Ein Softwareunternehmen aus Münster leidet nach eigenen Angaben unter den Vorgängen rund um das Projekt "Trion" aus Heek.

© Till Goerke

Verwechslung: Trion-Vorgänge treffen unbeteiligtes Unternehmen hart

rnCampus-Affäre

Drei Mitglieder des Dinkelbündnisses sind als Unternehmensberater tätig. Die Arbeit unter dem Projektnamen „Trion“ wirft Fragen auf und hat zugleich ein unbeteiligtes Unternehmen hart getroffen.

Heek

, 29.06.2021, 14:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt Dinge, die kann man auf den ersten Blick nicht erklären. So ging es vor einigen Wochen auch Geschäftsführer Thomas Kruse von der trion development GmbH aus Münster. Ungewöhnlich viele Zugriffe auf die eigene Webseite ließen sogar Google aufhorchen. Dann ging der Blick nach Heek.

„Wir konnten uns das einfach nicht erklären, warum wir so einen sprunghaften Anstieg auf unserer Website im März hatten“, berichtet der Geschäftsführer des Software-Dienstleisters aus Münster. Selbst eine Meldung von Google sei gekommen, dass die eigene Internetseite 1000 Prozent mehr Besucher habe.

Anlass zur Nachforschung

Was zunächst mal gut klingt, stellte sich letztlich als „massiv rufschädigend“ heraus. „Wir haben uns dann schlaugemacht und ausprobiert, was passiert, wenn man bei Google ‚Trion‘ eingibt“, berichtet der Geschäftsführer. Auch, weil die eigenen Monitoringmaßnahmen Anlass zum Nachforschen gegeben hätten.

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Das war der virtuelle Sprung nach Heek. Dort sind bekanntlich drei Mitglieder des Dinkelbündnisses unter dem Projektnamen „Trion“ als Unternehmensberater auch für einen lokalen Unternehmer tätig. Die Abläufe und Hintergründe dieser Beratertätigkeit im Nachgang der Kommunalwahl werfen nach wie vor Fragen auf. Auch die Kommunalaufsicht war im Einsatz.

Unternehmen veröffentlicht Stellungnahme

„Als wir das realisiert haben, mussten wir einfach handeln“, stellt Thomas Kruse klar. So veröffentliche der Software-Dienstleister auf seiner Internetseite eine Stellungnahme und distanziert sich ausdrücklich von dem Projekt „Trion“ aus Heek mit seinen Machern Sebastian Franzbach, Bernhard Holtkamp und Prof. Dr. Berthold Wigger.

Die Internetseite der trion development GmbH wurde nach bekanntwerden der Vorgänge um das Projekt „Trion“ aus Heek viel öfter als gewöhnlich besucht.

Die Internetseite der trion development GmbH wurde nach bekanntwerden der Vorgänge um das Projekt „Trion“ aus Heek viel öfter als gewöhnlich besucht. © Trion development GmbH

„Wir wissen nicht im Detail, was da alles vorgefallen ist, wir sehen nur, dass die Vorgänge rund um das Projekt ‚Trion‘ für uns massiv imageschädigend sind“, macht Geschäftsführer Kruse deutlich. Einfach, weil „ein seriöses Unternehmen mit einem Projekt ohne Rechtsform verwechselt wird“.

Monatelang keine Kontaktaufnahme

Das habe auch Einfluss auf die Kunden, die man in Ahaus und dem Westmünsterland habe. „So eine Verwechslung, wie sie jetzt vorgekommen ist, kann man nicht so einfach wieder aus der Welt schaffen.“

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Es gehe dabei um Vertrauen und Seriosität. Wenn so etwas Kratzer bekomme, sei das eine Katastrophe. Erst recht, wenn man selbst nicht in der Verantwortung stehe. „Wir kannten die Personen aus Heek bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal. Es gab auch keinen Kontakt“, stellt Thomas Kruse klar.

Ein Anruf ohne wert?

Ausnahme: Am Montag (28. Juni) habe Sebastian Franzbach das Gespräch gesucht, um sich und das Projekt „Trion“ vorzustellen. Gegenüber der Redaktion ließ hingegen Bernhard Holtkamp erneut eine Anfrage unbeantwortet.

Das Unternehmen aus Münster distanziert sich mit einer Stellungnahme ausdrücklich von den Vorgängen in Heek.

Das Unternehmen aus Münster distanziert sich mit einer Stellungnahme ausdrücklich von den Vorgängen in Heek. © trion development GmbH

So oder so: „Von dem Anruf können wir uns jetzt auch nichts kaufen“, sagt Thomas Kruse. Man könne sich nur noch mal deutlich von den Vorgängen in Heek distanzieren und müsse weiterhin „Aufklärungsarbeit“ leisten, um (weitere) Verwechslungen zu vermeiden.

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