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Wie eine Karte Heek vor Starkregen-Folgen schützen soll
Naturereignisse
Extremwetter-Ereignisse können praktisch jederzeit auftauchen. Gegen einige kann man sich besser, gegen andere schlechter wappnen. In Heek soll das zumindest mit Blick auf Starkregen gelingen.
Extremwetter kann praktisch immer und überall auftreten. Dürre, Hitze und natürlich auch extreme Niederschläge innerhalb kürzester Zeit – sogenannte Starkregen-Ereignisse. Überflutete Keller und überlastete Kanalnetze sind nicht selten die Folge. In Heek will man die Folgen eines solchen Ereignisses zukünftig mit einer speziellen Karte besser einschätzen können.
War den Mitgliedern des Bauausschusses am Anfang des Jahres die Erstellung einer solchen Karte mit mal eben rund 50.000 Euro noch zu teuer, stimmten sie Mitte des Jahres doch noch einstimmig für die Erstellung einer solchen.
Die Kosten für die Erstellung sollen auf die Jahre 2020 bis 2022 und drei Einzugsgebiete gestaffelt werden: 2020 Einzugsgebiet Donaubach (rund 21.000 Euro), 2021 Einzugsgebiet Ortslage Nienborg (rund 17.000 Euro) und 2022 den Rest der Ortslage Heek (etwa 11.000 Euro).
Kosten gestaffelt auf drei Jahre
Umsetzen soll diese stufenweise Erstellung das Ingenieurbüro Tuttahs und Meyer aus Bochum. Schon Anfang des Jahres legte das Stefan Koenen vom Ingenieurbüro den Ausschussmitgliedern nahe. „Es wäre eine hochgradig nachhaltige Investition, die Sie tätigen würden.“
Doch was genau bringt so eine Starkregenkarte? Auf Basis dieser Karte soll es für die Gemeinde möglich sein, Schwachstellen – beispielsweise im Kanalnetz – zu identifizieren und beheben zu können. Denn auf der Starkregenkarte sollen farblich markiert die maximalen Niederschläge für jeden Bereich erkennbar sein.
Kartenerstellung ist aufwendig
Zudem können auf Basis der Karte auch Grundstückseigentümer und Bürger über den Stand der Dinge informiert werden, sodass diese im Vorfeld eines Starkregens entsprechende Vorkehrungen treffen können.
Dass solch eine Karte nicht ganz günstig ist, hängt mit der aufwändigen Erstellung zusammen. Starkregenkarten werden auf Grundlage von Modellrechnungen erzeugt. Dabei stützen sie sich vor allem auf topographische Eigenarten und die Gegebenheiten des Kanalnetzes. Die Planer arbeiten dafür mit einem digital erstellten Modell der Grundfläche.
In Heek soll die Karte auf einer 2D-Oberflächen und Kanalnetzmodellierung basieren. Laut Verwaltung sei das zwar recht aufwendig, aber sinnvoll, da die flach ausgeprägten Kanalsysteme „ein sehr hohes Retentionsvolumen bieten“, sodass ohne dessen Berücksichtigung womöglich ein falsches Risikoprofil erstellt würde.
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