Nachbarschaftshilfe
Aus verliehenem Trecker wird tolle Spendenaktion in Herbern
Erst ging es nur darum, sich einen Trecker für die Traktor-Prüfung ausleihen zu können. Schließlich verwandelte sich das Leih-Prozedere in eine tolle Spendenaktion.
Die Herberner Jungs Robert Rupke (18) und Oliver Neumann (18) sind Freunde. Gleiche Interessen, dieselben Hobbies und dem Land und der Landwirtschaft verbunden. Kein Wunder also, dass beide 2020 den Wunsch hatten, den Traktor-Führerschein zu machen.
„Aus Spaß am Trecker fahren und für den einen oder anderen Nebenjob ist der T-Schein eine gute Sache“, antwortet Oliver Neumann auf die Frage nach ihrer Motivation. Oliver ist in der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration und Robert in der Lehre zum Zimmermann.
600 Euro spendeten nach erfolgreichem Bestehen der Treckerprüfung Lydia Horstrup, Alexander Neumann, Wilhelm Horstrup und Thomas Rupke (rechte Reihe). Kathrin Lohoff und Toni Brockmeier nahmen 300 Euro für den SVH dankend entgegen, Ella Penzenstadler und Michelle Schulze-Langenhorst (linke Reihe) freuten sich über 300 Euro für das Ferienlager St. Benedikt. © Suthues-Marketing
Doch da gibt es einen Haken. Denn anders als beim Erwerb des Führerscheines für Autos oder Motorräder stellen die Fahrschulen zum Üben und für die Prüfung keinen Trecker und keinen Anhänger oder Kipper zu Verfügung.
Doch eine nachbarschaftliche Lösung war in Sicht. „Das Elternhaus meines Vaters steht in der Wesseler Riege und einer seiner Nachbarn ist der Landwirt Wilhelm Horstrup“, erzählt Robert. „Und da Wilhelm den richtigen Trecker und den richtigen Kipper besitzt, haben wir ihn einfach gefragt, ob wir damit unsere Übungsfahrten und die Prüfung machen dürfen.“
Als Gegenleistung Spendenaktion gestartet
Und wie das bei Nachbarn auf dem Lande so ist: „Klar habe ich da zugesagt“, erklärt Wilhelm Horstrup, „und als es um die Frage ging, was ich als Gegenleistung dafür haben will, hatten meine Frau und ich spontan die Idee, daraus eine kleine Spendenaktion zu machen.“ Und zwar für verschiedene Adressaten, die sich über einen ordentlichen Geldbetrag freuen durften.
Die Väter der beiden Fahrschüler, Thomas Rupke und Alexander Neumann, spendeten jeweils 150 Euro für das St. Benedikt Ferienlager und die Jugend des SV Herbern. Doch der Trecker-Ausleiher wollte dem nicht nachstehen: „Meine Frau und ich verdoppelten das Ganze.“ So spendeten die Fahrschüler 300 Euro und Lydia und Wilhelm Horstrup stockten die Summe auf 600 Euro auf.
Vor einigen Tagen stand dann die Übergabe an. Eine Hälfte der 600 Euro wurde an die Leiterinnen des Ferienlagers St. Benedikt, Michelle Schulze-Langenhorst und Ella Penzenstadler, die mit den 9-12-Jährigen Ende Juli nach Carolinensiel fahren, übergeben. Die zweiten 300 Euro übernahmen Kathrin Lohoff und Toni Brockmeier für die Ausstattung von Flüchtlingskindern mit Sportbekleidung, damit sie beim SV Herbern mitmachen können. Aus dem privaten Trecker-Verleih wurde damit eine rundum gelungene Sache mit vielen zufriedenen Gesichtern.
PS: Robert und Oliver haben die Prüfung bestanden.
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