behörde nicht nennen.
Küsterin ist sauer
Doch es hat nicht nur Diebstähle auf Friedhöfen, sondern auch an Kirchen gegeben. So stahlen Unbekannte im Januar diesen Jahres etwa eine große Bronzetafel der katholischen St. Anna Kirche in Davensberg. Felizitas Frenke ist dort Küsterin, sie machen die Vorkommnisse sauer: „Die Wut reißt seitdem nicht ab, vor allem wegen der Bronzetafel. Es ist ein Andenken an die, die aus dem Krieg geflüchtet sind und hier eine neue Heimat gefunden haben. Das ist unverschämt, dass man sowas entfernt.“
Laut der Küsterin sei die Kirche von innen überwacht, am 20. Januar gegen sieben Uhr eine auffällige Bewegung im Haupteingangsportal aufgezeichnet worden. Die Aufnahmen lassen demnach darauf schließen, dass die Tafel in nur drei Minuten entfernt worden ist - mehr sei nicht zu erkennen gewesen.
21 Jahre lang hing die Tafel an der St. Anna Kirche - die Hoffnung, dass diese wieder auftaucht, geht gegen Null, sagt Frenke. Zwar existiere die Gussform für die Tafel noch, eine Nachbildung sei jedoch mit Kosten verbunden. „Und wo hängt man die dann hin, dass die nicht wieder entfernt wird?“, fragt sich Frenke.
Der Diebstahl der Bronzetafel ist darüber hinaus nicht der einzige in letzter Zeit. Vor rund zwei Monaten hatten Unbekannte auch Fallrohre aus Kupfer an der Kirche entfernt, berichtet Frenke. An dem Tag, an dem die Bronzetafel gestohlen wurde, sei auch noch eine Bronzefigur am Davensberger Burgturm entwendet worden. „Dass man diesen Personen nicht auf die Schliche kommt, ist so schlimm“, ärgert sich die Küsterin.
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