
© Marion Schnier
„Auch der Stern ist mit uns da!": Herberner Sternsinger wieder unterwegs
Sternsingeraktion in Herbern
Caspar, Melchior und Balthasar, die Heiligen Drei Könige. In ihrem Namen zogen in den vergangenen Tagen Kinder von Haus zu Haus, um Spenden zu erbitten und ihren Segen zu sprechen.
Zu dritt oder viert machten sich die kleinen Königinnen und Könige von Donnerstag bis Samstag (6. bis 8. Januar) auf den Weg, um den Herbernern den Segen Gottes zu bringen. Ein weiteres Ziel dieser Aktion war es, Spenden für Kinder in Afrika zu sammeln.
Mit königlichen Gewändern und goldenen Kronen auf dem Kopf, waren sie unterwegs. Dazu trugen sie einen leuchtenden Stern, eine Spendenbox und Kreide für den Segen, der an die Türrahmen geschrieben wurde.
In diesem Jahr lautete der Segensspruch „20+C+M+B+22". Die Buchstaben stehen jedoch nicht für die Initialen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus Mansionem Benedicat". Dies ist lateinisch und bedeutet „Christus segne dieses Haus". Ein Segen für das neue Jahr und alle Menschen, die dort ein- und ausgehen.
Segenswunsch auf Bestellung
Im Vorfeld trafen sich die Verantwortlichen der drei Ortsteile Ascheberg, Davensberg und Herbern, um zu beraten, wie das Dreikönigssingen in diesem Jahr sicher durchgeführt werden konnte. Die jungen Akteure sind zum größten Teil noch nicht oder nicht vollständig geimpft.
In Davensberg fand das Sternsingen wie gewohnt, aber unter Corona-Bedingungen, statt. In Ascheberg und Herbern wurde in den meisten Gebieten nicht an den Türen geklingelt. Wer einen Segenswunsch an seinem Haus wünschte, konnte dies vorab an seiner Tür vermerken.

Wer in Ascheberg und Herbern einen Segenswunsch an seinem Haus wünschte, konnte dies vorab sichtbar an seiner Tür vermerken. © Marion Schnier
Die Könige verteilten Zettel, auf denen die aktuelle Sternsingeraktion erklärt wurde. Zusätzlich war für Spenden die Bankverbindung des Kindermissionswerk „Die Sternsinger e.V." vermerkt.
In einigen Gebieten in Herbern durften die Könige klingeln. Sie trugen Masken und hielten Abstand zu den Bewohnern. Gesungen wurde nicht, aber sie sagten einen Spruch auf:
Segensgedicht statt Gesang
„Wir ziehen verkleidet von Haus zu Haus und sehen wie die drei Könige aus. Der Kasper, Melchior und Balthasar und auch der Stern ist mit uns da.
Heut kommen wir zu bitten für Kinder in Not. Viele Kinder der Welt leben schlechter als wir. Sie haben kein Bett, keine Kleidung, kein Brot und auch keine Schule so wie wir hier. Wir wollen den Kindern in Not etwas geben, darum stehen wir heut vor eurer Tür, damit sie genug bekommen zum Leben und euch ein Dankeschön dafür.
Zum Schluss bitten wir, Christus möge euch segnen, bis im nächsten Jahr wir uns wieder begegnen. Der Vater im Himmel möge schütze das Haus und alle Menschen, die hier gehen ein und aus."
Wer wollte, spendete Geld. Im Gegenzug schrieben oder klebten die Kinder den Segen an die Haustür. Von vielen wurden die kleinen Gesandten bereits erwartet. „Es ist doch schön, dass die Sternsinger kommen und auch bei uns geklingelt haben. Auch wenn sie in diesem Jahr nicht singen, der Spruch ist schön. Im letzten Jahr haben sie mir gefehlt", erzählt eine Dame. Sie schob den Kindern noch eine Tafel Schokolade zu.

Die Sternsinger verteilen den Segen. Er soll das Haus und alle Menschen schützen, die hier ein- und ausgehen. © Marion Schnier
Erwachsene Sternsinger auf „Kamelen" unterwegs
Hugo Billermann organisierte bereits zum 29. Mal das Sternsingen in Herbern. Sieben Gruppen mit ca. 28 Kindern waren unterwegs. Unterstützt wurden die kleinen Sternsinger von der Landjugend Herbern.
Weitere erwachsene Sternsinger waren in den Herberner Bauernschaften mit ihren Kamelen (Fahrrädern) unterwegs. Sie sammelten für eine Mission in Namibia. Das Geld wird dort an Schwester Jutta übergeben. Sie ist gebürtige Herbernerin und sorgt dafür, dass Kinder an ihrem Einsatzort Mahlzeiten und Kleidung bekommen. Aber auch die Infrastruktur wie Wasserbrunnen und Stromaggregate werden dort durch Spenden aus Herbern unterhalten. Wer auch für den guten Zweck spenden möchte, erhält weitere Infos in den Herberner Pfarrbüros.