Eine Riesensauerei: Unbekannte entsorgten Möbel im van Oerschen Busch.

© Markus Jasper

Illegale Müllentsorgung im van Oerschen Busch: „Das ist einfach dreist!“

rnUmweltverschmutzung

Illegale Müllentsorgung ist nicht nur eine Umweltsünde, sondern zieht auch eine Menge unnötiger Arbeit nach sich. Beim jüngsten Fall in Heek haben die Unbekannten immerhin Spuren hinterlassen.

Heek

, 21.08.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine farblich auffällige Couchgarnitur, Bretter von Tischen und Schränken sowie Kissen lagen am vergangenen Wochenende breit verstreut im Unterholz des van Oerschen Busch. Auch Glassplitter waren großflächig über den Weg verteilt. Eine unglaublich dreiste Art der illegalen Müllentsorgung, die das Ordnungsamt auf die Palme bringt. Aus gleich zwei Gründen.

„Das ist nur ein reines Ärgernis, unnötige Arbeit und einfach dreist“, stellt Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer auf Redaktionsanfrage klar. Sie selbst hatte die illegale Müllentsorgung am Samstag (15. August) gegen 20.30 entdeckt. Danach machte das Ganze auch seine Runde durch eine örtliche Facebookgruppe.

Mitarbeiter vom Bauhof reagieren schnell

Die Kommentare reichen von „traurig sowas“ über „unglaublich“ bis hin zu „Idioten gibt es immer wieder“. Und bedenkt man, dass erst wenige Tage vor dem Auffinden der wilden „Müllkippe“ im Außenbereich Wichum Sperrmüll war, wird die Sache noch dreister. Als „absolut unverständlich“ bezeichnet das Ganze die Ordnungsamtsleiterin.

Der Möbelschrott lag weit verteilt im Wald.

Der Möbelschrott lag weit verteilt im Wald. © Markus Jasper

Nach dem Auffinden habe sie direkt den Bauhof informiert. Mitarbeiter rückten schon am Montag aus, um den Müll einzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen. „Das war schon klasse, wie schnell sie reagiert und Abhilfe geschaffen haben“, sagt Markus Jasper im Gespräch mit der Redaktion. Auch er hatte die illegale Müllentsorgung am Tag darauf entdeckt.

Umweltsünder beschädigen ihr Auto

Beinahe hätte sich auch ein direkter Anhaltspunkt auf die Umweltsünder ergeben. Die Ordnungsamtsleiterin fand vor Ort ein „Schriftstück“. „Leider war die Adresse sauber herausgeschnitten.“ Das zeige, dass der oder die Unbekannten sehr gezielt vorgegangen seien. Zumindest beim Thema Spuren verwischen. Denn beim Entladen der Möbel müssen sich die Unbekannten offenkundig tollpatschig angestellt haben.

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Die auf dem Weg verteilten Glasscherben passten nicht zu den entsorgten Möbeln und Brettern. Offenkundig haben die Unbekannten beim Entladen eine Autoscheibe zerstört. „So sieht es zumindest aus“, sagt Doris Reufer. Neben den auffälligen Möbelstücken ein weiterer Anhaltspunkt, der das Ordnungsamt auf die Spur der Umweltsünder führen könnte.

Ordnungswidrigkeitsverfahren ist eingeleitet

Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren sei in jedem Fall schon eingeleitet worden, so Doris Reufer. Und wird der Verursacher gepackt, dann droht ihm ein saftiges Bußgeld und obendrein ein sogenannter Kostenersatz. Immerhin mussten Mitarbeiter des Bauhofes ausrücken und den Müll entsorgen. „Diese Kosten würden wir uns so auf diesem Wege wiederholen“, erklärt Doris Reufer.

Offenkundig zerstörten die Unbekannten beim Entladen der Möbel auch noch selbst eine ihrer Autoscheiben. Anders ist die Herkunft der Scherben nicht zu erklären.

Offenkundig zerstörten die Unbekannten beim Entladen der Möbel auch noch selbst eine ihrer Autoscheiben. Anders ist die Herkunft der Scherben nicht zu erklären. © Markus Jasper

Die Höhe des Bußgeldes hängt von Menge und Art des illegal entsorgten Mülls ab, kann aber schnell in die hunderte Euro gehen. Bei der illegalen Entsorgung von Gefahrenstoffen, Bauschutt oder Betriebsstoffen geht die Summe sogar in die Tausende. In einigen Fällen kann das Entsorgen sogar als Straftat gewertet werden.

Ordnungsamt hat schon Erfolg gehabt

Soweit die Bußgeldtheorie - zunächst müssen die Umweltsünder gefunden werden. „Leider haben wir derzeit noch niemanden, den wir greifen können“, sagt Doris Reufer.

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Dass das Ordnungsamt aber Erfolg haben kann und Umweltsünder zu packen bekommt, zeigt ein Fall aus der jüngeren Vergangenheit. „Da hat es geklappt und wir konnten den Täter ermitteln“, so Reufer. Darauf ruhe auch im jüngsten Fall die Hoffnung.

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