Der Träger für die neue Herberner Kita steht fest

Nach Diskussionen

Jetzt doch: Neben zwei katholischen Kitas (Benedikt und Hildegardis) gibt es demnächst auch einen evangelischen Kindergarten in Herbern. Auf der Wiese "Auf den Äckern" soll schon am 1. August eine neue Kita stehen. Der evangelische Kirchenkreis Hamm steht als Träger fest. Die Diskussionen zuvor waren hitzig.

HERBERN

, 26.04.2017, 14:48 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auf der Wiese "Auf den Äckern" soll schon am 1. August eine neue Kita stehen. Nach einigen Diskussionen steht jetzt ein Träger für den Kindergarten fest.

Auf der Wiese "Auf den Äckern" soll schon am 1. August eine neue Kita stehen. Nach einigen Diskussionen steht jetzt ein Träger für den Kindergarten fest.

Das Fundament für den evangelischen Kindergarten in Herbern legte am Dienstagabend der Gemeinderat in einer zum Teil emotional geführten Sondersitzung im Bürgerforum an der Dieningstraße. Insbesondere CDU-Ratsherr Frank Holtrup regte sich über den gesamten Ablauf wie auch über die Art der Debatte mächtig auf. „Ich stehe kurz vorm Platzen“, sagte der ansonsten besonnen und sachlich argumentierende Christdemokrat: „Das ist Kasperletheater sondergleichen, das ist ein schlechter Witz“, erregte er sich.

DRK als Träger verschreckt

Holtrup spielte auf die Vorgeschichte an. Denn der zuständige Jugendausschuss hatte in seiner letzten Sitzung vor der Osterpause das Rote Kreuz (DRK) als neuen Träger der Herberner Kita erkoren. Normalerweise folgt der Rat solch einer Vorgabe des Fachausschusses. Doch noch vor der entscheidenden Ratssitzung erhob die evangelische Gemeinde, unter anderem in Person von Pfarrer Thomas Hein, scharfen Protest.

Der hinterließ Spuren. Der Rat folgte nicht dem Ergebnis des Jugendausschusses, sondern wollte in einer Sondersitzung neu entscheiden. Darüber war das DRK offenbar so erbost, dass es seine Bewerbung zurückzog.

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So waren am Dienstagabend in der Ratssondersitzung nur noch die Jugendhilfe Werne und der evangelische Kirchenkreis im Rennen. Während der zum Teil hitzig geführten Diskussion mahnte Bürgermeister Risthaus zur Besonnenheit. Er gab aber auch zu: „Das ganze Verfahren ist nicht besonders glücklich gelaufen.“ Eine solche Sondersitzung sei „ein Novum“.

Neue Entscheidung in Sondersitzung 

Nachdem beide Bewerber noch einmal ihre Konzepte und Vorstellungen präsentiert hatten, unterbrach Risthaus die Sitzung für zehn Minuten. Die Zeit nutzte insbesondere die CDU-Mehrheitsfraktion zu intensiven Beratungen. Eine einheitliche Linie kam aber nicht zustande.

Bei der folgenden Abstimmung votierte die Opposition geschlossen für die evangelische Kirche als Träger. Da es bei der CDU ebenfalls Ja-Stimmen und zahlreiche Enthaltungen gab, lautete das Resultat schließlich 14 pro Kirche, 2 dagegen, 9 Enthaltungen.

Das sind die Eckdaten zur neuen Kita
Wegen des hohen Betreuungsbedarfs soll die neue Kita in Herbern bereits zum 1. August ihren Betrieb aufnehmen.
Sie besteht voraussichtlich aus drei Gruppen mit insgesamt etwa 40 Kindern, inklusive U3-Betreuung.
Die Immobilie soll aus Fertigteilen in Modulbauweise auf dem Grundstück „Auf den Äckern“, hinter dem Jochen-Klepper-Haus der evangelischen Gemeinde, entstehen.
Laut Fachbereitsleiter Helmut Sunderhaus führt die Gemeinde derzeit Gespräche mit zwei Anbietern solcher Modulbauten.
Möglicherweise zieht die Kita in einigen Jahren in ein festes Gebäude um.

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