300 Haushalte im Außenbereich können Glasfaser bekommen
Breitband für Heeker Bauerschaften
Bei einer Anliegerversammlung im Mai wird das Interesse abgefragt - denn die Möglichkeit besteht: Die Nachfragebündelung für einen Glasfaseranschluss in den Heeker Bauerschaften soll starten.

So sieht es beim Breitbandausbau aus: Hier sind mehrfarbige Kunststoffrohre für das spätere Einziehen von Lichtleiterkabeln vorbereitet. © picture alliance / Jens Büttner/
Mitunter ist es gut, wenn im ersten Anlauf nicht alles nach Plan klappt. Die rund 300 Haushalte im Heeker Außenbereich sollen nun endlich den lange ersehnten Anschluss ans Breitbandnetz bekommen – per Glasfaserkabel, die in Zukunft Übertragungsgeschwindigkeiten von 1000 MBit pro Sekunde ermöglichen. Noch im Mai ist eine Anliegerversammlung geplant, bei der die betroffenen Haushalte über die Pläne informiert werden und anschließend entscheiden können, ob sie dabei sind oder nicht. Danach folgt die Feinplanung, die darüber entscheidet, wann und wo genau mit dem Ausbau begonnen wird.
Technisch besser als Richtfunk
„Wir wollen jetzt mit der Nachfragebündelung starten“, erklärte Gerd Gevering im Gespräch mit der Redaktion. Der Geschäftsführer der Vredener Firma Epcan hat bereits in einem sogenannten Multiplikatorengespräch mit den Bürgermeistern der Gemeinden Heek, Legden und Schöppingen sowie den jeweiligen Ortslandwirten über die technischen Optionen und den Zeitplan gesprochen. Nachdem nach einer ersten Ausschreibung 2016 der damalige Auftragnehmer in Insolvenz gegangen war, mussten sich die drei Kommunen einen neuen Partner suchen. Vorteil im Nachteil: Ursprünglich war mit einer Richtfunklösung geplant worden. Nun soll der Anschluss per Glasfaserkabel möglich sein. Gevering: „Richtfunk kann maximal 100 MBit, jetzt bieten wir Tarife mit 100 oder 200 Mbit an. Später sind bis zu 1000 Mbit möglich.“
Fördermittel des Bundes
Dabei sind die Kosten für die Endabnehmer überschaubar: 165 Euro soll der Anschluss kosten, entscheiden sich die Abnehmer im Zuge der Nachfragebündelung, zuzüglich der individuellen Eigenleistung für den Hausanschluss. „Danach werden es mindestens 1000 Euro“, betont Gevering. Möglich machen das Fördermittel des Bundes, mit denen der Breitbandausbau im ländlichen Raum vorangetrieben werden soll. Ob das Kabel dann allerdings bis zur Grundstücksgrenze oder nur bis zur nächsten Straßenecke kommt, hängt von der Feinplanung ab. Und die ist wiederum abhängig davon, wo wie viele Haushalte mitmachen. „Dann wissen wir, wo die Hauptader liegen wird“, so Gevering.
Bei einem Teil der Anschlüsse würden höhere Eigenleistungen fällig. Wie hoch dieser Anteil sein wird, wage er nur in etwa abzuschätzen, so Gevering. „Das werden vielleicht 25 Prozent, aber das kann sich nachher wirklich ändern.“ Auch gebe es nach wie vor die Option, das letzte Stück zum Haus per Richtfunk zu überbrücken. In der Ausschreibung gab es diesbezüglich keine Vorgabe. „Langfristig ist aber auf jeden Fall das Ziel die Glasfaser.“
„Die ersten sind die schnellsten.“
Mit technischen Problemen rechne er eher nicht. Allerdings: „Material ist begrenzt“, so der 30-Jährige, „und natürlich auch die Tiefbaukapazitäten.“ Darum sei es gut, dass die drei Kommunen mit bei den ersten gewesen seien, die den Ausschreibungsprozess begonnen hätten. „Die ersten sind die schnellsten.“
Gerd Gevering ist optimistisch, dass Nachfragebündelung und Feinplanung zügig vonstatten gehen können. „In zweieinhalb Jahren wollen wir mit dem Ausbau durch sein.“
Auch der Bürgermeister ist optimistisch. „Das wird jetzt sicher eine nachhaltigere Lösung“, sagt er. Er gehe davon aus, dass ein hoher Anteil der Haushalte mitmachen werde. Rund 200.000 Euro Eigenanteil kostet die Maßnahme die Kommune, bei einer Fördersumme von zwei Millionen Euro. Kein Pappenstiel, aber einer, der sich für die Gemeinde auch in der Außenwirkung lohnt. Franz-Josef Weilinghoff: „Wenn wir die angeschlossen haben, kann ich praktisch 100 Prozent melden.“ Nur die Gewerbegebiete Stroot und Düstermühlenweg fehlen dann noch.