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Neue Flutlichtanlage von RWN: Verein muss tausende Euro selbst tragen
Investition
Einige Wochen steht sie nun schon: die neue Flutlichtanlage auf Platz vier bei RW Nienborg. Jetzt liegt auch die Abschlussrechnung vor. Und diese ist um ein Vielfaches höher als geplant.
Jetzt liegt sie vor, die Abschlussrechnung für die Errichtung der Flutlichtanlage bei RW Nienborg auf dem vierten Spielfeld. Inklusive einiger Zusatzarbeiten, die aus Gründen der Weitsicht gleich mal mit erledigt wurden, übersteigt diese jedoch den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Kostenrahmen um ein Vielfaches.
30.000 Euro hatte die Gemeinde im Haushalt 2019 außerplanmäßig für die Errichtung der Flutlichtanlage zur Verfügung gestellt. Doch geworden sind es am Ende knapp 49.000 Euro. Die Gründe dafür liegen aber auf der Hand.
Sechs statt vier Flutlichtmasten
Zum einen ist der Verein von der ursprünglichen Planung abgewichen und hat statt vier Flutlichtmasten auf eine Anlage mit sechs Masten gesetzt. „Um eine optimalere Beleuchtungssituation auf dem gesamten Spielfeld zu schaffen“, wie der Vorsitzende Martin Mensing erklärt.
Zudem investierte der Verein viel Aufwand in die Optimierung der Qualität des Rasens. Und dazu gehört auch eine ausreichende Bewässerung. Und da für die Errichtung der Flutlichtanlage ohnehin die Installationsgräben für die Kabelverlegung geöffnet waren, wurden kurzerhand auch die für die Bewässerung notwendigen Wasserschläuche eingebracht.
Wirtschaftlich sinnvolles Vorgehen
Als „weitsichtiges und wirtschaftlich sinnvolles Vorgehen“ bezeichnet das der Vorsitzende. „Wir wollten auf dem Spielfeld alles fertig haben und nicht irgendwann da noch mal ran müssen.“ Gut 2500 Euro extra fielen dafür an.

Viele RWN-Helfer waren Mitte Januar im Einsatz, um das Betonfundament für die Flutlichtmasten in den Boden einzubringen. © Verein
Und dass die Kosten durch sechs statt vier Flutlichtmasten ebenfalls gestiegen sind, liegt auf der Hand. Doch Streit mit der Gemeinde gibt es deswegen nicht. Im Gegenteil. Denn der Verein trägt die Mehrkosten von knapp 19.000 Euro komplett.
Verein trägt 14.000 Euro selbst
Keine kleine Summe für einen Verein der Größenordnung von RW Nienborg, doch der Verein hat Rücklagen und ein gutes Sponsoring. „Wenn wir das Geld nicht hätten, wäre das auch so nicht möglich gewesen“, sagt Martin Mensing. Alleine 5000 Euro der Überschusssumme deckt RWN durch eine Crowdfunding-Aktion bei einem örtlichen Geldinstitut. Netto bleiben für den Verein also 14.000 Euro.
Sehr beachtlich sind auch die zahlreichen Arbeitsstunden, die etliche Helfer in den vergangenen Monaten bis zur Inbetriebnahme der Anlage investiert haben. So übernahm der Verein beispielsweise die kompletten Erdarbeiten. Auf rund 400 Arbeitsstunden beziffert Martin Mensing das Pensum. Dies war übrigens Teil des Agreements mit der Gemeinde, um die Kosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben.
Eine fiktive Rechnung
Die Rechnung des Vereins: Bei einem fiktiven Stundenlohn von 15 Euro wurde durch die Arbeiten in Eigenregie 6000 Euro eingespart. „Rechnet man die auf die Endsumme drauf, dann haben wir hier eine Kostenverteilung von 55 zu 45“, so der RWN-Vorsitzende. Wobei die 55 Prozent bei der Gemeinde liegen.

Ein feierlicher Moment Ende Juli, als RWN-Kapitän Josef Hemker (l.) und Geschäftsführer Andreas Garbe erstmals das neue Flutlicht auf Platz vier einschalten. © Verein
„Mich macht es jedenfalls unglaublich stolz, was wir hier im Verein als Gemeinschaft geschafft haben. Das zeichnet unseren Verein auch einfach aus“, spart der Vorsitzende nicht mit Lob für die ehrenamtlichen Helfer. „Klasse war auch, dass viele auf mich zugekommen sind und ihre Hilfe angeboten haben.“
Jetzt fehlen auf Platz vier nur noch die Ballfangzäune. Ende September sollen diese laut Planung installiert sein. „Und dann sind wir richtig froh, dieses Projekt gemeistert zu haben.“
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
