
© Michael Meyer-Weitkamp
Die ersten Ukrainer sind in Ascheberg angekommen: Bürger bieten sogar ganze Häuser an
Ukraine-Konflikt
Die Gemeinde Ascheberg sucht mit einem Online-Formular nach Wohnraum für Ukrainer. Dort werden sogar ganze Häuser angeboten. Die ersten Ukrainer sind bereits in Ascheberg angekommen.
In der vergangenen Woche richtete die Gemeinde Ascheberg ein Online-Formular ein, in das sich Bürger eintragen können, die Wohnraum für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen. Helmut Sunderhaus, Leiter Allgemeine Verwaltung, Finanzen und Wirtschaftsförderung bei der Gemeinde, berichtet über den aktuellen Stand der Aktion und die Flüchtlingssituation in Ascheberg generell.
Stand Donnerstagmittag (10. März) gab es 30 Wohnraumangebote über das Formular. „Die meisten waren für Einzelpersonen oder Mütter mit Kindern, teilweise sogar mietfrei“, sagt Sunderhaus. „Darüber hinaus gab es sogar Angebot von ganzen Wohnungen oder Häusern.“
Gemeinde Ascheberg will Wohnraum langfristig anmieten
Bei den Wohnungen handle es sich zum Beispiel um freistehende Räume, die zum Teil sogar noch möbliert wären. Man sei mit den Vermietern in Kontakt und wolle die Wohnungen oder Häuser offiziell und längerfristig anmieten. Dazu sei man bereits in guten Gesprächen.
Besonders hervor hob Sunderhaus eine ältere Dame, die Räume in ihrer Wohnung einer Frau mit Kind zur Verfügung stellen möchte. „Sie hat sogar gesagt, dass sie sie bekochen möchte, wenn sie das wollen.“ Insgesamt ist die Hilfsbereitschaft laut dem Fachbereichsleiter groß. „Größer als noch 2015, als auch viele Flüchtlinge kamen.“
Die ersten sieben Ukrainer sind bereits in Ascheberg angekommen und über Bekannte hierhin gelangt. Noch gibt es keine offizielle Zuweisung, wie viele Flüchtlinge die Gemeinde aufnehmen soll. Sunderhaus stellt aber klar: „Wir sind darauf vorbereitet und die Hilfsbereitschaft ist da.“
Gemeinde Ascheberg hat aktuell Platz für 50 Ukrainer
Möbel für die Ausstattung von Wohnungen hat Ascheberg. Zwei Wohneinheiten für die kurzfristige Aufnahme sind bereits bestückt. Zum aktuellen Zeitpunkt gebe es laut Sunderhaus 50 Plätze für Ukrainer.
Er geht auch davon aus, dass wenn sie nach Ascheberg kommen, wahrscheinlich auch länger hier oder in der Umgebung bleiben. „Wenn man die Bilder aus der Ukraine sieht, sind viele Wohnungen schon zerstört. Es ist fraglich, ob sie dahin zurückgehen können.“
Um ihnen die Ankunft und das Zurechtfinden in der Gemeinde möglichst einfach zu machen, werde man sich um bürokratische Angelegenheiten wie Leistungen und die ärztliche Versorgung kümmern. „Das ist selbstverständlich.“
Dazu gehöre auch, dass man sich darum kümmere, dass die Kinder in den Kindergarten oder die Schule gehen könnten. Diesbezüglich gebe es bereits Gespräche. „Wir erhalten sogar schon Anfragen von Arbeitgebern, die gerne Ukrainer beschäftigen möchten.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
