Im Altenheim St. Lambertus ist es nach Neujahr zu einem Coronaausbruch gekommen.

© (A) Tina Nitsche

Ascheberg: Corona-Ausbruch nach Neujahrsbesuch in St.-Lambertus-Altenheim

rnCorona-Ausbruch in Ascheberg

Seit Pandemieausbruch war das St.-Lambertus-Altenheim in Ascheberg von Coronainfektionen verschont geblieben. Dann infizierten sich 6 Bewohner nach einem Neujahrsbesuch.

Ascheberg, Herbern

, 26.01.2021, 13:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit vergangenem März zieht die Coronapandemie durch Deutschland. Auf eine erste Welle folgte noch eine heftigere zweite. Doch das St.-Lambertus-Altenheim in Ascheberg blieb davon lange Zeit verschont. Ein Dreivierteljahr, um genau zu sein. Bis das Coronavirus, vermutlich durch ein angehöriges Familienmitglied einer Bewohnerin, Einzug in das Haus hielt. Der erste Coronafall überhaupt in dem Haus. Und aufgefallen ist das genau an dem Tag (8.1.), an dem die Bewohner ihre erste Schutzimpfung erhielten. Zuvor hatte die Einrichtung schon die Meldung erhalten, dass ein angehöriges Familienmitglied eines Bewohners positiv getestet worden war.

„An dem Tag der Impfung, als ich das Ergebnis der Bewohnerin gehört habe, das war erstmal niederschmetternd“, sagt Volker Eilermann, Einrichtungs- und Pflegedienstleiter des Altenheims. Und zwar deshalb, weil die Einrichtung monatelang gut gearbeitet habe, um ein Einschleichen des Coronavirus in die Einrichtung zu verhindern. Die Betroffene, die zum Zeitpunkt der Infektion nichts von der Coronainfektion ihres Familienmitgliedes wusste, konnte an diesem Tag nicht geimpft werden. Wohl aber alle anderen, gesunden Bewohner.

Bewohner wurden in Tagesabständen positiv getestet

Die Impfung, so Eilermanns Vermutung, sei auch ein Grund gewesen, warum die in den darauffolgenden Tagen aufgetretenen Coronainfektionen 5 weiterer Bewohner milder verlaufen seien. Die Senioren in der Einrichtung sind in Tischgruppen organisiert. „Da haben wir im Prinzip nur drauf gewartet, wann der nächste positive Fall kommt“, so Eilermann. In Abständen von 3 bis 4 Tagen wurden 6 der 8 Tischmitglieder mittels Schnelltests positiv auf das Coronavirus getestet. „Das wurde dann immer durch einen PCR-Test des Hausarztes bestätigt“, so der Einrichtungsleiter.

Die Betroffenen, die zwischen 78 und 99 Jahren alt sind, seien noch abgeschlagen mit Müdigkeit und Antriebslosigkeit. „Aber das, was wir in den Medien mitbekommen haben, das mussten wir nicht erleben. Es musste auch keiner ins Krankenhaus.“ Und mittlerweile seien von den 6 Infizierten 4 auch wieder gesundet. Derzeit sei aber auch der ein oder andere der insgesamt 60 Mitarbeiter positiv getestet und befinde sich in Quarantäne.

Auch die durch ihr Familienmitglied infizierte Bewohnerin könne mittlerweile wieder mit Hilfe laufen und auch essen und trinken, so Eilermann. Im gemeinsamen Gespräch mit dem Hausarzt werde man dann schauen, ob die Dame bald im Impfzentrum in Dülmen oder später beim Hausarzt geimpft werde, was im Sommer der Fall sein könne, so Eilermann.

Bewohner müssen vorerst auf ihren Zimmern bleiben

Am kommenden Freitag (29. Januar) bekommen die Bewohner der Einrichtung ihre zweite Schutzimpfung. Auch die, die zwischenzeitlich wegen ihrer bei der ersten Impfung noch nicht nachweisbaren Infektion später positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das empfehle das Robert-Koch-Institut (RKI), so Eilermann. „Wir glauben, dass die Vorimmunisierung einen Einfluss hat.“ Mit Blick auf die zweite Schutzimpfung sagt der Einrichtungsleiter: „Dann sind wir zumindest auf der sicheren Seite.“

Bis der Impfschutz zu 95 bis 100 Prozent hergestellt ist - Eilermann rechnet mit 12 Tagen nach der Impfung - hat das St.-Lambertus-Altenheim seine Besuchsregeln etwas verschärft. Die 51 Bewohner der Einrichtung befinden sich auf ihren Zimmern. Der menschliche Kontakt werde abgefedert durch den sozialen Dienst und die Betreuungskräfte, so Eilermann. „Wir mussten die Wohnbereiche trennen, damit es zu keinen Kreuzinfektionen kommt.“ Besuche von Angehörigen ohne Anmeldung seien derzeit nicht mehr möglich, außerdem werden Antigen-Schnelltests angeboten. „Das wird gut angenommen und die Angehörigen reagieren auch nicht böse“, so der Einrichtungsleiter. „Die Vorsicht ist schon da.“ Eine schwere Coronainfektion „wäre fatal“, sagt Eilermann. „Denn wir möchten niemanden verlieren.“

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