
© Till Goerke
Zwei Tonnen Holz: Brücke der historischen Wassermühle wird runderneuert
Sanierung
Monatelang war sie aus Sicherheitsgründen gesperrt: die Brücke vor der historischen Wassermühle in Nienborg. Doch jetzt hat sich richtig was getan. Rund zwei Tonnen Holz wurden neu verbaut.
Millimetergenaue Arbeit ist gefragt, als die Mitarbeiter der Zimmerei Heuing am Freitag (21. August) die finalen Arbeiten an der Brücke vor der historischen Wassermühle in Nienborg durchführen. Mit Hilfe eines Kranfahrzeugs müssen die Geländerteile angebracht werden. Ein paar Bodenbohlen fehlen in der gut zwölf Meter langen Brücke auch noch. Doch bis hier hin war es ein langer Weg für die Eigentümerfamilie Brüggemann.
Monatelang war die Brücke gesperrt. Zu groß war das Risiko, die maroden Bohlen zu betreten. „Nicht auszudenken, wenn da etwas passiert wäre“, sagt Dorothee Brüggemann im Vor-Ort-Gespräch. „Ich bin sehr froh, dass jetzt alles erneuert wird und hier hoffentlich wieder etwas Ruhe einkehrt.“
Das gesamte Gelände ist im Privatbesitz
Dazu muss man wissen, dass nicht wenige Bürger sich in der Vergangenheit darüber mokiert hatten, dass die Brücke gesperrt war. Spaziergänger und Angler seien es, die die Brücke nützen würden. Was viele nicht wissen: Brücke und das Areal auf der gegenüberliegenden Seite sind im Privatbesitz der Familie Brüggemann. „Wir müssten es nicht zugänglich machen, tun es aber gerne“, sagt Dorothee Brüggemann.

Für die Sanierungsarbeiten mussten die Mitarbeiter der Firma Heuing sogar auf einer Leiter in die Dinkel steigen. © Till Goerke
Dass bis zum Sanierungsbeginn vor zwei Wochen einige Monate ins Land zogen, hat mit der Finanzierung zu tun. Denn das Ganze wird als Kleinprojekt über die Leader-Region Ahaus-Heek-Legden mitfinanziert. 80 Prozent beträgt die Förderquote. Gut 10.000 Euro soll die Gesamtsanierung kosten. „Das Ganze läuft so schnell und unkompliziert“, so Dominik Olbrich vom Regionalmanagment.
Lokale Wirtschaft wird gefördert
Und doch müssen natürlich ein Antrag erstellt und Angebote eingeholt werden. Bis so eine Förderkulisse steht, dauert es eben seine Zeit. Letztlich erhielt die Zimmerei Heuing aus Nienborg unter drei Bewerbern den Zuschlag für die Arbeiten. „Wenn man so auch noch die lokale Wirtschaft fördern kann, ist doch ideal“, so Dominik Olbrich.

Rund zwei Tonnen Eichenholz wurden in der neuen Brücke verbaut. © Till Goerke
Seit knapp zwei Wochen sind die Mitarbeiter an der Wassermühle im Einsatz. Dabei wurden die Geländerteile in der Firma gefertigt und im Ganzen transportiert und montiert. Die Bohlen wurden vor Ort geschnitten. Verwendet wurde Eichenholz aus der Region. Rund zwei Tonnen Holz werden insgesamt verbaut.
Neue Brücke soll etwa 30 Jahre halten
Grob geschätzt dürfte die Brücke die nächsten 30 Jahre überstehen. Die alte, marode Brücke hatte sogar 35 Jahre auf dem Buckel. „Es wurde jetzt Zeit, das was passiert“, so Dorothee Brüggemann. Zeitig habe sie sich mit der Gemeinde kurz geschlossen und alles notwendige in die Wege geleitet.

Dorothee Brüggemann, Heuing Junior, Dominik Olbrich und Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff (r.) sind froh, dass die Brücke wieder im neuen Glanz erstrahlt. © Till Goerke
„Es ist ein wichtiger Mosaikstein der Gestaltung Nienborgs. Wir als Gemeinde haben natürlich ein Interesse an der Zugänglichkeit der Brücke“, erklärt Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff. Auch er überzeugte sich am Freitag über den Fortschritt der Arbeiten vor Ort.
Ein toller Ort mitten in Nienborg
Läuft alles so glatt wie bisher, sind die Arbeiten noch in der Kalenderwoche 34 abgeschlossen. „Das ist schon eine große Erleichterung. Wir tun ja hier, was wir können“, so Dorothee Brüggemann. Das zeige sich ja auch an der jetzt getätigten Investition. Immerhin gut 2000 Euro muss die Familie Brüggemann selbst in die Hand nehmen. Und natürlich den Gesamtbetrag erst mal vorstrecken.

Gut zwei Wochen dauerten die Arbeiten an der Brücke. © Till Goerke
„Aber genau das tun wir gerne, weil es ein toller Ort Mitten im Herzen Nienborgs ist“, stellt Dorothee Brüggemann klar. Und dieser solle in seinem Charakter und der Bausubstanz für alle Bürger so gut es geht dauerhaft erhalten bleiben.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
