Jeder, der in Heek wohnt, zahlt an die Gemeinde Grundsteuer.

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Wegen Corona: Steuerlich gute Nachrichten für alle Heeker

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Corona belastet viele Menschen finanziell. Dazu explodieren die Energiekosten. Da dürfte die Nachricht aus der Lokalpolitik für Freude sorgen. Es betrifft die Steuern für das Wohnen in Heek.

Heek

, 18.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Steigende Energiekosten treiben vielen Haushalten mächtig Schweißperlen auf die Stirn. Eine Senkung der Energiesteuer ist (noch) nicht in Sicht. Da kommt die gute Nachricht aus der Heeker Lokalpolitik doch gerade recht.

Wegen Corona wird es bei den Hebesätzen der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer 2022 eine Ausnahme von der sonst angewendeten „Regel“ geben.

Abweichung vom Grundsatzbeschluss

Eigentlich gibt es in Heek vom Rat einen Grundsatzbeschluss, dass die realen Hebesätze der drei genannten Steuern den fiktiven Hebesätzen des Landes NRW entsprechen. Aber nicht 2022.

Die CDU-Fraktion gab dazu im Rat den Anstoß, nach vorheriger Absprache mit der SPD-Faktion. Dinkelbündnis und FDP trugen die Entscheidung mit.

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Eigentlich hatte die Verwaltung geplant, die Hebesätze wie folgt anzupassen: Grundsteuer A von 223 auf 247, Grundsteuer B von 443 auf 479 und die Gewerbesteuer von 418 auf 414 Punkte. Das Wohnen wäre so in Heek teurer geworden.

Doch dafür gab es in der jüngsten Ratssitzung kein grünes Licht. Die Lokalpolitik sprach sich geschlossen dafür aus, die Hebesätze 2022 ausnahmsweise nicht den Werten des Landes anzupassen. Wegen Corona.

Zur Erklärung: Die Grundsteuer A wird auf landwirtschaftliche Flächen, die Grundsteuer B auf bebaute und bebaubare Flächen erhoben. Die Gewerbesteuer zahlen, wie der Name sagt, Gewerbetreibende in der Gemeinde.

Grundsteuer B für Hauseigentümer relevant

Die für Haus- und Wohnungseigentümer relevante Grundsteuer B wird übrigens in drei Schritten ermittelt. Der Hebesatz spielt dabei das Zünglein an der Waage.

Zunächst ermittelt das Finanzamt den Einheitswert der Immobilie. Dann wird der sogenannte Grundsteuermessbetrag errechnet. Dabei wird der Einheitswert mit der Grundsteuermesszahl multipliziert.

Über die Hebesätze bestimmt die Kommune die Höhe ihrer Steuereinnahmen.

Über die Hebesätze bestimmt die Kommune die Höhe ihrer Steuereinnahmen. © DPA

Diese Messzahl ist derweil gesetzlich für die verschiedenen Grundstücks- und Bebauungsarten festgelegt. Sie bewegt sich zwischen 2,6 und 10 Promille. Im letzten Schritt wird dann die Grundsteuer ermittelt.

Dabei wird der Grundsteuermessbetrag mit dem kommunalen Hebesatz multipliziert. Darum hat genau dieser Wert auch so einen elementaren Einfluss auf die Steuerhöhe. Die Kommune regelt darüber, was der Bürger zahlen muss.

Lokalpolitik entlastet Bürger

Eine Summe, die in Heek 2022 für den Einzelnen nicht ansteigen wird. Die Heeker Lokaltpolitik will die Bürger entlasten. Keine Selbstverständlichkeit. Da muss nur der Blick nach Gronau gehen. Dort steigen die Hebesätze.

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Der Vorsitzende des Dinkelbündnisses, Bernhard Holtkamp, brachte es wie folgt auf den Punkt: „Im Grunde sind alle durch Corona finanziell belastet. Dazu haben wir einen relativ ausgeglichenen Haushalt. Wir sollten die Hebesätze so belassen, wie sie sind. Zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger.“

Wichtig: Das Abweichen von dem Grundsatzbeschluss gilt – Stand jetzt – erst einmal nur für das kommende Jahr.

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2023 soll wieder der Wert des Landes NRW übernommen werden. Der Sprung dürfte dann für Heek umso größer ausfallen. Einfach, weil die Jahreserhöhung 2022 ausgesetzt wurde.