
© Sascha Keirat
Wegen Corona: Stephan Lendring (53) marschiert für den guten Zweck
Feuerwehrmann
Im Urlaub die Füße hochlegen? Nichts für Feuerwehrmann Stephan Lendring, der stattdessen 300 Kilometer durch den Kreis wandern will. Für den guten Zweck und nach den Tipps unserer Leser.
Der zwei Meter Hüne ist fest entschlossen. Füße im Sommerurlaub hochlegen? Kommt nicht in Frage. In Zeiten der Corona-Krise sind für ihn andere Dinge angesagt. Dinge, die den Menschen helfen – nicht nur im Kreis Borken. Und deshalb schnürt Feuerwehrmann Stephan Lendring (53) im Juni wieder die Laufschuhe.
Zehn Tage im Juni und 300 Kilometer durch das nördliche Kreisgebiet sind dabei die Mission des 53-Jährigen, der sich ansonsten mit den Kameraden vom Löschzug Nienborg auspowert. Dass es sich bei den zehn Tagen um seinen Sommerurlaub handelt, macht die Sache noch bemerkenswerter. Doch wie kommt man auf so eine Idee und warum?
Füße hochlegen ist nicht das Ding von Stephan Lendring
„Urlaub zu Corona-Zeiten ist ja schlecht machbar“, sagt Stephan Lendring im Gespräch mit der Redaktion ganz nüchtern. Und fügt umgehend hinzu: „Einfach zu Hause die Füße hochlegen, ist nicht meine Art.“ Dass der passionierte Feuerwehrmann Action braucht, belegen seine Kilometer langen Läufe in voller Wehrmontur für den guten Zweck in der Vergangenheit.
Und die Sache mit dem guten Zweck steht auch bei dem neuen „Laufprojekt“ im Mittelpunkt. Stephan Lendring erklärt: „Ich möchte etwas zurückgeben, den Menschen helfen und ein Zeichen setzen.“ Was vielsagend klingt, unterliegt natürlich auch einem klaren Plan.

Im Laufen in Arbeitskleidung hat Feuerwehrmann Stephan Lendring schon jede Menge Erfahrung gesammelt. © Sascha Keirat
Das Tagespensum soll rund 30 Kilometer betragen
Zur Erklärung: Pro Tag visiert der 53-Jährige eine Strecke von etwa 30 Kilometern an. Start- und Endpunkt sollen dabei Nienborg sein. In einem großen Kreis entgegen des Uhrzeigersinns möchte Lendring durch das nördliche Kreisgebiet wandern und dabei möglichste viele interessante Orte und Restaurants kennenlernen.
Nebenbei sucht der Stephan Lendring Sponsoren, die für jeden seiner zurückgelegten Kilometer einen frei definierbaren Betrag spenden. „Diese Spenden sollen an die Join 4 Energy Stiftung in den Niederlanden und ein soziales Projekt im Kreis Borken gehen.“ An welches genau, steht noch nicht fest. „Jede Anregung ist willkommen.“
Stephan Lendring möchte die Gastronomie unterstützen
Das gilt übrigens auch für die interessanten Orte und Restaurants. Oder auch für einen Schlafplatz für die Nacht. Denn der 53-Jährige möchte jede Nacht sein Zelt aufbauen. Dafür braucht es natürlich einen legalen und geeigneten Platz. Stärkung muss ebenfalls sein. „So kann ich die lokale Wirtschaft unterstützen. Gerade die Gastronomie hat sehr gelitten unter der Corona-Krise.“
Und genau an dieser Stelle kommen jetzt alle Leser unserer Zeitung ins Spiel. „Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn sich Leser bei mir melden würden und mir Vorschläge für Sehenswürdigkeiten und Restaurants unterbreiten“, sagt Stephan Lendring. Gleiches gelte auch für Sponsoren. „Jeder noch so kleine Spende bewirkt schließlich Gutes.“
Die letzte Etappe soll eine besondere werden
Anhand der Tipps, die sich der 53-Jährige erhofft, möchte er dann seine exakte Wanderroute planen. Für die erste Etappe schwebt ihm Ahaus, Vreden und Stadtlohn vor. Dann soll es über Borken, Südlohn, Gescher an der Dinkelgemeinde vorbei nach Gronau gehen und von dort zurück nach Nienborg. Aber nicht bloß irgendwie.
Denn während der Großteil der Strecke in bequemer Laufmontur mit nur etwa zehn Kilogramm Gepäck bewältigt werden soll, steht die letzte Etappe wieder ganz im Zeichen der Feuerwehr. „Meine Kameraden werden mir die volle Montur nach Gronau bringen“, berichtet Stephan Lendring. Und in dieser etwa 25 Kilogramm schweren Kluft soll es zurück zum Gerätehaus nach Nienborg gehen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
