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50-Kilometer-Marsch in voller Uniform: Warum Feuerwehrmann Stephan Lendring (52) das macht
Freiwillige Feuerwehr Nienborg
50 Kilometer am Stück tippeln – das ist eine Herausforderung. Erst recht, wenn man dabei eine schwere Uniform trägt. Stephan Lendring macht aber genau das. Aus gutem Grund und nicht alleine.
Die Statur ist imposant – zwei Meter groß, kräftig gebaut, und auch der Händedruck ist fest. Feuerwehrmann Stephan Lendring (52) vom Löschzug Nienborg hinterlässt auf Anhieb Eindruck. Dabei will der 52-Jährige, der seit zwei Jahren in Nienborg lebt, mit seinen guten Taten überzeugen.
Nicht nur im Einsatzfall beim Löschzug, sondern auch bei den karitativen Läufen, die er mit seinen Kameraden vom „Club der blauen Helme“ bewältigt. Lendring und seine Kameraden tragen dabei aber keine bequeme Laufkleidung, sondern die volle Feuerwehr-Montur.
„Auch die Pressluftflasche haben wir auf dem Rücken.“ Insgesamt 25 Kilo Gewicht, die den Härtegrad eines jeden Laufes deutlich erhöhen.
„Ruhrpott-50-Lauf“ wird eine große Herausforderung
So weit so gut – doch wo ist da der karitative Zweck? Die Antwort ist denkbar einfach. „Jeder von uns sucht sich Sponsoren, die für jeden gelaufenen Kilometer einen freiwilligen Betrag spenden“, so Lendring.
Und am 17. August steht ein ganz besonderer Lauf an. 50 Kilometer mitten durchs Ruhrgebiet. Der „Ruhrpott-50-Lauf“ in Datteln wird für die Feuerwehr-Männer vom „Club der blauen Helme“ zur echten Herausforderung.

Stephan Lendring (dunkle Montur) und seine Kameraden vom „Club der blauen Helme“ bei einem karitativen Lauf in Enschede. © Privat
„Wir haben schon einige Läufe hinter uns gebracht“, sagt Lendring. Mit „wir“ sind die insgesamt acht Mitglieder des Clubs, zwei davon aus den Niederlanden, gemeint.
Strecken über eine Distanz von 10 bis 20 Kilometer? Kein Problem für die Acht. Doch wie sieht es mit den anstehenden 50 Kilometern aus?
Die Streckenführung ist noch nicht bekannt
„Das wird eine Herausforderung. So eine Distanz sind wir noch nie gelaufen“, sagt Lendring. Und deshalb werde dieses Mal auch nicht die Atemmaske aufgesetzt. „So lange würde der Sauerstoff ohnehin nicht reichen.“
Extra-Trainingsschichten will der 52-Jährige im Vorfeld übrigens nicht einschieben. „Ich jogge viermal die Woche bis zu jeweils zehn Kilometer.“ Zudem steht jede Woche eine Wehrübung mit den Kameraden an. Das müsse reichen.

Stephan Lendring vom Löschzug Nienborg ist sich sicher, der 50-Kilometer-Lauf wird eine große Herausforderung. © Till Goerke
Die genaue Streckenführung des „Ruhrpott-50-Laufes“ ist noch nicht bekannt. Die Planer basteln noch an letzten Details. Wohl bekannt ist aber das Zeitfenster, das alle Teilnehmern haben werden. „In zwölf Stunden müssen wir durch sein“, erklärt Lendring, der mit fünf Kameraden vom Club beim Event antreten wird.
Das Tragen der Uniform bei Laufevents hat einen speziellen Grund
Bleibt noch die Frage offen, warum genau die Feuerwehrleute des Klubs in voller Uniform an den Start gehen? „Wir wollen natürlich auch den Ruf der Feuerwehr stärken“, so Lendring.
Zudem werde so ein größeres Interesse bei anderen Teilnehmern und Zuschauern geweckt. „Wir sind schon oft deswegen angesprochen worden. Das ist gut, denn so können wir den Hintergrund unserer Aktion gut erklären.“
- Die Klinik-Clowns aus Münster
- Join4Energy (Niederlande)
- ASB-Wünschewagen
Übrigens: Wer denkt, Stephan Lendring sei ein alter Hase im Geschäft der Freiwilligen Feuerwehr, der irrt. „Ich bin erst seit zwei Jahren dabei. Ich habe ein neues Hobby gesucht, das mich auslastet.“
Zuvor war Lendring viele Jahre als Schiedsrichter tätig. Körperlich mehr gefordert sei er jetzt allemal. „Ich habe in der Zeit viel abgenommen.“
Und er ist im Gegensatz zur Schiedsrichtertätigkeit kein Einzelkämpfer mehr. „Bei der Feuerwehr leben wir vom und im Team.“
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
