Die Heizung an der Kreuzschule soll ausgetauscht werden. Das hat mehrere Gründe.

© Till Goerke

Vorbildprojekt Kreuzschule: Zukunftsfähiges Heizen wird Realität

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Klimaschutz geht alle an. Von der Gemeinde initiierte Projekte können als Anstoß dienen. So wie bei der Kreuzschule. Wir haben mit Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks darüber gesprochen.

Heek

, 18.05.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es wird sich jede Menge tun an der Kreuzschule. Die Sporthalle wird zu einem Kultur- und Sportzentrum erweitert, der Schulhof in mehreren Abschnitten umgestaltet. Angepasst an den Ganztag und auch vor dem Hintergrund des 2022 anstehenden 50-jährigen Jubiläums. Doch auch im Keller der Schule wird etwas Nachhaltiges passieren.

Etwas, das mit Blick auf den Klimaschutz eine Signalwirkung in der Gemeinde haben könnte. In jedem Fall aber ist es ein wichtiger Baustein in Sachen Klimaschutz. Diesen hat sich die Gemeinde mit dem beschlossenen Klimaschutzkonzept samt Manager auch ganz offiziell auf die Fahne geschrieben.

Die Ölheizung wird ausgetauscht

Aber worum geht es genau? Um die alte Ölheizung der Schule. Vor über 35 Jahren wurde diese letztmalig erneuert. Sie läuft, aber ist in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz längst nicht mehr angesagt. Darum soll die Anlage gegen eine, die im Idealfall ohne fossile Brennstoffe auskommt, ausgetauscht werden.

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Darüber herrscht auch schon länger politischer Konsens. Auch der grobe Zeitplan steht, wie Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks auf Anfrage berichtet: „Erste Angebote zu den Planungen wurden bereits eingeholt.“ Diese werden nach entsprechender Auswahl zeitnah starten.

Erste Kostenkalkulation liegt vor

Um zu wissen, was an Kosten so auf die Gemeinde zukommt, ließ die Verwaltung eine mit regenerativen Brennstoffen betriebene Anlage bereits einmal grob kalkulieren. Demnach beliefen sich die Gesamtkosten für die Installation auf etwa 350.000 Euro. Darin enthalten auch ein Wärmenetz, um etwa die Gemeindeverwaltung und das Sportzentrum versorgen zu können.

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So weit die Theorie. Klar ist, dass nach Planung und Fördermittelakquise die Umsetzung, so schätzt der Klimaschutzmanager, nach der Heizungsperiode im Frühjahr 2022 erfolgen kann. Und um zu verdeutlichen, wie kontraproduktiv die alte Heizungsanlage für den Klimaschutz ist, führt Johannes Hericks gleich mehrere Aspekte an.

Heizölverbrennung erzeugt viel Kohlenstoffdioxid

Eine Kilowattstunde Heizöl erzeuge bei der Verbrennung rund 280 Gramm Kohlenstoffdioxid (CO2) und habe damit den höchsten Wert unter den fossilen Brennstoffen. CO2 belastet die Umwelt und verstärkt den Klimawandel. Oft seien Anlagen auch zu „groß dimensioniert“. So werde häufig mehr Energie für die Wärmeerzeugung benötigt als notwendig. Und je älter eine Anlage ist, desto höher sei der Brennstoffbedarf.

Klimaschutzmanager Johannes Hericks steht zur Verfügung, wenn Heekerinnen und Heeker Nachfragen zum Heizungstausch haben.

Klimaschutzmanager Johannes Hericks steht zur Verfügung, wenn Heekerinnen und Heeker Nachfragen zum Heizungstausch haben. © Till Goerke

So oder so: Entscheidend sei, das macht Johannes Hericks deutlich, dass eine moderne Heizungsanlage nicht immer das Non-Plus-Ultra sein müsse. „Vielmehr muss diese sinnvoll auf den Bedarf des Gebäudes und der Nutzer abgestimmt sein.“ Dabei können auch verschiedene Arten von Energiequellen zum Einsatz kommen, wie etwa Hackschnitzel oder Pellets.

Vorbildprojekt für Privathaushalte?

Und während die Sache mit der Heizungsanlage in der Kreuzschule jetzt in Angriff genommen wird, gibt es in Heek in vielen Privathaushalten noch (alte) Ölheizungen. Vor diesem Hintergrund hofft der Klimaschutzmanager, dass die Modernisierung der Schulanlage auch eine Signalwirkung hat.

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„Auf jeden Fall kann ein solches Projekt als Vorbild dienen. Wir sollten als Kommune Vorreiter sein. Vielleicht fühlt sich dadurch der eine oder andere angesprochen und entscheidet sich für einen Heizungstausch in den eigenen vier Wänden“, führt Johannes Hericks aus.

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Sind gewisse Voraussetzungen erfüllt, fördert der Bund den Austausch der alten Ölheizung sogar mit bis zu 45 Prozent. Auf der Homepage der Gemeinde Heek (www.heek.de) gibt es dazu Informationen. Und auch Johannes Hericks steht als Klimaschutzmanager für Nachfragen unter anderem per E-Mail (j.hericks@heek.de) zur Verfügung.