Streit um Verkehrsbelastung Altenhammstraße: Kleiner Kasten soll endlich Fakten schaffen

© Claudia Hurek

Streit um Verkehrsbelastung Altenhammstraße: Kleiner Kasten soll endlich Fakten schaffen

rnVerkehr in Herbern

Die Verkehrssituation auf der Altenhammstraße in Herbern sei problematisch, sagen Anwohner. Die Gemeinde spricht von einer „gefühlten Wahrheit“. Wie schlimm ist es wirklich?

Herbern

, 19.06.2019, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder stand die Altenhammstraße in der Vergangenheit in der Kritik, der Verkehr zwischen Schulzentrum und Münsterstraße sei störend, sagen einige Anwohner. „Das ist natürlich eine gefühlte Wahrheit“, sagt dagegen Bauleitplaner Martin Wolf aus der Gemeindeverwaltung. „Und die bringt immer etwas Faktisches in die ganze Diskussion.“

Fakten schaffen will die Gemeinde nun mittels Verkehrsanalyse. Seit einer Woche hängt ein kleiner grauer Kasten an der Ecke zur Bergstraße – ein Verkehrszähler, bestätigt Wolf am Dienstag (18. Juni). „Er zählt Pkw, Lkw und Krafträder, also den motorisierten Verkehr.“ Fahrräder erfasse er nicht, die seien für die Diskussion aber auch irrelevant.

Messgerät misst höchste gefahrene Geschwindigkeit

Das gemeindeeigene Gerät erfasse nicht nur die „reinen Objekte“, sondern messe in beide Richtungen die an dieser Stelle höchste gefahrene Geschwindigkeit. Keine Sorge, so Wolf, „es wird nicht geblitzt“. Für die Auswertung aber sei die Geschwindigkeit später relevant. Denn auch Tempo 30, sagen einige Anwohner, würden Verkehrsteilnehmer auf der Altenhammstraße gerne mal überschreiten.

Wie schnell fahren also Auto-, Lkw- und Mopedfahrer? Wann sind die Spitzenzeiten in diesem markanten Bereich im Dorf? 24 Stunden am Tag sei das Gerät im Einsatz, liefere dementsprechend konkretere Daten als eine Stichprobenzählung.

In Höhe der beiden Schulen und der Kita häuft sich an der Altenhammstraße zeitweise der Verkehr.

In Höhe der beiden Schulen und der Kita häuft sich an der Altenhammstraße zeitweise der Verkehr. © Helga Felgenträger (Archiv)

Die Feinauswertung laufe später über Bluetooth-Daten. Ein externes Büro soll die Analyse begleiten und auch bewerten. Denn die Gemeinde will sich nicht vorwerfen lassen, in Sachen Altenhammstraße womöglich falsche Schlüsse zu ziehen. Zu groß ist das Potenzial für Diskussionsstoff.

Zählung läuft über Wochen

Noch hängt der unscheinbare Kasten an der Ecke zur Bergstraße. In den nächsten Tagen misst er auch an anderer Stelle. Im nächsten Bau-, Planungs- und Umweltausschuss am Donnerstag, 4. Juli, kann die Gemeinde nach eigenen Angaben noch keine zuverlässigen Ergebnisse präsentieren.

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Der Ausschuss wird an diesem Tag mit dem Schul- und Kulturausschuss zusammengelegt. Anwohner befürchten, dass der Verkehr in den nächsten Jahren noch zunehmen könnte, sollte sich die Kita Abenteuerland nach dem Wegzug der Profilschule ebenfalls an der Altenhammstraße ansiedeln. Schule, Kita und Verkehr – ein Thema, das ineinandergreift.

Ob man Ende des Jahres schon einen entscheidenden Schritt weiter wäre, mochte Martin Wolf am Dienstag noch nicht kommentieren. Fest steht: Am 4. Juli, dem Tag der beiden Ausschüsse, ist die Zählung noch nicht abgeschlossen. Sie läuft weiter. Über Wochen.

Bau-, Planungs- und Umweltausschuss zusammen mit dem Schul- und Kulturausschuss am Donnerstag, 4. Juli, im Saal des Bürgerforums im Rathaus Ascheberg, Dieningstraße 7.