„Zur Not das Ortsschild verstellen“
Legdener Straße
Der Bauausschuss hat die Gestaltung des Kreisverkehrs an der Legdener Straße diskutiert und dazu die Vorschläge von Gärtnermeister Christoph Buesge gehört.

Ziemlich trist sieht er aus, der Kreisverkehr an der Legdener Straße – noch. © Markus Gehring
Das gibt es nicht oft: Schon vor Beginn der Sitzung am Mittwochabend diskutierten die Ausschussmitglieder angeregt über die Pläne, die Christoph Buesge mitgebracht hatte. Der Heeker Gärtnermeister hatte in Eigeninitiative zwei Entwürfe für den Kreisverkehr an der Legdener Straße erstellt, um eine gestalterische Lösung für die viel diskutierte Grünanlage zu finden.
Neben dem Heeker Gartenbaubetrieb Buesge hat laut Verwaltung noch ein weiteres Unternehmen, das im Kreis Borken bei der Bepflanzung von Kreisverkehren aktiv ist, eine Staudenbepflanzung für die Anlage vorgeschlagen. Namentlich genannt wurde der Betrieb in der öffentlichen Sitzung indes nicht. Ein konkreter Entwurf oder gar eine Kostenschätzung lagen ebenfalls nicht vor.
Aus der Luftperspektive
Christoph Buesge dagegen warb persönlich für sein Konzept, das in Gänze vermutlich nur aus der Luftperspektive erkennbar wird: die Gemeinde in ihren aktuellen Grenzen mittels Stauden, Stein und Stahl abgebildet, die A31 durch Basaltstein, die Dinkel in Form von Glasbausteinen. „Da kann man aber auch Lavendelstauden nehmen“, so Buesge. Außen herum Bodendecker, Zwerghölzer und weitere Stauden. Die Kosten für Bepflanzung und Gestaltung schätzte er auf etwa 21.000 Euro, den jährlichen Unterhalt gab Buesge mit 1100 Euro Nettokosten an.
Schienen aus Cortenstahl sollten das Ganze abschließen, die Siedlungskerne von Heek, Nienborg und Ahle wolle er mit roten Granitpalisaden abbilden, Zwerggehölze und Stauden sorgten für ein lichtes Bild rundum, sodass der Blick über den kuppelförmigen Körper der Verkehrsinsel erhalten bliebe.
Idee kommt gut an
Die Idee gefiel den Ausschussmitgliedern so gut, dass sie nicht nur den zweiten Entwurf – einen stilisierten Flusslauf – erst gar nicht ernsthaft diskutierten. Hermann-Josef Schepers (SPD) ging sogar so weit, dass er die Ortsgrenzen verrücken wollte, sofern der Landesbetrieb Straßen NRW wieder gegen den Entwurf sei. „Wenn das so ist, sollten wir das Ortsschild vor den Kreisverkehr stellen“, sagte er. „Dann ist es ein innerörtlicher Kreisverkehr.“ Somit sei die Gemeinde allein verantwortlich und könne frei entscheiden.Soweit wollte sein Gegenüber von der CDU nicht gehen. „Versuchen kann man es mit diesem Entwurf natürlich“, sagte Walter Niemeyer. „Aber wenn sich Straßen NRW so hartherzig zeigt wie in der Vergangenheit, habe ich wenig Hoffnung.“
Die Vorschläge sollen nun nach einstimmigem Ausschussvotum in den Fraktionen weiter diskutiert und zur Abstimmung wieder vorgelegt werden.