Dass ihm diese Überstunden nicht lästig sind, war Marcel Hake schon von Weitem anzusehen. Immer wieder lächelte der stellvertretende Schulleiter der Ascheberger Profilschule am Dienstagabend (7. 3.) oder nickte bestätigend mit dem Kopf. Er hörte mit offensichtlicher Freude in der gemeinsamen Sitzung des Bildungs- und Kulturausschusses und des Bau- und Planungsausschusses, wie der neue Profilschul-Campus aussehen wird: eine Rieseninvestition in Höhe von 29 Millionen Euro in die Zukunft der 2011 gegründeten Sekundarschule. Dass das ganz im Sinne der Eltern ist - nicht nur aus Aschenberg -, zeigen die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr 2023/24.
„Ganz herzliche Gratulation“, sagte Bürgermeister Thomas Stohldreier an Hakes Adresse. Die Glückwünsche bezogen sich nicht auf den Neubau von zwei Schulgebäuden und die Komplettsanierung der ehemaligen Realschule, sondern auf das Ergebnis der Schulanmeldung. 89 Kinder - 53 Jungen und 36 Mädchen - werden nach den großen Ferien die einzige weiterführende Schule der Gemeinde Ascheberg besuchen - so viele wie seit 2015 nicht mehr. „Wir sind wieder vierzügig“, sagt Stohldreier. Die Profilschule funktioniere sowohl drei- als auch vierzügig. Wenn vier Eingangsklassen gebildet werden können, sei das aber in jedem Fall ein Kompliment für die gute Arbeit von Hake und seinem gesamten Team. Wieder zustimmendes Lächeln.
Die Profilschule unterrichtet die Klassen fünf bis zehn auf Gymnasial-, Realschul- und Hauptschulniveau. Ein Übergang in eine gymnasiale Oberstufe ist nach der Profilschule garantiert, abhängig von der Schülerleistung. Diese Freiheit bei der individuellen Entfaltung der Schülerinnen und Schüler schätzen vor allem Eltern von Kindern mit Realschulempfehlung (38). 17 Kinder, die im Sommer anfangen, haben eine Hauptschulempfehlung und neun eine lupenreine Gymnasialempfehlung. Alle anderen haben zu Beginn ihrer Sek-II-Schulkarriere eine gemischte Empfehlung.
Das Angebot schätzen vor allem Eltern aus der Gemeinde Ascheberg. 72 der 89 Kinder kommen aus dem Gemeindegebiet: das Gros (48) aus Ascheberg, 16 aus Herbern und acht aus Davensberg.
Sieben Kinder aus Nordkirchen
Die Nachbargemeinde Nordkirchen gilt als ein wichtiger Konkurrent im Kampf um die Elterngunst. Immerhin sieben Kinder aus der Schlossgemeinde habe der Sekundarschule in Aschenberg den Vorzug gegeben gegenüber der Gesamtschule in der eigenen Gemeinde. Fünf Kinder reisen aus Ottmarsbocholt an, drei aus Münster-Amelsbüren und jeweils ein Kind aus Rinkerode und Werne. „Das ist eine Entwicklung, auf die wir richtig stolz sind.“ Marcel Hake, der seit dem Wechsel von Jens Dunkel Anfang 2022 kommissarisch die Schulleitung innehat, lächelt. Wie so oft an diesem Abend.
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