Der Schutthaufen in der Bleiche birgt ein tückisches Innenleben.

© Herbert Moritz

Asbest-Haufen in der Bleiche: Will keine Deponie den Abfall?

rnBelastetes Material

Der Asbest-Haufen in der Bleiche ist ein Überbleibsel der Arbeiten für das nahegelegene Baugebiet Strothbach. Die Entsorgung ist schwierig und kostspielig. Und steht auf wackeligen Beinen.

Heek

, 26.06.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die schwarze Bauplane hat Löcher, an einigen Stellen ist Erde aufgeschüttet. Gras sprießt. Stück für Stück erobert sich die Natur den Haufen zurück. Dabei birgt sein Inneres ein tückisches Material – Asbest. Die Gemeinde würde den Haufen darum gerne entsorgen, doch so einfach ist das nicht.

Längst sei eine Fachfirma mit Entsorgung beauftragt, erklärte Bauamtsleiter Herbert Gausling auf Nachfrage aus der Lokalpolitik im jüngsten Bauausschuss. „Wenn es nach uns ginge, wäre der Haufen längst weg.“ Klare Worte, nur warum ist bis jetzt nichts passiert?

Deponie fordert immer wieder Analysen

„Die Deponie fordert immer wieder Analysen“, führte der Bauamtsleiter aus, ohne weiter ins Detail zu gehen. Nachfrage bei Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff. Schließlich liegt der Haufen an besagter Stelle schon Jahre rum. „Ja, es gibt Probleme mit der Deponie“, räumt Weilinghoff ein.

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Eine fachgerechte Entsorgung sei leider nicht so ganz einfach. Erstens würde nicht jede Deponie mal eben diesen Schutt mit Asbest, welches das Bundesumweltamt als „eindeutig krebserregend einstuft“, nehmen und zweitens seien auch nicht überall die Kapazitäten dafür gegeben. „Wir reden hier ja schließlich schon von einem Berg.“

Belastetes Material war im Boden

Und warum liegt der Haufen da? Einst stand dort ein Kälbermaststall. Für die Realisierung des Baugebietes musste dieser wegen der Geruchsbelästigung weichen. Die Gemeinde kaufte dem Landwirt die Fläche ab und riss den Stall ab. Dabei wurde bei im Boden eingelagertem Bauschutt das belastetet Material entdeckt.

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Unglücklich gelaufen für die Gemeinde. Und zugleich eine kostspielige Angelegenheit. Nach Informationen dieser Redaktion steht eine nicht ganz niedrige sechsstellige Summe für die Entsorgung des Asbest-Haufens im Raum. Auch Labore, die anrücken, Proben ziehen und auswerten, arbeiten nicht umsonst.

Zeitplan soll nicht wackeln

Zahlen nennt der Bürgermeister nicht. Aber: „Das wird alles nicht ganz billig werden.“ Und zeitaufwendig sei das Ganze in der Planung eben auch. Zumal die Aufsichtsbehörden bei derartigem Abfall eben ganz genau hinschauen würden. Einfach mal eben irgendwo entsorgen ist jedenfalls nicht möglich.

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Und was bedeutet die jüngste Entwicklung für den Zeitplan? Immerhin, so der Plan der Verwaltung, soll der Haufen spätestens in 2022 verschwinden. „Da sehe ich keine großen Probleme“, bleibt der Bürgermeister optimistisch.

Nur der Fall, dass tatsächlich keine Deponie den Schutt am Ende nimmt, könne den Zeitplan ins Wanken bringen. „Das jedoch sehe ich nicht kommen“, so Weilinghoff.

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